Melchis erste Kirchensteuer
Verfasst: Sonntag 29. September 2024, 17:34
Melchisedek, Erfinder des Zehnten
Abgabe von 10 % des Einkommens – der sogenannte „Zehnte“ an die Priester.
Dabei ist der Priester Melchisedek nicht mal mehr als nur ein Mythos
Der Priester Melchisedek:
Nie geboren und nie gestorben
„Vom Allerhöchsten auserkoren,
ein Priester fast wie Christ,
war Melchisidek nie geboren,
was ungewöhnlich ist.
Schon Abraham und dessen Leute
Spendierten Melchi fette Beute.
Und ohne langes Überlegen
Gab Melchi Abraham den Segen.
(Altes Testament Hebräer / (1-4) )
Seit Melchis erster Kirchensteuer
Kommt Glauben manchmal richtig teuer.
Doch spendet man ja für den Herrn,
und welcher Christ tut das nicht gern.
Das Meiste geht ans Personal,
dies sorgt für Stimmung und Moral.
Des Herren Wort ist oft nicht klar,
der Pfarrer weiß, was gut und wahr.
Melchisidek: https://de.wikipedia.org/wiki/Melchisedek
Den „Zehnten“ gibt es heute nicht mehr, aber es gibt die Kirchensteuer
Antrag der SPD 198/I/2024 vom Landesparteitag am 25.05.2024
Beschluss: Überweisen an den Bundesparteitag 2025 - Annahme in der Fassung der Antragskommission
Inhalt des Antrags der Antragskommission:
Kirchensteuer und staatliche Entschädigungsleistungen an die christlichen Kirchen in Deutschland abschaffen!
Text des Beschlusses:
Seit der Zeit Napoleons vor über 200 Jahren werden die christlichen Kirchen in Deutschland durch den deutschen Staat entschädigt und durch das automatische Einbehalten der Kirchensteuer bei Kirchenmitgliedern durch die Finanzämter unterstützt. An Entschädigungsleistungen haben die evangelische und katholische Kirche im Jahr 2022 rund 602 Mio. Euro von den Bundesländern erhalten, durch die Kirchensteuer schätzungsweise 13 Milliarden Euro.
Im Jahr 1803 beschlossen die Fürsten des Heiligen Römischen Reichs, als Ausgleich für die Eroberungen Napoleons Besitztümer und Ländereien der Kirche auf heute deutschem Boden in ihre eigene Herrschaft zu überführen.
Damals bedeutete das, dass rund fünf Millionen Menschen plötzlich neue Landesherren hatten. Für diesen Verlust werden die evangelische und katholische Kirche in Deutschland als Religionsgemeinschaften bis heute von staatlicher Seite entschädigt.
Zu den Privilegien der Religionsgemeinschaften in Deutschland gehört auch, dass diese seit rund 200 Jahren ermächtigt sind, Kirchensteuer von den Bürgerinnen und Bürgern einzuziehen, die Kirchenmitglieder sind.
Davon profitieren in besonders großem Umfang die evangelische und katholische Kirche. Die Kirchen können die Steuer gegen eine Aufwandsentschädigung von den staatlichen Finanzämtern einziehen lassen, wenn das Landesparlament des entsprechenden Bundeslandes zugestimmt hat.
Schon in der Weimarer Verfassung war vorgesehen, die Entschädigungsleistungen an die Kirchen zu beenden, doch auch in der Weimarer Republik konnte keine Lösung gefunden werden. Das setzt sich bis heute fort.
Die Ampel-Regierung hat in ihrem Koalitionsvertrag festgeschrieben, dass sie „einen fairen Rahmen für die Ablösung der Staatsleistungen“ finden werde.
Daher fordern wir die sozialdemokratischen Mitglieder des Bundestags auf die Verhandlungen für das Ende der Entschädigungsleistungen an die Kirchen voranzutreiben und diese noch in der laufenden Legislaturperiode wie im Koalitionsvertrag vorgesehen endgültig zu beenden und dabei eine Schlusszahlung unter Berücksichtigung der bereits an die Kirchen geleisteten Zahlungen anzustreben.
https://parteitag.spd.berlin/cvtx_antra ... bschaffen/
Viele Menschen finden die Kirchensteuer nicht mehr zeitgemäß
Auch wenn die Zahl der Kirchenaustritte seit Jahrzehnten hoch ist, steigen die Einnahmen der Kirchen. Im Jahr 2020 gingen in Deutschland insgesamt mehr als 12 Milliarden Euro Kirchensteuer an die Katholische und Evangelische Kirche. Nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) hat die katholische Kirche im vergangenen Jahr - trotz schwindender Mitgliederzahl - mehr als 6,8 Milliarden Euro Kirchensteuern eingenommen. Bei der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) waren es im selben Jahr mehr als 6,2 Milliarden.
Zu schaffen macht beiden großen Kirchen in dem Zusammenhang der massenhafte Verlust von Mitgliedern. Allein 2022 traten mehr als eine halbe Million Menschen aus der katholischen und rund 380.000 aus der evangelischen Kirche aus. Inzwischen ist die Mehrheit der Deutschen nicht mehr Mitglied in einer der großen christlichen Kirchen.
Von den Menschen, die sich in der YouGov-Umfrage als Christen bezeichneten, gaben 43 Prozent an, das Zahlen der Kirchensteuer könne auch sie zum Austritt bewegen.
Der Sprecher der katholischen Reformbewegung "Wir sind Kirche", Christian Weisner, nennt das "höchst alarmierend". "Die Selbstverständlichkeit, einer der beiden großen Kirchen anzugehören, ist schon lange vorbei. Warum soll ich, so fragen sich viele, ein Leben lang für eine Institution zahlen, wenn ich deren Leistungen und Einrichtungen ohnehin nicht in Anspruch nehme, höchstens noch kirchlich beerdigt werden möchte?"
https://www.zeit.de/news/2023-07/16/vie ... eitgemaess
Abgabe von 10 % des Einkommens – der sogenannte „Zehnte“ an die Priester.
Dabei ist der Priester Melchisedek nicht mal mehr als nur ein Mythos
Der Priester Melchisedek:
Nie geboren und nie gestorben
„Vom Allerhöchsten auserkoren,
ein Priester fast wie Christ,
war Melchisidek nie geboren,
was ungewöhnlich ist.
Schon Abraham und dessen Leute
Spendierten Melchi fette Beute.
Und ohne langes Überlegen
Gab Melchi Abraham den Segen.
(Altes Testament Hebräer / (1-4) )
Seit Melchis erster Kirchensteuer
Kommt Glauben manchmal richtig teuer.
Doch spendet man ja für den Herrn,
und welcher Christ tut das nicht gern.
Das Meiste geht ans Personal,
dies sorgt für Stimmung und Moral.
Des Herren Wort ist oft nicht klar,
der Pfarrer weiß, was gut und wahr.
Melchisidek: https://de.wikipedia.org/wiki/Melchisedek
Den „Zehnten“ gibt es heute nicht mehr, aber es gibt die Kirchensteuer
Antrag der SPD 198/I/2024 vom Landesparteitag am 25.05.2024
Beschluss: Überweisen an den Bundesparteitag 2025 - Annahme in der Fassung der Antragskommission
Inhalt des Antrags der Antragskommission:
Kirchensteuer und staatliche Entschädigungsleistungen an die christlichen Kirchen in Deutschland abschaffen!
Text des Beschlusses:
Seit der Zeit Napoleons vor über 200 Jahren werden die christlichen Kirchen in Deutschland durch den deutschen Staat entschädigt und durch das automatische Einbehalten der Kirchensteuer bei Kirchenmitgliedern durch die Finanzämter unterstützt. An Entschädigungsleistungen haben die evangelische und katholische Kirche im Jahr 2022 rund 602 Mio. Euro von den Bundesländern erhalten, durch die Kirchensteuer schätzungsweise 13 Milliarden Euro.
Im Jahr 1803 beschlossen die Fürsten des Heiligen Römischen Reichs, als Ausgleich für die Eroberungen Napoleons Besitztümer und Ländereien der Kirche auf heute deutschem Boden in ihre eigene Herrschaft zu überführen.
Damals bedeutete das, dass rund fünf Millionen Menschen plötzlich neue Landesherren hatten. Für diesen Verlust werden die evangelische und katholische Kirche in Deutschland als Religionsgemeinschaften bis heute von staatlicher Seite entschädigt.
Zu den Privilegien der Religionsgemeinschaften in Deutschland gehört auch, dass diese seit rund 200 Jahren ermächtigt sind, Kirchensteuer von den Bürgerinnen und Bürgern einzuziehen, die Kirchenmitglieder sind.
Davon profitieren in besonders großem Umfang die evangelische und katholische Kirche. Die Kirchen können die Steuer gegen eine Aufwandsentschädigung von den staatlichen Finanzämtern einziehen lassen, wenn das Landesparlament des entsprechenden Bundeslandes zugestimmt hat.
Schon in der Weimarer Verfassung war vorgesehen, die Entschädigungsleistungen an die Kirchen zu beenden, doch auch in der Weimarer Republik konnte keine Lösung gefunden werden. Das setzt sich bis heute fort.
Die Ampel-Regierung hat in ihrem Koalitionsvertrag festgeschrieben, dass sie „einen fairen Rahmen für die Ablösung der Staatsleistungen“ finden werde.
Daher fordern wir die sozialdemokratischen Mitglieder des Bundestags auf die Verhandlungen für das Ende der Entschädigungsleistungen an die Kirchen voranzutreiben und diese noch in der laufenden Legislaturperiode wie im Koalitionsvertrag vorgesehen endgültig zu beenden und dabei eine Schlusszahlung unter Berücksichtigung der bereits an die Kirchen geleisteten Zahlungen anzustreben.
https://parteitag.spd.berlin/cvtx_antra ... bschaffen/
Viele Menschen finden die Kirchensteuer nicht mehr zeitgemäß
Auch wenn die Zahl der Kirchenaustritte seit Jahrzehnten hoch ist, steigen die Einnahmen der Kirchen. Im Jahr 2020 gingen in Deutschland insgesamt mehr als 12 Milliarden Euro Kirchensteuer an die Katholische und Evangelische Kirche. Nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) hat die katholische Kirche im vergangenen Jahr - trotz schwindender Mitgliederzahl - mehr als 6,8 Milliarden Euro Kirchensteuern eingenommen. Bei der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) waren es im selben Jahr mehr als 6,2 Milliarden.
Zu schaffen macht beiden großen Kirchen in dem Zusammenhang der massenhafte Verlust von Mitgliedern. Allein 2022 traten mehr als eine halbe Million Menschen aus der katholischen und rund 380.000 aus der evangelischen Kirche aus. Inzwischen ist die Mehrheit der Deutschen nicht mehr Mitglied in einer der großen christlichen Kirchen.
Von den Menschen, die sich in der YouGov-Umfrage als Christen bezeichneten, gaben 43 Prozent an, das Zahlen der Kirchensteuer könne auch sie zum Austritt bewegen.
Der Sprecher der katholischen Reformbewegung "Wir sind Kirche", Christian Weisner, nennt das "höchst alarmierend". "Die Selbstverständlichkeit, einer der beiden großen Kirchen anzugehören, ist schon lange vorbei. Warum soll ich, so fragen sich viele, ein Leben lang für eine Institution zahlen, wenn ich deren Leistungen und Einrichtungen ohnehin nicht in Anspruch nehme, höchstens noch kirchlich beerdigt werden möchte?"
https://www.zeit.de/news/2023-07/16/vie ... eitgemaess