Katholische Kirche zahlte 9,4 Millionen Euro an Missbrauchsopfer
Verfasst: Freitag 18. Februar 2022, 19:27
Die Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen entscheidet über Anträge auf Entschädigung für Missbrauchsopfer in der katholischen Kirche.
Nun hat sie ihren Bericht für das Jahr 2021 vorgelegt.
Bei der katholischen Kirche sind im vergangenen Jahr 1565 Anträge auf Zahlungen für Opfer sexuellen Missbrauchs eingegangen. In 606 Fällen sei auf Anerkennungsleistungen in Höhe von insgesamt knapp 12,9 Millionen Euro entschieden worden, teilte die Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen (UKA) in Bonn mit.
Von diesen 12,9 Millionen Euro wurden 9,4 Millionen von der UKA ausgezahlt. Die restlichen 3,5 Millionen Euro waren schon in früheren Verfahren an die Betroffenen ausgezahlt worden. Die Kommission konnte demnach nur eine Minderheit der Anträge auf Entschädigung bearbeiten.
Opfer von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche können nach einer Neuregelung der Anerkennungszahlungen seit Anfang 2021 höhere Summen beantragen. Der Beschluss der deutschen Bischöfe vom September 2020 sieht finanzielle Leistungen von bis zu 50.000 Euro vor.
Priorisierung von Anträgen
In 47 Fällen seien 2021 aber auch höhere Beträge als 50.000 Euro ausgezahlt worden, sagte die UKA-Vorsitzende Margarete Reske. Die Zustimmung der jeweiligen kirchlichen Institution, die hierzu erteilt werden müsse, sei in allen Fällen gegeben worden. Reske berichtete auch, dass 128 Anträge priorisiert worden seien, zum Beispiel wegen hohen Alters oder schwerer Erkrankung des oder der Betroffenen.
Die zugebilligten 12,89 Millionen Euro bedeuten, dass im Schnitt pro Missbrauchsopfer 21.270 Euro flossen. Mit 268 Fällen erhielt die weitaus größte Gruppe von Missbrauchsopfern weniger als zehntausend Euro.
Vertreter von Missbrauchsopfern hatten die Entschädigungszahlungen auch nach der Neuregelung durch die Bischofskonferenz als viel zu gering kritisiert. Sie argumentieren, dass die Betroffenen in ihrem weiteren Leben unter den Folgen des sexuellen Missbrauchs leiden und häufig deshalb auch Nachteile in ihrer Berufslaufbahn erleiden, womit sie auch finanziellen Schaden erfahren.
Von den bisher entschiedenen Fällen sind 80 Prozent Männer, 20 Prozent Frauen. Die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals der Kirche in Deutschland ergab, dass überwiegend Jungen Opfer des sexuellen Missbrauchs wurden und werden.
Bis zum 15. Februar 2022 stieg die Zahl der Anträge auf 1626 Fälle, entschieden sind laut UKA mittlerweile 729 Fälle – damit konnten die Kommissionsmitglieder die Lücke etwas schließen.
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top- ... p&pc=U531
Nun hat sie ihren Bericht für das Jahr 2021 vorgelegt.
Bei der katholischen Kirche sind im vergangenen Jahr 1565 Anträge auf Zahlungen für Opfer sexuellen Missbrauchs eingegangen. In 606 Fällen sei auf Anerkennungsleistungen in Höhe von insgesamt knapp 12,9 Millionen Euro entschieden worden, teilte die Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen (UKA) in Bonn mit.
Von diesen 12,9 Millionen Euro wurden 9,4 Millionen von der UKA ausgezahlt. Die restlichen 3,5 Millionen Euro waren schon in früheren Verfahren an die Betroffenen ausgezahlt worden. Die Kommission konnte demnach nur eine Minderheit der Anträge auf Entschädigung bearbeiten.
Opfer von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche können nach einer Neuregelung der Anerkennungszahlungen seit Anfang 2021 höhere Summen beantragen. Der Beschluss der deutschen Bischöfe vom September 2020 sieht finanzielle Leistungen von bis zu 50.000 Euro vor.
Priorisierung von Anträgen
In 47 Fällen seien 2021 aber auch höhere Beträge als 50.000 Euro ausgezahlt worden, sagte die UKA-Vorsitzende Margarete Reske. Die Zustimmung der jeweiligen kirchlichen Institution, die hierzu erteilt werden müsse, sei in allen Fällen gegeben worden. Reske berichtete auch, dass 128 Anträge priorisiert worden seien, zum Beispiel wegen hohen Alters oder schwerer Erkrankung des oder der Betroffenen.
Die zugebilligten 12,89 Millionen Euro bedeuten, dass im Schnitt pro Missbrauchsopfer 21.270 Euro flossen. Mit 268 Fällen erhielt die weitaus größte Gruppe von Missbrauchsopfern weniger als zehntausend Euro.
Vertreter von Missbrauchsopfern hatten die Entschädigungszahlungen auch nach der Neuregelung durch die Bischofskonferenz als viel zu gering kritisiert. Sie argumentieren, dass die Betroffenen in ihrem weiteren Leben unter den Folgen des sexuellen Missbrauchs leiden und häufig deshalb auch Nachteile in ihrer Berufslaufbahn erleiden, womit sie auch finanziellen Schaden erfahren.
Von den bisher entschiedenen Fällen sind 80 Prozent Männer, 20 Prozent Frauen. Die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals der Kirche in Deutschland ergab, dass überwiegend Jungen Opfer des sexuellen Missbrauchs wurden und werden.
Bis zum 15. Februar 2022 stieg die Zahl der Anträge auf 1626 Fälle, entschieden sind laut UKA mittlerweile 729 Fälle – damit konnten die Kommissionsmitglieder die Lücke etwas schließen.
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top- ... p&pc=U531