Rente in Ost und West
Verfasst: Sonntag 27. Dezember 2009, 22:22
Hallo Niels
Dein Zitat:
Mein Vater hatte als selbständiger Handwerksmeister in der DDR eine Rente von 250,70 DDR-Mark (Grundrente plus Kinder-Zuschläge)
Nach seinem Tod 1961, wurde für die Errechnung der Witwenrente meiner Mutter nur die 148,20 Mark Grundrente zu Grunde gelegt. Mehr hatte dieser sozialistische Staat für seine Rentner nicht übrig.
(zum Sterben zu viel – zum Leben zu wenig)
Ein Rentner konnte von seiner Rente sein Haus und seine Wohnung nicht mehr renovieren. Selbst mit den eventuellen niedrigen Mieteinnahmen nicht mehr. Die Häuser verfielen zusehends. Wer als Hauseigentümer noch Mieter im Haus hatte, war eher bestraft.
Meine Mutter hatte dann folgende DDR-Rente:
• Altersrente: 190,00 Mark
• Witwenrente: 24,10 Mark
• Gesamtrente: 214,10 Mark
Dann kam 1972 die Erhöhung der Rente durch die hochgejubelten „Sozialpolitischen Maßnahmen des VIII. Parteitages der SED“:
Altersrente: 220,00 Mark
Witwenrente: 40,00 Mark
Gesamtrente: 260,00 Mark
Kurze Anmerkung dazu: Mit diesen Sozialpolitischen Maßnahmen hatte sich die DDR total übernommen. Die konnte sie nicht finanzieren, welches dann auch schleichend zu ihrem Bankrott geführt hat.
Aber auch mit 260 Mark konnte man in der DDR nicht leben und nicht sterben. Im Arbeiter- und Bauern-Staat hatte man für ausgediente Rentner nichts übrig. Wer in die BRD aussiedeln wollte, dem wurden keine Steine in den Weg gelegt. Das war für die DDR so etwas schönes wie ein „sozialverträgliches Ableben“.
Deshalb ist meine Mutter 1976 als Rentnerin zurück in die BRD umgesiedelt.
Dort erhielt sie ab 01. 11. 1976 in der BRD folgende Rente gezahlt:
• Altersrente: 896,10 DM
• Witwenrente: 316,50 DM
Gesamtrente: 1.212,60 DM (West-Mark) wohlgemerkt.
Und das, obwohl sie für den Staat BRD keine Stunde gearbeitet hat. Da wurden nur ihre Jahre vor 1945 angerechnet wo sie, wie es damals hieß „geklebt“ hat. (Eingezahlt in die Rentenversicherung.)
Bis zum November 2002 hatte sie dann.
- Witwenrente: 327,51 €
- Altersrente: 1002,99 €
Gesamtrente: 1330,50 € (Das sind 2.602,23 DM-West)
An so eine Rente komme ich heute als Ost-Rentner leider auch nicht annähernd heran.
Aber ich bin heilfroh, nicht mehr als Rentner in der DDR leben zu müssen. Es ist mir sowas von egal, wenn ein West-Rentner besser gestellt ist als ich. Ich komme ganz gut zurecht und bin zufrieden. Uns (den meisten) Rentnern im Osten ging es noch nie so gut wie jetzt.
Gruß,
Heinrich5
Das wäre aber eigentlich schon ein neues Thema wert. Hat ja mit Abtreibung nichts zu tun. Leider bin ich hier der einzige Rentner, welcher mitschreibt.
Dein Zitat:
Auch ich bin Rentner in Thüringen. Vergleiche doch bitte mal die Renten in der DDR mit den Ost-Renten heute.Wenn ich die Rentner im Osten mit den Rentnern im Westen (damit meine ich allerdings nur die, die ich kenne) vergleiche, habe ich den Eindruck das die Rentner im Osten mit einem geringeren Lebensstandard auskommen müssen - das hatte ich bisher auf die Annahme einer niedrigeren Rente geschoben. Mag sein das ich mich da irre...
Mein Vater hatte als selbständiger Handwerksmeister in der DDR eine Rente von 250,70 DDR-Mark (Grundrente plus Kinder-Zuschläge)
Nach seinem Tod 1961, wurde für die Errechnung der Witwenrente meiner Mutter nur die 148,20 Mark Grundrente zu Grunde gelegt. Mehr hatte dieser sozialistische Staat für seine Rentner nicht übrig.
(zum Sterben zu viel – zum Leben zu wenig)
Ein Rentner konnte von seiner Rente sein Haus und seine Wohnung nicht mehr renovieren. Selbst mit den eventuellen niedrigen Mieteinnahmen nicht mehr. Die Häuser verfielen zusehends. Wer als Hauseigentümer noch Mieter im Haus hatte, war eher bestraft.
Meine Mutter hatte dann folgende DDR-Rente:
• Altersrente: 190,00 Mark
• Witwenrente: 24,10 Mark
• Gesamtrente: 214,10 Mark
Dann kam 1972 die Erhöhung der Rente durch die hochgejubelten „Sozialpolitischen Maßnahmen des VIII. Parteitages der SED“:
Altersrente: 220,00 Mark
Witwenrente: 40,00 Mark
Gesamtrente: 260,00 Mark
Kurze Anmerkung dazu: Mit diesen Sozialpolitischen Maßnahmen hatte sich die DDR total übernommen. Die konnte sie nicht finanzieren, welches dann auch schleichend zu ihrem Bankrott geführt hat.
Aber auch mit 260 Mark konnte man in der DDR nicht leben und nicht sterben. Im Arbeiter- und Bauern-Staat hatte man für ausgediente Rentner nichts übrig. Wer in die BRD aussiedeln wollte, dem wurden keine Steine in den Weg gelegt. Das war für die DDR so etwas schönes wie ein „sozialverträgliches Ableben“.
Deshalb ist meine Mutter 1976 als Rentnerin zurück in die BRD umgesiedelt.
Dort erhielt sie ab 01. 11. 1976 in der BRD folgende Rente gezahlt:
• Altersrente: 896,10 DM
• Witwenrente: 316,50 DM
Gesamtrente: 1.212,60 DM (West-Mark) wohlgemerkt.
Und das, obwohl sie für den Staat BRD keine Stunde gearbeitet hat. Da wurden nur ihre Jahre vor 1945 angerechnet wo sie, wie es damals hieß „geklebt“ hat. (Eingezahlt in die Rentenversicherung.)
Bis zum November 2002 hatte sie dann.
- Witwenrente: 327,51 €
- Altersrente: 1002,99 €
Gesamtrente: 1330,50 € (Das sind 2.602,23 DM-West)
An so eine Rente komme ich heute als Ost-Rentner leider auch nicht annähernd heran.
Aber ich bin heilfroh, nicht mehr als Rentner in der DDR leben zu müssen. Es ist mir sowas von egal, wenn ein West-Rentner besser gestellt ist als ich. Ich komme ganz gut zurecht und bin zufrieden. Uns (den meisten) Rentnern im Osten ging es noch nie so gut wie jetzt.
Gruß,
Heinrich5
Das wäre aber eigentlich schon ein neues Thema wert. Hat ja mit Abtreibung nichts zu tun. Leider bin ich hier der einzige Rentner, welcher mitschreibt.