Morgen, am 23.07.2025, findet der jährliche Welt-Atheisten-Tag statt.
Die wachsende Zahl der Menschen, die von der Existenz von Gottheiten nicht überzeugt sind, feiert an diesem Tag das weltweite Engagement für ihr Recht auf selbstbestimmtes Leben – speziell in Ländern, in denen intolerante Regierungen Andersdenkende diskriminieren und Nichtgläubige unterdrücken.
https://hpd.de/artikel/heute-welt-atheismus-tag-21160
Der "World Atheist Day" stärkt die Chancengleichheit jener Erdenbürger*innen, die übernatürliche Welterklärungen in Zweifel ziehen und religiöse Traditionen durch humanistische Werte ersetzen.
Warum verbreitet der Atheismus sich so rasch? Wesentliche Faktoren sind der Zugang zu wissenschaftlicher Aufklärung via Internet und bessere Bildungschancen (besonders für Frauen) in Regionen, die früher von autoritären Frömmlern dominiert wurden – denn nachweislich stehen Bildung und Religiosität zueinander in stark umgekehrtem Verhältnis. Zudem müssen in modernen Gesellschaften Atheist*innen nicht länger Ausgrenzung oder gar den Tod fürchten: ein junger Trend, der viele Länder leider noch nicht erreicht, sich allerdings nachhaltiger durchsetzt als noch vor fünfzig Jahren.
An diesem Tag fällt mir immer ein dazu passendes Gedicht meines Lieblingsdichters Theodor Storm, Atheist und Humanist, (*14.09.1817 – +04.07.1888) ein.
Theodor Storm hat auch einen Bezug zum Eichsfeld.
Er war hier in Heiligenstadt acht Jahre lang, von 1856 bis 1864 als Kreisrichter tätig. Hier in Heiligenstadt gibt es die Theodor-Storm-Gesellschaft, das Theodor-Storm-Museum und ein Theodor Storm Denkmal.
https://www.storm-gesellschaft.de/storm ... igenstadt
Storm war, wie sein Elternhaus, ohne religiösen Glauben. Er war sich klar darüber, dass ein solcher „Glauben“ dem Menschen keine Jenseits-Hoffnung schenkt., dass er keinen Raum freilässt für Gedanken an ein Weiterleben nach dem Tod. Aber er blieb diesem Glauben treu. Als er seinem eigenen Tod ins Auge sehen musste, war ihm der Gedanke an das „ewige Einerlei von Tag und Nacht“ „schrecklich“ aber auch dann noch blieb er bei dem „Gebot“ seines „Glaubens“, „edel zu leben und schön“, „nur um der Schönheit des Lebens willen“.
Und nun zu einem meiner Lieblingsgedichte von Theodor Storm:
Größer werden die Menschen nicht
Größer werden die Menschen nicht;
Doch unter den Menschen
Größer und größer wächst
Die Welt des Gedankens.
Strengeres fordert jeglicher Tag
Von den Lebenden.
Und so sehen es alle,
Die zu sehen verstehen,
Aus dem seligen Glauben des Kreuzes
Bricht ein andrer hervor,
Selbstloser und größer.
Dessen Gebot wird sein:
Edel lebe und schön,
Ohne Hoffnung künftigen
Seins Und ohne Vergeltung,
Nur um der Schönheit des Lebens willen.
World Atheist Day
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„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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