Ein Leben ohne Gott ist besser

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Atheisius
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Ein Leben ohne Gott ist besser

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Holuwir hat geschrieben: Mittwoch 26. März 2025, 11:33
Mir wurde wiederum klar und deutlich vor Augen geführt, wie gut und richtig es war, endgültig die Religion und das damit verknüpfte Gedankengefängnis zu verlassen.
Christel antwortete:
Ja, Du hast die die Seiten gewechselt. Von einem Missionar der Zeugen Jehovas, der "wahren Religion", zu einem Missionar des Atheismus. - Du hast Inhalte ausgetauscht!
Ich kann die Aussage von Holuwir hier nur unterstreichen. Ich war ja auch einmal ein schon als Kind indoktrinierter überzeugter katholischer Christ.

Von "austauschen von Inhalten" kann überhaupt keine Rede sein. Das ist wieder einmal eine Unterstellung.

Glaube gilt Gläubigen oft mehr als Wissen, denn er öffnet angeblich den Sinn für "höhere Dinge". Deshalb wähnen sie sich den Wissenden häufig überlegen.

Sie übersehen dabei, dass ihre Glaubensbasis – Gott – aus "seinen" Büchern vor allem intolerant und diktatorisch-männlich spricht.
Daher kann für mich "seine" Meinung keine Grundlage für Werte einer gleichberechtigten, freiheitlichen und humanen Gesellschaft bilden.

Theisten interessieren sich für den alten unfassbaren Weltenschöpfer sowie für sein unbeeinflussbares Jenseits und riskieren durch den ehrfürchtigen Blick auf ihn Genickstarre.

Als Humanist und Atheist interessiert mich der fassbare Mensch auf Augenhöhe sowie die beeinflussbare Welt. Diese zu verbessern scheint mir möglich, was ohne Aktivität jedoch eine vage Hoffnung bleibt.

Wir Atheisten brauchen nur den Glauben an uns selbst und unsere Fähigkeiten, denn dies ist der Treibstoff für jene Hoffnung.

Ein männlich-chauvinistischer Gott hat hier keinen Platz, nicht einmal als substanzloser temporärer Stimulus des Urknalls.

Das Erkennen der realen Welt und die Verantwortung ihr gegenüber erzeugt in mir tiefste Befriedigung. Ohne theistischen Ballast, ohne Schuld aufhalsendes Christentum, ohne Qual des geborenen Sünders, ohne geistige Selbstvergewaltigung kann ich mich auf das Wesentliche im Leben nach ethischen Prinzipien konzentrieren.
Ich weiß, dass mein Leben meine einzige aktive Phase im Sein ist. Davor war Nichts und danach wird erneut Nichts sein. Diese Einstellung führt nicht in ein "perverses Zeitalter", wie manche Gottgläubigen fürchten, sondern zu wunderbaren und erfüllenden Aufgaben – auch wenn am Ende des Universums jede Spur davon verschwinden wird. Mein Ziel ist mein Lebensweg und kein imaginiertes grauenhaftes Jenseits.

So geht Freiheit, die Spaß macht.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
Christel
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Re: Ein Leben ohne Gott ist besser

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben: Mittwoch 26. März 2025, 22:06
Holuwir hat geschrieben: Mittwoch 26. März 2025, 11:33
[...]
Christel antwortete:
Ja, Du hast die die Seiten gewechselt. Von einem Missionar der Zeugen Jehovas, der "wahren Religion", zu einem Missionar des Atheismus. - Du hast Inhalte ausgetauscht!
[...]
Von "austauschen von Inhalten" kann überhaupt keine Rede sein. Das ist wieder einmal eine Unterstellung.
Was soll das Atheisius?
Wenn Du mich schon öffentlich zitierst, dann benutze gefälligst die Zitierfunktion, damit Leser darauf klicken und nachlesen können, worum es ging.

Und bitte zitiere nicht so, dass es sinnentstellend wird. Meine Antwort bezog sich auf eine ganz andere Aussage von Holuwir, nämlich auf diese:
Christel hat geschrieben: Mittwoch 26. März 2025, 13:50
Holuwir hat geschrieben: Mittwoch 26. März 2025, 11:33Ist irgendein Argument denkbar, das Schöpfungsgläubige überzeugen könnte, dass sie falsch liegen? Nein, denn es ist keine ergebnisoffene Diskussion. Für Gläubige steht unverrückbar fest, dass sie recht haben und ihnen ist jedes Mittel recht, um dies zu bekräftigen.
Unter einer ergebnisoffenen Diskussion verstehe ich ganz etwas anderes:
Da werden Sachargumente gesammelt "Für und Wider". Ich pro Schöpfung, Du gegen die Schöpfung und dann wird es stehen gelassen. Für beide Positionen gibt es Argumente. Keine Position ist letztlich beweisbar.

Du hast geschrieben: „Für Gläubige steht unverrückbar fest, dass sie recht haben und ihnen ist jedes Mittel recht, um dies zu bekräftigen.“

Für Dich etwa nicht? Hast Du nicht jedes Mittel eingesetzt? Hast Du nicht die moralische Keule geschwungen? Dabei hast Du nicht nur darauf beharrt, dass die Schöpfung einer Lüge sei, Du hast auch nicht davor zurückgeschreckt mich als Lügnerin hinzustellen, die mit rhetorischen Tricks arbeitet, da sie keinerlei Gegenargumente habe.
Holuwir hat geschrieben: Mittwoch 26. März 2025, 11:33 Mir wurde wiederum klar und deutlich vor Augen geführt, wie gut und richtig es war, endgültig die Religion und das damit verknüpfte Gedankengefängnis zu verlassen.
Ja, Du hast die die Seiten gewechselt. Von einem Missionar der Zeugen Jehovas, der "wahren Religion", zu einem Missionar des Atheismus. - Du hast Inhalte ausgetauscht!

Doch hast Du Dich wirklich verändert?

Hätten wir damals getroffen als Du noch aktiver Zeuge Jehovas warst, dann wären wir uns in diese Konstellation begegnet:

Ich, die katholische Christin, Teil der falschen und moralisch verworfenen Religion, der „Hure Babylon“:
Sich von der falschen Religion trennen

„‚Geht aus ihrer Mitte hinaus ...‘, spricht Jehova, ‚und hört auf, das Unreine anzurühren‘; ,und ich will euch aufnehmen‘“ (2. KORINTHER 6:17).
[…]
Traurigerweise hat die falsche Religion weiterhin unschuldiges Blut vergossen, und das bis auf den heutigen Tag. (Siehe Matthäus 23:29-35; 24:3, 9.)
[…]
Kein Wunder, daß in der Offenbarung das Weltreich der falschen Religion sinnbildlich als eine schmutzige Hure namens Babylon die Große dargestellt wird! (Offenbarung 17:1-5).

[…]
Der Abfall ging insbesondere vom zweiten Jahrhundert bis zum fünften Jahrhundert u. Z. vor sich und führte dazu, daß eine korrupte Nachahmung der reinen christlichen Religion aufkam. Babylonische Lehren wie die von der Unsterblichkeit der Seele, vom Höllenfeuer und von der Dreieinigkeit wurden dem Lehrgebäude des abtrünnigen Christentums einverleibt. Sowohl die katholische und die orthodoxe Kirche als auch später die protestantischen Kirchen übernahmen diese Dogmen und wurden so zu einem Teil Babylons der Großen, des teuflischen Weltreichs der falschen Religion. https://wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/19 ... &p=doc#h=9
Du, Holuwir, Teil der inhaltlich und moralisch überlegenen wahren Religion.
Die wahre Religion
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als die Zeit des Endes — die Zeit, in der die Trennung stattfinden sollte — herannahte, brachen aufrichtige Erforscher der Bibel aus der Gefangenschaft der falschen Religion aus.
15 Im Jahr 1914 hatten diese Christen — heute als Jehovas Zeugen bekannt —
https://wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/19 ... gion&p=doc
Ein klares schwarz/weiß Bild damals wie heute.

----------------------------
Als ich als junge Frau das erste Mal Kontakt mit Zeugen Jehovas hatte und ich sie in meine Wohnung lies, da hatten diese im Grunde keine Chance mich zu überzeugen.

Dafür gab es im Wesentlichen zwei Gründe:
1. Das war meine Erfahrung aus Jugendabenden geleitet von einem Kaplan, der theologisch, biblisch und menschlich richtig gut war. – Da konnten die Zeugen Jehovas nicht mithalten.

2. Ich bin nicht in einem katholischen Eichsfeld aufgewachsen, sondern wirklich in der Diaspora, wo es nur wenige Christen gab und Katholiken schon gar nicht. Mit dem Atheismus hatte ich mich intensiv auseinander setzen müssen.
Besonders die schwarz/weiß Malerei der DDR-Staatsideologie fand ich nervig: „Für Frieden und Sozialismus seid bereit“. „Dein Arbeitsplatz, Dein Kampfplatz für den Frieden.“ „Der antifaschistische Schutzwall“… In der DDR waren die Guten versammelt, in der BRD die Bösen, die Kriegstreiber…

Auch die Zeugen Jehovas präsentierten sich als die Guten. Eine Zeugin bemerkte, die Priester hätten alle Blut an den Gewändern.

Auch Holuwir versteht sich als der Gute. „Schöpfungsgläubige“ wie er sagt, also mir weist er die Rolle der Bösen zu.

Und Du, lieber Atheisius, bist keine Deut besser. Oder treibst Du hier etwa nicht das „Gut-Böse“ Spielchen und mir schiebt Ihr den schwarzen Peter zu?
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Re: Ein Leben ohne Gott ist besser

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Christel schrieb:
Auch die Zeugen Jehovas präsentierten sich als die Guten. Eine Zeugin bemerkte, die Priester hätten alle Blut an den Gewändern.

Auch Holuwir versteht sich als der Gute. „Schöpfungsgläubige“ wie er sagt, also mir weist er die Rolle der Bösen zu.

Und Du, lieber Atheisius, bist keine Deut besser. Oder treibst Du hier etwa nicht das „Gut-Böse“ Spielchen und mir schiebt Ihr den schwarzen Peter zu?
Zur Richtigstellung:

Ich bin kein Antitheist sondern ein Atheist. Ich habe nicht die Absicht Religionen zu bekämpfen, sondern ganz einfach und ganz allgemein nur zur Aufklärung über Religiotie beizutragen. Von „Gut und Böse-Spielchen" , wie du behauptest, kann dabei keine Rede sein. Wenn du so willst kannst du höchstens von "Wissenschaftlichkeits- versus Unwissenschaftlichtlichkeits -Spielchen" reden. "Spielchen" sind das allerdings auch nicht.

Ich schrieb: Siehe oben:
Glaube gilt Gläubigen oft mehr als Wissen, denn er öffnet angeblich den Sinn für "höhere Dinge". Deshalb wähnen sie sich den Wissenden häufig überlegen.
Sie übersehen dabei, dass ihre Glaubensbasis – Gott – aus "seinen" Büchern vor allem intolerant und diktatorisch-männlich spricht.
Daher kann für mich "seine" Meinung keine Grundlage für Werte einer gleichberechtigten, freiheitlichen und humanen Gesellschaft bilden.
Theisten interessieren sich für den alten unfassbaren Weltenschöpfer sowie für sein unbeeinflussbares Jenseits. Gläubige riskieren durch den ehrfürchtigen Blick nach oben Genickstarre.
Als Humanist und Atheist interessiert mich der fassbare Mensch auf Augenhöhe sowie die beeinflussbare Welt. Diese zu verbessern scheint mir möglich, was ohne Aktivität jedoch eine vage Hoffnung bleibt.
Wir Atheisten brauchen nur den Glauben an uns selbst und unsere Fähigkeiten, denn dies ist der Treibstoff für jene Hoffnung.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Ein Leben ohne Gott ist besser

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius, vielleicht bist Du ja im persönlichen Umgang anders...

Meine Wahrnehmung aufgrund Deiner Beiträge hier ist, dass Du zu einer Minderheit kämpferischer Atheisten gehörst.
Denn den meisten Menschen, die nicht an Gott glauben, ist Gott schlicht egal und sie tolerieren ihre gläubigen Nachbarn.
Anders als Du, sprechen sie nicht von Religioten und versuchen nicht deren Glauben lächerlich zu machen.

Du hat oben geschrieben:
Deshalb wähnen sie sich den Wissenden häufig überlegen.
Wie kommst Du dazu, Dich als den Wissenenden zu bezeichnen und Menschen, die an Gott glauben, als nicht wisend abzuqualifizieren? Da gehst Du wohl auch zu keinem Arzt, der Christ ist?

Wissen, lieber Athesius, erlangt man allein durch lernen, aber nicht durch einen Wechsel der Weltanschauung!
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Re: Ein Leben ohne Gott ist besser

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Anders als Du, sprechen sie nicht von Religioten und versuchen nicht deren Glauben lächerlich zu machen.
Sie mal hier:

https://hpd.de/node/6606
….“ „Unter Religiotie" (Kurzform für „religiöse Idiotie") verstehe ich eine spezielle Form der geistigen Behinderung, die durch intensive Glaubensindoktrination vornehmlich im Kindesalter ausgelöst wird und die zu deutlich unterdurchschnittlichen kognitiven Leistungen sowie spezifischen Einschränkungen des affektiven Verhaltens führt, sobald es um glaubensrelevante Sachverhalte geht - etwa um das Anerkennen der empirischen Belege der Evolutionsbiologie. Im Unterschied zu anderen Formen der Intelligenzminderung muss sich Religiotie keineswegs in einem generell reduzierten Intelligenzquotienten niederschlagen. So wie wir - beispielsweise beim autistischen Syndrom - „Inselbegabungen" feststellen können, gibt es allem Anschein nach auch „Inselverarmungen". Religiotie sollte deshalb vornehmlich als „partielle Entwicklungsstörung" verstanden werden - ein Begriff, den der Entwicklungspsychologe Franz Buggle schon vor einigen Jahren vorgeschlagen hat, um die spezifischen Denkhemmungen religiöser Fundamentalisten zu fassen.“

Je größer der Dachschaden desto schöner der Ausblick zum Himmel.

Michael Schmidt-Salomon: Keine Macht den Doofen! https://www.youtube.com/watch?v=AsSo_z_XCcc
und: https://www.youtube.com/watch?v=nrHnQd3zFmI
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Ein Leben ohne Gott ist besser

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben: Mittwoch 26. März 2025, 22:06 Als Humanist und Atheist interessiert mich der fassbare Mensch auf Augenhöhe sowie die beeinflussbare Welt. Diese zu verbessern scheint mir möglich, was ohne Aktivität jedoch eine vage Hoffnung bleibt.
Danke Atheisius, oben hast Du sehr gut dargestellt, was Du unter "auf Augenhöhe" verstehst.

Ja, was kannst Du denn dafür, dass Christen, solch "geistig behinderte Religiotien" sind und Du hingegen zu den "Wissenenden" (Deine Ausdrücke) gehörst.

Auch der arme Holuwir beklagt sich über die Christen, die sich nicht überzeugen lassen, wo er doch alle Argumente hat und die Christen gar keine:
Holuwir hat geschrieben: Mittwoch 26. März 2025, 11:33Ist irgendein Argument denkbar, das Schöpfungsgläubige überzeugen könnte, dass sie falsch liegen? Nein, denn es ist keine ergebnisoffene Diskussion. Für Gläubige steht unverrückbar fest, dass sie recht haben und ihnen ist jedes Mittel recht, um dies zu bekräftigen.
Ihr Wissenden, Ihr habt es ja so schwer, wegen der dummen verborten Christen, die sich weigern, sich Euch anzuschließen.

Ich weiß, Ihr würdet mit mir auf Augenhöhe diskutieren. Ich bräuchte mich nur Eurer Ideologie anzuschließen. - Menschen ohne Rückgrat können das. Ich nicht.
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Re: Ein Leben ohne Gott ist besser

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Ja, was kannst Du denn dafür, dass Christen, solch "geistig behinderte Religiotien" sind und Du hingegen zu den "Wissenenden" (Deine Ausdrücke) gehörst.
Ich könnte jetzt schreiben: "Dafür kann ich nun wirklich nichts" Indem ich mich aber als ehemaliger Christ mit Glaubensdingen sehr intensiv auseinandergesetzt habe und so von jeglichem religiösen Glauben abgefallen bin, kann ich sehrwohl was dafür.
Es ist eine Tatsache: Glaube gilt Gläubigen oft mehr als Wissen, denn er öffnet angeblich den Sinn für "höhere Dinge". Deshalb wähnen sie sich den Wissenden häufig überlegen.

Es hat schon seinen Grund, weshalb sich Deutschland zu einem säkularen Staat weiterentwickelt.

Mehr als eine Million Kirchenaustritte 2024

Den Kirchen laufen die Mitglieder weiterhin in Scharen davon. Im vergangenen Jahr waren es mehr als eine Million. Das zeigen die Austrittszahlen, die die Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) gestern vorstellten.
Ende 2024 hatten die beiden Großkirchen zusammen noch 37,8 Millionen Mitglieder, davon knapp 19,8 Millionen Katholiken und 18 Millionen Evangelische. Damit gehört nur eine Minderheit von 45,2 Prozent der Gesamtbevölkerung einer der beiden Kirchen an. 2023 waren es noch 38,9 Millionen Menschen (knapp 46 Prozent), 2014 lag die Zahl bei 46,5 Millionen (57,4 Prozent).
Erstmals seit Erhebung der Zahlen gibt es weniger als 20 Millionen Katholiken in Deutschland (23,7 Prozent der Bevölkerung). Der Schwund geht auf Sterbefälle und Austritte zurück, denen nur relativ wenige Kindstaufen und Neueintritte gegenüberstehen. Auch in einstigen Hochburgen des Glaubens zeigt sich der Trend. So ist das traditionell katholische Köln nicht mehr größtes Bistum Deutschlands. Mit derzeit 1.627.000 Mitgliedern liegt es knapp hinter Münster mit 1.630.000 Millionen Katholiken.
Die Zahl der Kirchenaustritte bleibt auf hohem Niveau und hat sich 2024 nur leicht abgeschwächt. 321.611 Menschen kehrten der katholischen Kirche den Rücken, etwas weniger als im Vorjahr (402.694). Die evangelischen Landeskirchen verloren insgesamt 345.000 Schäfchen. Dagegen gab es nur etwa 110.000 Taufen und 15.000 Kircheneintritte. Damit zeigt sich bei der EKD ein Netto-Schwund von 3,2 Prozent – etwas mehr als im Jahr zuvor (3,1 Prozent).

https://hpd.de/artikel/mehr-million-kir ... 2024-22957


So viele Atheisten sind Mitglied in den Kirchen

Um ihre Dogmen in gesellschaftlichen Debatten durchzusetzen, verweisen die Kirchen gern auf ihre Mitgliederzahlen. Das soll ihren angeblich großen Rückhalt in der Bevölkerung suggerieren:

Wer einer Kirche angehört, teilt doch auch den Glauben an Gott und seine Gebote – oder etwa nicht?

Der Schein trügt: Viele formelle Kirchenmitglieder vertreten in Wahrheit eine atheistische oder agnostische Überzeugung.
Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid). Als Grundlage diente die jüngste ALLBUS-Umfrage aus dem Jahr 2023. Darin bejahten 36 Prozent aller Befragten die Aussage: "Ich glaube nicht, dass es einen persönlichen Gott, irgendein höheres Wesen oder eine geistige Macht gibt."

Sie bezeichneten sich damit als Atheisten. Dennoch war ein beträchtlicher Anteil dieser Gruppe, nämlich 30 Prozent, Mitglied in einer christlichen oder anderen Religionsgemeinschaft. Die meisten (16 Prozent) gehörten einer evangelischen Landeskirche an, weitere 13 Prozent waren Katholiken und 1 Prozent rechneten sich kleineren christlichen und anderen Religionsgemeinschaften zu.

Im Verlauf der letzten zwei Jahrzehnte ist bei den Atheisten die Quote der Konfessionsfreien stetig angestiegen, wie fowid ebenfalls darlegt. Machten die Konfessionsfreien 2002 noch 57,3 Prozent aller Atheisten aus, waren es 2012 bereits 61,2 Prozent und 2023 schließlich 70,1 Prozent. Dagegen hat sich unter den Angehörigen der evangelischen (EKD-)Kirche die Quote der Atheisten im selben Zeitraum halbiert. 2002 waren es 29,4 Prozent, 2012 dann 19,8 Prozent und 2023 nur noch 15,7 Prozent. Eine leichte Erhöhung des Atheisten-Anteils von 11,7 Prozent (2002) auf 12,9 Prozent (2023) ist bei der katholischen Kirche zu verzeichnen.

https://hpd.de/artikel/so-viele-atheist ... chen-22912
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Ein Leben ohne Gott ist besser

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben: Sonntag 30. März 2025, 17:43 Ich könnte jetzt schreiben: "Dafür kann ich nun wirklich nichts" Indem ich mich aber als ehemaliger Christ mit Glaubensdingen sehr intensiv auseinandergesetzt habe und so von jeglichem religiösen Glauben abgefallen bin, kann ich sehrwohl was dafür.
Es ist eine Tatsache: Glaube gilt Gläubigen oft mehr als Wissen, denn er öffnet angeblich den Sinn für "höhere Dinge". Deshalb wähnen sie sich den Wissenden häufig überlegen.

Es hat schon seinen Grund, weshalb sich Deutschland zu einem säkularen Staat weiterentwickelt.
Ja, das hat viele Gründe und manche Theologen sind an dieser Entwicklung nicht ganz unschuldig. Was da für ein Mist seit dem 19. Jahrhundert zusammen geschrieben wurde, sagenhaft. Der arische Jesus war da nur die Spitze des Eisberges.

Daher können sowohl Fehlinformationen, als auch mangelnde Bildung Gründe für einen Kirchenaustritt sein.

Es gibt auch Gründe in der Kirche zu bleiben, obwohl man nicht an Gott glaubt. Manche wollen die Kirche als soziale Institution durch ihre Beiträge stützen, andere nutzen das soziale Potential für sich selbst. Ober vielleicht als eine letzte "Rückversicherung", falls es Gott doch gibt. Vielleicht ist es ja wahr. Vielleicht...

"Glauben im Unterschied zum Wissen" das ist im Grunde eine agnostische Position.

Beim christlichen Glauben geht es nicht nur um einen allgemeinen Glauben an die Existenz Gottes, daran glauben viele, dazu muss man nicht Christ sein.

Dass Jesus gelebt hat, das kann man wissen:
Jesus von Nazaret (hebräisch Jeschua oder Jeschu, gräzisiert Ἰησοῦς; * zwischen 7 und 4 v. Chr., wahrscheinlich in Nazareth; † 30 oder 31 in Jerusalem) war ein jüdischer Wanderprediger. https://de.wikipedia.org/wiki/Jesus_von_Nazaret
Die eigentliche Frage ist dieselbe, wie auch sonst im zwischenmenschlichen Bereich, kann ich ihm/ihr glauben, kann ich ihm/ihr vertrauen?

Wem glauben/vertrauen wir in unserm alltäglichen Leben?

Jemanden, den wir gar nicht kennen? Wohl kaum!
Jemanden, von dem wir viel wissen, dessen Biographie wir gelesen haben? Auch das reicht kaum!
Oder jemanden auf den wir uns durch eine persönliche Beziehung eingelassen haben? Ja, hier besteht die Möglichkeit. Dabei ist die Menge des Wissens über diese Person nicht ausschlaggebend.

So wird auch nur derjenige, der sich auf Jesus Christus eingelassen hat, ihm glauben können. Ungefähr so:
21 Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren. ...
23 Jesus antwortete ihm: Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen. (Joh 14)
Dies geschieht wirklich!

Ein Atheist, begreift kaum, dass er nicht nur mehr wissen muss als der Christ, um den überzeugen, er muss auch gegen dessen Liebe und dessen Herz diskutieren.

Umgekehrt, wie wird ein Atheist Christ?
Da sucht man nach Sachargumenten, die kommen auch. Und dann ist doch der eigentliche Grund die Freude, "Überrascht von Freude":
Mit eloquenter Prosa und roher Ehrlichkeit offenbart Lewis das tiefe Verlangen nach einer transzendenten Freude, das ihn seit seiner Kindheit verfolgte, ein Sehnen, das er nie ganz benennen oder durch weltliche Mittel befriedigen konnte. Während er mit intellektuellem Skeptizismus und persönlichen Herausforderungen ringt, entfaltet sich Lewis' Suche nach Wahrheit und Bedeutung mit fesselnder Introspektion, wodurch dieses Memoir nicht nur eine Schilderung seines spirituellen Erwachens ist, sondern eine Einladung an alle, die nach einem tieferen Verständnis und Erfüllung streben.https://www.bookey.app/de/book/%C3%BCbe ... von-freude
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Re: Ein Leben ohne Gott ist besser

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Christel hat geschrieben:
Ein Atheist, begreift kaum, dass er nicht nur mehr wissen muss als der Christ, um den überzeugen, er muss auch gegen dessen Liebe und dessen Herz diskutieren.
Ich habe weiter oben schon einmal geschrieben:
Ich bin kein Antitheist sondern ein Atheist. Ich habe nicht die Absicht Religionen zu bekämpfen, sondern ganz einfach und ganz allgemein nur zur Aufklärung über Religiotie beizutragen.
Das heißt, ich diskutiere nicht mit dem Einzelnen Christen und gehe gegen dessen „Liebe und Herz“ an. Was immer das auch heißt. Den "Verstand" anzusprechen ist effektiver. Aber auch dabei nehme ich mir nicht einen einzelnen Christen vor.

Wieso begreift ein Atheist kaum, dass er nicht nur mehr wissen muss als ein Christ? Inwiefern? Das musst du schon etwas näher erläutern.
Es geht doch hier nicht um berufliches oder allgemeines Wissen, sondern es geht doch hier immer wieder um die Frage nach der Existenz eines Gottes als Schöpfer.

Holuwir hat dies hier schon einmal auf den Punkt gebracht:
Das ist das Fazit dieser jahrelangen "Diskussion" darüber, wie wohl die Welt entstanden sein mag:

Was spricht für ungesteuerte Selbstentstehung? Alles
Was spricht für Schöpfung? Nichts
Was spricht gegen ungesteuerte Selbstentstehung? Nichts
Was spricht gegen Schöpfung? Vieles
Wenn das so klar ist, warum diskutieren wir noch? Ist irgendein Argument denkbar, das Schöpfungsgläubige überzeugen könnte, dass sie falsch liegen? Nein, denn es ist keine ergebnisoffene Diskussion. Für Gläubige steht unverrückbar fest, dass sie recht haben und ihnen ist jedes Mittel recht, um dies zu bekräftigen. Mir wurde wiederum klar und deutlich vor Augen geführt, wie gut und richtig es war, endgültig die Religion und das damit verknüpfte Gedankengefängnis zu verlassen.
----------------------------------------

Alle Dinge, trüb und häßlich,
Lebewesen, kurz und klein,
Alle Dinge, grob und gräßlich,
Der Herrgott machte sie so fein.

Jede kleine gift’ge Schlange
Jede Wespe, die uns sticht
Er machte auch ihr Gift schon lange
Er machte ihre Flügel, nicht?

Alle Krankheit, Krebs, Tumore
Alle Übel groß und klein
Alles, was in uns rumore
Der Herrgott muss ihr Schöpfer sein.

Jede boshafte Hornisse,
Jeder Krake kreuz und quer,
Wer gab dem Seeigel die Stacheln?
Wer hat den Hai gemacht? Na er!

Alle Dinge, Räude, Krätze
Alle Seuchen groß und klein
Eklig, faul und ausgefressen
Der Herrgott machte sie so fein.


Verfasser Eric Idle.(Übersetzung aus dem Englischen.)

Nachzulesen in "Die Schöpfungslüge - Warum Darwin recht hat" (Seite 238) von Richard Dawkins.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Ein Leben ohne Gott ist besser

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Ergänzung:

Dialog zwischen J. B. S. Haldane und einer Dame nach einem seiner Vorträge über Evolution. Eine Nacherzählung.

Evolutionsskeptikerin:

"Professor Haldane, selbst wenn für die Evolution Milliarden Jahre zur Verfügung standen, wie sie sagen, kann ich nicht glauben, das man von einer einzelnen Zelle zu einem komplizierten menschlichen Körper gelangen kann, dessen Billionen Zellen zu Knochen und Muskeln und Nerven organisiert sind, zu einem Herzen, das ohne Unterlass über Jahrzehnte hinweg das Blut pumpt, Kilometer um Kilometer von Blutgefäßen und Nierenkanälchen und einem Gehirn, das denken und sprechen und fühlen kann".

JBS Haldane:

"Aber gnädige Frau, das haben sie doch selbst geschafft. Und es hat nur neun Monate gedauert".


John Burdon Sanderson Haldane (* 5. November 1892 in Oxford; † 1. Dezember 1964 in Bhubaneswar im Bundesstaat Orissa, Indien) war ein theoretischer Biologe und Genetiker. Neben Ronald Fisher und Sewall Wright war er in den 1920er Jahren einer der Begründer der Populationsgenetik.

https://de.wikipedia.org/wiki/J._B._S._Haldane
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Ein Leben ohne Gott ist besser

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Atheisius hat geschrieben: Montag 31. März 2025, 16:59 Ich habe weiter oben schon einmal geschrieben:
Ich bin kein Antitheist sondern ein Atheist. Ich habe nicht die Absicht Religionen zu bekämpfen, sondern ganz einfach und ganz allgemein nur zur Aufklärung über Religiotie beizutragen.
Tut mir leid Atheisius, so gern ich Dir glauben würde, dies kann ich Dir nicht mehr abnehmen!
Ginge es Dir nur darum negative Auswüchse von Religionen zu bekämpfen, dann hättest Du hier in den letzten Jahren sehr viel differenzierter geschrieben.
Dann hättest Du Dich nicht auf den fanatischen kämpferischen Atheismus berufen, sondern Dich vielmehr davon distanziert.

Und ginge es Dir einzig und allein, um die Sachargumente, dann würdest Du Dich nicht als Atheist, sondern als Agnostiker bezeichnen. Da man die Existenz Gottes weder beweisen, noch widerlegen kann.

Man kann auch nicht die Welt als Schöpfung widerlegen und damit dann gleich Gott mit. Oder kannst Du das widerlegen? Katholische Schöpfungslehren sind diese:
Creatio ex nihilo
Creatio ex amore
Creatio continua
Providentia Dei
https://www.katholisch.de/artikel/34269 ... doch-nicht
Anders sieht es mit manchen fundamentalistischen Vorstellungen aus. Oder mit den Schöpfungslehren der Zeugen Jehovas, die so formuliert werden „Schöpfung oder Evolution“? https://www.jw.org/de/suche/?q=sch%C3%B ... +Evolution
Holuwir vertrat einst die Schöpfungslehre der Zeugen Jehovas und ist dann auf die Seite der Evolution übergewechselt. In diesem Dualismus ist er steckengeblieben. Daher kann er gar nichts auf den Punkt bringen. Er ging lediglich von einem Fanatismus zu einem anderen Fanatismus.

Dieses Buch ist nicht mehr ganz neu, aber noch immer aktuell und für Euch zutreffend:

Bild
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Atheisius
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Re: Ein Leben ohne Gott ist besser

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Zu Richard Schröder lese ich im Internet:
Richard Schröder, Dr. h. c. Dr. theol., Professor, lehrt Philosophie an der Humboldt-Universität Berlin, deren erster Vizepräsident er war. Verfassungsrichter im Land Brandenburg und Präsident des Senats der Deutschen Nationalstiftung Weimar. Mitglied des Nationalen Ethikrates, seit Juni 2003 Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Unter seinen zahlreichen Auszeichnungen. Luther-Preis, Börne-Preis, Karry-Preis. Bei Herder zuletzt: Die wichtigsten Irrtümer über die deutsche Einheit.
Er ist nur ein weiteres Beispiel dafür, dass auch Religioten sich einen wissenschaftlichen Anstrich geben können. Es gibt noch mehrere davon. Einige Bücher derer stehen auch in meinem Bücherschrank die mich aber nicht überzeugen konnten. Leider ist auch die Wissenschaft nicht immer vor Dogmatismus gefeit, insbesondere wenn politische und weltanschauliche Vorstellungen in die Betrachtung der Realität einfließen.

Mich kann nur der evolutionäre Humanismus, eine Weiterentwicklung des Atheismus, überzeugen

https://www.giordano-bruno-stiftung.de/ ... thema-2023
"Evolutionär" ist der evolutionäre Humanismus in doppelter Hinsicht:

Erstens, weil er den Menschen konsequent im "Lichte der Evolution" betrachtet (siehe hierzu den Schwerpunktartikel in bruno.2020), ihn also als ein Produkt der natürlichen Artentwicklung begreift, das sich von anderen Lebensformen auf der Erde nur graduell, nicht prinzipiell, unterscheidet.

Und zweitens, weil der evolutionäre Humanismus den eigenen Wandel zum Programm erhoben hat, da jede menschliche Erkenntnis fehleranfällig und korrekturbedürftig ist. Aus diesem Grund unterscheidet sich der evolutionäre Humanismus von heute deutlich vom evolutionären Humanismus der 1960er Jahre (und wird sich der evolutionäre Humanismus der Zukunft vermutlich ebenso deutlich von unseren heutigen Auffassungen unterscheiden).
Das bedeutet nicht, dass der evolutionäre Humanismus beliebig wandelbar wäre, denn er hat sehr wohl einen "harten Kern": Konstitutiv für ihn ist beispielsweise der Glaube daran, dass sich die Menschheit in ethischer, intellektueller, technologischer und sozialkultureller Hinsicht weiterentwickeln kann. Evolutionäre Humanist*innen vertrauen darauf, dass Menschen das Potenzial besitzen, bessere, gerechtere und freiere Lebensverhältnisse zu schaffen, als wir sie heute vorfinden.
Dabei wissen sie jedoch um die vielfältigen Gefährdungen der menschlichen Zivilisation, weshalb sie keineswegs davon ausgehen, dass die Zukunft notwendigerweise besser sein wird als die Gegenwart, allerdings: sie muss auch nicht notwendigerweise schlechter sein.
Das Erkennen der realen Welt und die Verantwortung ihr gegenüber erzeugt in mir tiefste Befriedigung. Ohne theistischen Ballast, ohne Schuld aufhalsendes Christentum, ohne Qual des geborenen Sünders, ohne geistige Selbstvergewaltigung kann ich mich auf das Wesentliche im Leben nach ethischen Prinzipien konzentrieren. Ich weiß, dass mein Leben meine einzige aktive Phase im Sein ist. Davor war Nichts und danach wird erneut Nichts sein.
https://hpd.de/artikel/bernd-kammermeie ... sser-14522
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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Re: Ein Leben ohne Gott ist besser

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

Das Erkennen der realen Welt und die Verantwortung ihr gegenüber erzeugt in mir tiefste Befriedigung. Ohne theistischen Ballast, ohne Schuld aufhalsendes Christentum, ohne Qual des geborenen Sünders, ohne geistige Selbstvergewaltigung kann ich mich auf das Wesentliche im Leben nach ethischen Prinzipien konzentrieren. Ich weiß, dass mein Leben meine einzige aktive Phase im Sein ist. Davor war Nichts und danach wird erneut Nichts sein.
Er spricht mir aus dem Herzen. 8)
Christel
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Re: Ein Leben ohne Gott ist besser

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben: Dienstag 1. April 2025, 15:48 Zu Richard Schröder lese ich im Internet:
Richard Schröder, Dr. h. c. Dr. theol., Professor, lehrt Philosophie an der Humboldt-Universität Berlin, deren erster Vizepräsident er war. Verfassungsrichter im Land Brandenburg und Präsident des Senats der Deutschen Nationalstiftung Weimar. Mitglied des Nationalen Ethikrates, seit Juni 2003 Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Unter seinen zahlreichen Auszeichnungen. Luther-Preis, Börne-Preis, Karry-Preis. Bei Herder zuletzt: Die wichtigsten Irrtümer über die deutsche Einheit.
Er ist nur ein weiteres Beispiel dafür, dass auch Religioten sich einen wissenschaftlichen Anstrich geben können.
Du musstest also nachlesen! Das heißt, Du kennst weder den Mann, noch sein Buch!
Ohne Informationen kann man keine Aussage über einen Menschen treffen, schon gar keine Wertung.

Atheisius, da Du ihn dennoch in herabsetzender und beleidigender Weise als "Religioten" bezeichnest, ist dies einzig und allein Aussage über Dich selbst! Es zeigt, wer Du bist und wie Du mit Deinen Mitmenschen umgehst.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Atheisius
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Re: Ein Leben ohne Gott ist besser

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Das hatten wir schon einmal hier im Forum:

Die Entstehung des Universums brauchte keinen Schöpfer

Manchen christlichen, bibelgläubigen Theisten, die an einen allmächtigen Gott glauben, genügt die Geschichte der Schöpfung, wie sie in der Bibel dargestellt wird, als Erklärung für die Entstehung des Universums.
Der berühmte Kosmologe Stephen Hawking ist jedoch weniger begeistert von der Vorstellung, die Welt und alles in ihr sei durch das Schnippen allmächtiger Finger entstanden.

viewtopic.php?t=5749&sid=77f818d7e913c2 ... 22c937e783

Gleiches gilt für die Entstehung des menschlichen Lebens auf der Erde

Je mehr die Forschung herausfindet über die menschliche Evolution, desto verzweigter wird der Stammbaum. Es war keine gerade Linie bis zu Homo sapiens, sondern ein oft verschlungener Weg, der sich manchmal teilte – um in der einen oder anderen Sackgasse zu enden oder auch wieder zusammenzufinden. Oft mussten einst als nahezu gesichert geltende Annahmen revidiert werden, wenn neue Funde oder Techniken eine andere Einschätzung erforderten.

Das betrifft jetzt auch eine der wichtigsten Stationen auf dem Weg zum modernen Menschen: Bisher ging man davon aus, dass dieser vor etwa 200.000 bis 300.000 Jahren das erste Mal in Afrika auf der Bildfläche erschien (von wo aus er sich dann auf die anderen Kontinente ausbreitete) und von einer einzigen Linie abstammte.
Genomsequenzierungen zeichnen nun ein anderes Bild: Demnach soll Homo sapiens nicht von einer einzigen Population von Vorfahren abstammen, sondern von mindestens zwei, die sich auseinanderlebten und später wieder zusammenfanden. Herausgefunden hat das ein Team der Universität Cambridge, die Studie wurde im Fachmagazin Nature Genetics veröffentlicht.
Der moderne Mensch ist das Produkt einer genetischen Vermischung zweier alter Populationen
Die Forschenden schreiben, ihre genetischen Analysen lieferten Hinweise dafür, dass der moderne Mensch das Produkt einer genetischen Vermischung zweier alter Populationen sei, die sich vor etwa 1,5 Millionen Jahren getrennt hatten – also lange, bevor sich unsere Spezies über den gesamten Globus verbreitete. Der damals in Afrika lebende Typ der Frühmenschen war Homo erectus, unser erster Vorfahr, der das Feuer beherrschte.
Während der 1,2 Millionen Jahre andauernden Trennung sollen sich die beiden Gruppen separat weiterentwickelt haben, um vor 300.000 Jahren wieder zusammenzufinden – und letztlich zu Homo sapiens zu „verschmelzen“. Allerdings zu ungleichen Teilen: Eine Gruppe steuerte laut der Studie 80 Prozent zum Erbgut des modernen Menschen bei, die andere 20 Prozent.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/w ... 69c1&ei=36

Wie alt ist eigentlich die Bibel der Juden, in welcher über eine Schöpfung durch einen Gott erzählt wird ?
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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