Vom Tätervolk zum Volk der Kriecher und Schleimer?

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Kategorie: Politik im Eichsfeld
Heinrich5

Vom Tätervolk zum Volk der Kriecher und Schleimer?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Alexxxander schrieb im „Christlichen Forum“
Zum Nachdenken:
Die britische Zeitschrift " The economist" hat uns Deutsche kürzlich karikiert: ängstlich in einer Ecke geduckt, in die uns ein starker Arm mit dem Davidstern weist. Uns wird “Angst” und “Hysterie“ attestiert.
Bibel - Prophet Ezechiel (Ez 18,20): "Der Sohn darf nicht an der Schuld seines Vaters, und der Vater nicht an der Schuld seines Sohnes tragen"
In England gibt es aber auch andere Stimmen (Ein Interview aus dem Jahr 2005)über welches man ja mal diskutieren könnte.

"Kein Volk stellt sich so mutig der Vergangenheit"

Der britische Militärhistoriker Antony Beevor über den Umgang der Deutschen mit dem Krieg - und die Wirkung des Nazismus im Film

Die Welt: 60 Jahre sind seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges vergangen - wird diese Geschichte nie zu "Geschichte", ferngerückt von uns?

Antony Beevor: Das Gegenteil ist der Fall. Wir sehen, wie diese Geschichte sich mit aktuellen Zuständen vermengt. 1945 war ja nicht nur das Ende des Zweiten Weltkrieges oder der Anfang des Kalten Krieges. Es war auch der Beginn jener Periode, in der alte nationale und ethnische Probleme gewissermaßen ins Tiefkühlfach der Geschichte verbannt wurden, jedenfalls für die Dauer des Kalten Krieges. Sie haben sich aber nach dem Zusammenbruch des Kommunismus auf vielfältige Weise zurückgemeldet - kriegerisch auf dem Balkan, mit diplomatischen Spannungen etwa zwischen Deutschland und Tschechien.

Die Welt: Hat die nicht endende Unmittelbarkeit des Krieges, das Nicht-Historisch-Werden der Nazi-Ära - nicht etwas mit dem überwältigenden Material in Bild und Film zu tun?

Beevor: Ja, aber man muß unterscheiden. Da ist einmal das vorhandene filmische Material, das die Konzentration der Medien, vor allem des Fernsehens, auf dieses Thema wachhält. Leider gibt es aber eben auch die cineastische Wirkung des Nazismus. Die übt auf Filmemacher einen großen Reiz aus, selbst wenn es um Anti-Nazi-Filme geht. Im Blick auf die Jahre 1939 bis 1945 kann das unfreiwillig zu einer Art "Kriegspornographie" führen, ein Appeal vor allem auf bestimmte männliche Jugendliche, die von Machtkomplexen behaftet sind und sich irgendwie überflüssig vorkommen in Welt. Es ist dieses Image von Macht, wie die Nazis es so geschickt kultivierten, das selbst auf Anti-Nazi-Regisseure wie Spielberg und andere solche Faszination ausübt und immer neue Filme über diese Ära hervorbringt.
Dokumentarfilme hingegen verdanken sich dem Umstand, daß die Geschichtsschreibung sehr früh den 2. Weltkrieg als den bedeutsamsten Krieg der Geschichte schlechthin erfaßt hat - in Bezug auf seine Wirkung, seine Folgen, auf den tiefgreifenden Einschnitt, den er im Leben fast aller Menschen hinterlassen hat.

Die Welt: Wirkt das bis heute auch in den internationalen Beziehungen nach?

Beevor: Ja, zumindest in dem Sinne, daß sich Krieg und Nazizeit leicht ausbeuten lassen für populistische Zwecke. Deutsche Botschafter in London finden unablässig Grund zur Beschwerde über die Behandlung dieses Themas im britischen Fernsehen. Joschka Fischer fühlte sich unlängst sogar bemüßigt, zu behaupten, nur noch im britischen Fernsehen könne man lernen, wie der Stechschritt gehe. Der Minister unterschlug, wie viele hervorragende TV-Filme gerade in Deutschland über diese Zeit produziert wurden und werden. Man kann ja kaum das deutsche Fernsehen einschalten, ohne entsprechenden Themenstoffen zu begegnen.
Am Montag läuft bei Ihnen die neue dreiteilige Serie über Albert Speer an. Es ist also nicht nur Großbritannien, das sich so intensiv mit dem 2. Weltkrieg beschäftigt, auch wenn ich zugeben muß, daß es bei uns eine bestimmte Boulevardzeitungs-Kultur gibt, die einem die Schamröte ins Gesicht treiben kann.

Die Welt: Der Historiker sieht also zwei Arten des Umgangs mit dem Krieg vor sich: den "unschuldigen" - das Drama auf der Bühne Shakespeares, den Konflikt großer Mächte und Persönlichkeiten. Und den "pornographischen", der nur dem Kitzel und heimlichen Süchten oder Ressentiments dient.

Beevor: Ich kann das, was Sie zur quasi shakespeareschen Natur dieser Geschichte sagen, nur unterstreichen. Vergleichen Sie damit immer wieder unsere Gegenwart: Der ruhige Gang wohlfahrtsgeborgener Lebensläufe, von Sicherheitsauflagen am Arbeitsplatz bis zur Tendenz, alle Risiken aus dem modernen Leben zu tilgen. Dazu die Annehmlichkeit des politisch korrekten Milieus. Da sind die Menschen verständlicherweise fasziniert von einer geschichtlichen Epoche, wo der Einzelne weniger Kontrolle über sein Leben hatte, und wo man sich fragt, wie man selber mit soviel Unwägbarkeit fertig geworden wäre.
Wie hätte ich im Krieg moralisch, psychologisch, menschlich überlebt? Fragen gerade junge Menschen. Hätte ich die Kraft gehabt, mich zu weigern, einen Erschießungsbefehl an einem gefangenen Russen auszuführen? Das sind legitime Fragen geistiger Aufarbeitung. Wir hatten in Großbritannien vor einigen Jahren eine Debatte um unseren wichtigsten Literaturpreis, den Man-Booker-Preis, wo Kritiker bemängelten, warum denn all diese Romane, die von der Vergangenheit handelten, so sehr favorisiert würden. Wundert euch nicht, lautete damals die Antwort - diese Bücher handeln von Zeiten mit wirklichen moralische Konflikten um wahrhaft moralische Fragen.

Die Welt: 60 Jahre Abstand, und der Blickwinkel weitet sich. Er weitet sich in Deutschland auf eine ganz besondere Weise: Nach Jahrzehnten der Aufarbeitung der im deutschen Namen begangenen Verbrechen üben wir jetzt die Fähigkeit, auch über unser eigenes Erleiden im Krieg zu trauern, an die Qualen der Zivilbevölkerung zu erinnern, ob beim Vormarsch der Russen oder im angloamerikanischen Feuersturm aus der Luft. Ist diese Akzenterweiterung in Ihren Augen eine gesunde Entwicklung?

Beevor: Als erstes muß man festhalten, daß kein Volk so mutig wie das deutsche sich dem Schrecken seiner jüngeren Vergangenheit gestellt hat. Dem füge ich sogleich hinzu, daß die Vorstellung einer Kollektivschuld absolut inakzeptabel ist. Ja, es gibt überhaupt keinen Grund, warum sich irgendein Deutscher, der mit dem Krieg nichts zu tun hatte, auch nur eine Spur schuldig fühlen sollte.
Eigene Leiden in der Erinnerung zu berücksichtigen, halte ich für einen Prozeß der Normalisierung. Aber Vorsicht: Diese notwendige Nacherinnerung kann und darf nicht dazu führen, im Opferstatus - und viele Deutsche waren natürlich auch Opfer Hitlers - eine Art von Äquivalenz herzustellen zwischen den systematischen Verbrechen der Nazis und dem Leid, das den Deutschen zugefügt wurde im Gefolge eines Krieges, den ihre Regierung vom Zaun gebrochen hatte. Begriffe wie "der Holocaust aus der Luft" korrumpieren geradezu das Gerüst der moralischen Wertungen und damit auch die Moral der Erinnerung selber.

Die Welt: Haben Sie in der deutschen Debatte um die Bombardierung Dresdens ähnliche Stimmen herausgehört?

Beevor: Nein, ich fand den Gesamttenor der Auseinandersetzung geradezu extrem balanciert und fair. In einer Radiodiskussion, die ich mit Dresdner Bürgern hatte, empfand ich die jüngeren Teilnehmer als besonders nüchtern und ausgewogen in ihren Beiträgen. Es waren eher die älteren Semester, die eben seit längerem schon mit der Aufarbeitung der Schuldfrage vertraut sind, die ihre Frustration über immer das gleiche Thema zum Ausdruck brachten.
Natürlich kann auch ein jugendlicher Arbeitsloser in Sachsen seinen Blitzableiter suchen, und dann mag es mit der Ausgewogenheit seiner historischen Sicht, mit seiner Fähigkeit, Ursache und Wirkung auseinanderzuhalten, schnell vorbei sein.

Die Welt: Würden Sie im Falle der Vergewaltigungsorgien russischer Regimenter oder der Bombardierung deutscher Städte von "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" sprechen?

Beevor: Es fiele mir sehr schwer, diesen Begriff auf die Luftangriffe anzuwenden, wenn man sich allein vor Augen hält, daß die Initialzündung für Arthur Harris' Strategie die 92 Tage ununterbrochener deutscher Bombardierung Londons gewesen ist. Übrigens fielen dann noch einmal unmittelbar vor Dresden mehr V2-Bomben auf London als je zuvor. Gewiß, da war auch ein Element von Rache im Spiel, das kann man nicht leugnen. Aber zugleich war für die Planer der Bombenkrieg die wichtigste "zweite Front", die England aufbauen konnte. Dadurch wurde die deutsche Seite gezwungen, 80 Prozent der Kampfgeschwader und die entsprechenden Luftabwehrbatterien von der russischen Front abzuziehen, was einen enormen Beitrag leistete zum schnelleren Vormarsch der Roten Armee in den Jahren 1943 und 1944.

Die Welt: Und wie beurteilen Sie die russischen Vergehen?

Beevor: In Einzelfällen, könnte man von Verbrechen gegen den Menschlichkeit sprechen. Das Problem ist nur, wie will man nachweisen, daß dies einer bewußten Politik entsprang, im Sinne des Arguments, das manche Historiker vertreten: Daß Vergewaltigungen ein bewußter Akt von Kriegführung sein können. Wenn man die russischen Archive konsultiert, entdeckt man doch ziemlich gemischte Reaktionen auf diese Nachrichten von der Front. Stalin hielt Massenvergewaltigungen für "lustig", etliche Generäle dagegen, etwa Rokossowski, waren abgestoßen und versuchten alles, die Praxis zu unterbinden. Andere wiederum scherten sich einen Deut darum oder neigten Stalin zu nach dem Motto "Laß den Jungens doch ihren Spaß".
Aber es war eben nicht eigens als Strategie ausgerufen, sondern entsprang einerseits dem schockierenden Mangel an Disziplin in der Roten Armee, anderseits bestimmten Propagandaparolen von 1942 ff., die zur Rache aufriefen. Es ist aber ein Faktum, daß sowjetische Kommissare sehr beschämt waren von dem Resultat ihrer Haßaufrufe. Denn eigentlich hatten sie bezweckt, es solle sich unter den Soldaten solch ein Horror und Ekel vor den Deutschen verbreiten, daß sie eine deutsche Frau nicht einmal würden anrühren wollen. Man kann also nicht sagen, daß Vergewaltigungen eine offiziell sanktionierte Kriegsführungspolitik waren, womit auch der Beweis eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit, in seiner strengen Definition, schwer zu führen wäre.

Die Welt: Historiker und Soziologen haben oft darauf hingewiesen, daß das Gefühl, Opfer zu sein, so etwas wie eine Erkennungsmelodie sei in der modernen deutschen Gesellschaftsgeschichte.Hören Sie diesen Grundton auch heraus bei der gegenwärtigen deutschen Anti-Kapitalismus-Debatte? ?

Beevor: Können Sie Gedanken lesen? Ich verfolge diese Debatte, wie viele meiner Freunde, mit steigender Besorgnis. Wieder einmal die alte Verführung, Ursache und Wirkung miteinander zu vermengen. Die Ursache liegt im Innern, in dem Versagen, sich rechtzeitig für die Zukunft in Stellung gebracht zu haben. Sie liegt nicht im Einwirken finsterer Mächte, die einen bedrohen, sei es der Kapitalismus, sei es Osteuropa mit seiner "unfairen" Konkurrenz.
Ich sprach neulich mit einem Mitglied des Oberhauses, dessen Namen ich aus Rücksicht auf ihn nicht nennen will, über genau dieses Thema, und er machte eine grausame, aber völlig korrekte Bemerkung: "Ist es nicht komisch, wie der neue Protektionismus in Deutschland sich gegen den Osten wendet? Aber sieh nur, wohin die ganzen Jobs hingehen - in den Osten." Das Problem, dies Opfergefühl, findet sich mehr und mehr auch in Frankreich, nach der Devise: Diese Angelsachsen mit ihrer Marktphilosophie werden uns alle zerstören. Sie wissen doch, welche Parole vor 75 Jahren in Deutschland wucherte. Sucht man in Europa wieder Prügelknaben?

Die Welt: Ein letztes Wort zum Film "Der Untergang". Zwei angesehene britische Holocaust-Forscher, David Cesarini und Peter Longerich, kritisierten den Streifen als Ausflucht vor den Verbrechen der Nazi-Zeit, verbrämt mit der Miene des leidtragenden deutschen Volkes. Haben Sie das auch so gesehen?

Beevor: Nein, ich finde sogar bemerkenswert, daß so ein Film heute in Deutschland möglich ist, und halte diese perspektivische Erweiterung für einen wirklichen Fortschritt. Vor zehn Jahren wäre "Der Untergang" noch völlig undenkbar gewesen. Ich bleibe aber auch hier bei meiner Grundthese: Alles Leiden gehört zur Geschichte. Man muß sich nur vor falscher Kausalität hüten, vor dem Verwischen von Ursache und Wirkung.

Antony Beevor ist Militärhistoriker und ehemaliger britischer Berufsoffizier. Er wurde 1946 geboren und lebt in London. Vor gut zwei Jahren erschien sein viel beachtetes Buch "Berlin 1945: Das Ende".
Das Gespräch mit Antony Beevor führte Thomas Kielinger.
Artikel erschienen am Sam, 7. Mai 2005

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niels
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Re: Vom Tätervolk zum Volk der Kriecher und Schleimer?

Ungelesener Beitrag von niels »

"Kein Volk stellt sich so mutig der Vergangenheit"
ich denke Ja und Nein - und - ist das überhaupt gut oder schlecht?

Ja, wir tun sehr viel Zeit und Aufwand in die Aufarbeitung unserer Vergangenheit stecken.

Nein, wir schieben viele Dinge unter den Teppich, die in anderen Ländern frei diskutiert werden (und werden dürfen ohne die "political correctness" zu stören).

Bsp.: In Magdeburg wurde vor Jahren mal ein 15-Jähriger von der Polizei auf einer Party festgenommen und später verknackt, weil er (zum Spaß) ein FDJ-Hemd mit dem "verfassungswirdigen" FDJ-Zeichen - trug. Zur Vergangenheitsbewältigung gehört für mich auch, das wir uns solche Dinge nicht mehr verbieten müssen - offenbar haben wir uahc noch viel zu "bewältigen". Erst wenn wir wirklich frei mit der Vergangenheit umgehen und über diese diskutieren können, dann kommen wir auch deren "Bewältigung" näher.

Die mangelnde Vergangenheitsbewältigung der Deutschen nutzte schon Adolf aus (er wollte sie "übernehmen"). Makaber ist, das genau dieser Satz auch auf die Zeit des Dritten Reiches anwendbar war / wäre. Kaum ein anderes Volk hat sich damals so intensiv "mit seiner Vergangenheit" beschäftigt wie die Deutschen bzw. die Nazis.

Das heute immer noch in einigen Deutschen wurzelnde "Schmuddelkindfeeling" ist schon noch fühlbar. Sagt hingegen jemand - er wäre "stolz" ein Deutscher zu sein, erntet er Schmäh und Mißbilligung. In den meisten anderen Ländern ist das umgedreht. Ganz egal ob die Deutschen Hände voll Nobelpreisträger hervorgebracht, "das Auto erfunden", Goethe und Bach geboren haben o.a. Dinge.

Das zeugt für mich eher von Nichtbewältigung als Bewältigung. Demnach bleibt es auch unsere Aufgabe weiter daran zu arbeiten - allerdings bezweifele ich die Art, mit der es heute vielfach geschieht...
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Re: Vom Tätervolk zum Volk der Kriecher und Schleimer?

Ungelesener Beitrag von Alexxxander »

Was es aus meiner Sicht in dem Interview zu korrigieren gilt:

Beevor: „Begriffe wie "der Holocaust aus der Luft" korrumpieren geradezu das Gerüst der moralischen Wertungen und damit auch die Moral der Erinnerung selber.“

Dieser Begriff wurde zuerst von britischen Bomberpiloten verwendet.
Beispiel: Harold Nash, Navigator in einem britischen Bomber der sagt:
„Unser Flächenbombardement war ein wahrer Holocaust“
Nachzulesen in Polis 39: ’Der Bombenkrieg und seine Opfer’ S.93
Der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung


Beevor: ’Verbrechen gegen die Menschlichkeit’
„Es fiele mir sehr schwer, diesen Begriff auf die Luftangriffe anzuwenden“

Gemäß der Londoner Charta, Grundlage der Nürnberger Prozesse, stellen
Angriffe gegen die Zivilbevölkerung ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit dar.

Das ’moral bombing’ (vorsätzliche Bombardierung von Wohngebieten) auf Befehl Churchills (nach dem Krieg mit dem Nobelpreis geehrt) stellt ein solches Verbrechen dar.
Ziel war die deutschen Bevölkerung zu terrorisieren und zu demoralisieren, um sie zu einem Aufstand gegen das Nazi-Regime zu veranlassen.

Das ’moral bombing’ verstieß zudem gegen die Haager Landkriegsordnung (HLKO),
in der gezielte Angriffe auf die Zivilbevölkerung als Kriegsverbrechen bezeichnet werden.
Vertragsparteien der HLKO waren u.a. das Deutsche Reich, Frankreich, Grobritannien, die USA und die Sowjetunion.


Beevor: „Die Initialzündung für Arthur Harris' Strategie ist die 92 Tage ununterbrochener deutscher Bombardierung Londons gewesen.“

Die Engländer begannen den Luftkrieg gegen deutsche Städte am 11.5.1940 (Mönchengladbach)
Die ersten deutschen Luftangriffe auf küstennahe englische Flugplätze und Radaranlagen begannen erst nach Ende des Westfeldzuges im Juli 1940, also 2 Monate später,
die ersten Großangriffe auf militärische Anlagen am 13.8.1940 (Adlertag).

Es ist also unlogisch zu behaupten, die Initialzündung für den Schlächter, wie Harris von seinen eigenen Landsleuten genannt wurde, sei die Bombardierung Londons gewesen.

Vergewaltigungen und sexuelle Versklavung gelten seit dem Rom-Statut (2002) des Internationalen Gerichtshofes als Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Nur nebenbei: Zwangsprostituierte sind sexuell versklavte Frauen.
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Re: Vom Tätervolk zum Volk der Kriecher und Schleimer?

Ungelesener Beitrag von niels »

Das ’moral bombing’ (vorsätzliche Bombardierung von Wohngebieten) auf Befehl Churchills (nach dem Krieg mit dem Nobelpreis geehrt) stellt ein solches Verbrechen dar.
Ziel war die deutschen Bevölkerung zu terrorisieren und zu demoralisieren, um sie zu einem Aufstand gegen das Nazi-Regime zu veranlassen.
Das das (leider) nie wirklich und offen diskutiert wurde, hat man einen Präzedenzfall geschaffen, der diese Art der Kriegführung sozusagen "salonfähig" gemacht hat. Bis heute gab es vielerlei ähnliche Verbrechen in den verschiedensten Kriegen - von Hiroshima, Vietnam über den Irak bis hin zu Gaza - überall fand man einen Grund, warum entgegen den Konventionen die Bombardierung von Wohngebieten / Zivilisten angeblich "nötig" sei.

Gerade in den Zeiten von Terrorismus werden die sog. "weichen Ziele" auf beiden Seiten in den Vordergrund rücken. Schlimm ist nur, das man sich darauf einlässt und so den Terroristen die Leute in die Hand spielt.

Ähnlich verhält es sich auch mit den - wegen des Terrorismus auf - ge- oder -zu- gebenen Grundrechte der europäischen / deutschen Bevölkerung (Datenschutz, Schutz der Privatsphäre, Schutz der Unversehrtheit, Rasterfahndung usw.). Die Terroristen habe gerade unsere Werte im Visier und viele sind bereit diese deshalb aufzugeben - aber das wäre wieder ein eigenes Thema...
Alexxxander
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Re: Vom Tätervolk zum Volk der Kriecher und Schleimer?

Ungelesener Beitrag von Alexxxander »

Friedman in einer Diskussionsveranstaltung der Evangelischen Akademie Tutzing, laut Westfalenblatt vom 14. November 2000:

"Versöhnung ist ein absolut sinnloser Begriff.
Den Erben des judenmordenden Staates kommt gar nicht anderes zu, als die schwere historische Verantwortung auf sich zu nehmen, generationenlang, für immer".

http://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%A4tervolk


Damit liegt der moralisch integere Saubermann auf einer Linie mit denen, die von „Tätervolk“ sprechen.

Jörg Friedrich in seinem Buch ’Der Brand’:
„Es gibt kein Tätervolk und kein Opfervolk, es gibt nur Täter und Opfer.“


„Der Ausdruck „Tätervolk“ will eine pauschalisierende Zuweisung von Schuld ausdrücken“

„Der Begriff „Tätervolk“ kennzeichnet pauschale Tatverantwortungszuweisungen gegen ein Volk.
Es geht dabei weniger um eine direkte Schuldzuweisung,
als vielmehr um eine demagogische und pauschalisierende moralische Haftbarmachung
für historische Verfehlungen vorheriger Generationen.“

„Das Schlagwort „Tätervolk“ bezieht sich auf die These einer Kollektivschuld, die besagt,
dass ein Volk moralisch als Ganzes für verbrecherische Taten eines Teils seiner Angehörigen verantwortlich ist.

Er soll ein Volk moralisch als "Täter" stigmatisieren, für Taten, die angeblich in dessen Namen begangen wurden.
Der Begriff wird als Demagogie – bewusste, propagandistisch motivierte Irreführung der Bevölkerung – eingeordnet
und wurde im deutschen Sprachraum zum Unwort des Jahres 2003 gewählt.“

http://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%A4tervolk
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Re: Vom Tätervolk zum Volk der Kriecher und Schleimer?

Ungelesener Beitrag von niels »

Den Erben des judenmordenden Staates kommt gar nicht anderes zu, als die schwere historische Verantwortung auf sich zu nehmen, generationenlang, für immer".
Ich nehme diese sicher nicht auf mich - den ich war

a.) nicht bei der Jundenverfolgung und -ermordung dabei und
b.) auch in meiner Familie (wie wohl bei dem Großteil der Deutschen heute - damit meine ich nicht alle...) war niemand daran beteiligt

Dafür, das ich hier geboren bin, kann ich nichts. Ebensowenig dafür, was einige Vorfahren aus unserem Volk da unter Hitler veranstaltet haben.

Die heutigen Juden wollen doch auch nicht, das wir sie für irgendwelche Schandtaten aus ihrer Vergangenheit (und davon gab es sicher auch einige) beschuldigen oder gar "zur Verantwortung ziehen", oder? Solche Aussagen schüren den Antisemitismus und sind entweder aus gröbster Blödheit oder mit voller Absicht losgelassen worden. Es erwächst der Eindruck, einige Juden wollen gar keine Versöhnung - sehen sich vielleicht doch lieber dauerhaft in einer Opferrolle. Wäre ja auch für manch einen einfach zu schön - "das Tätervolk" hat dem "das Opfervolk" generationenlang in der A***** zu kriechen...

Hätten sie selbst aus der Hitler-Zeit und dem danach gelernt (z.B. das man so nicht mit anderen Völkern umgehen darf und das nur echte Versöhnung Frieden bringt), würden sie heute nicht selbst mit anderen derart umgehen. Oder befreit diese - in der Geschichte angeblich "einmalige" - Opferrolle sie von jedweder Verantwortung für Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkerverbrechen?

Ich halte die zitierte Aussage Friedmanns eher selbst für äußerst "Anti-Deutsch" (darf man sowas heute sagen?!?) und "rassistisch". Es bestärkt mich nur einmal mehr in meinem Eindruck, welch Geistes Kind dieser Typ und Sorte ist.
Heinrich5

Re: Vom Tätervolk zum Volk der Kriecher und Schleimer?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

M. Friedmann:"Versöhnung ist ein absolut sinnloser Begriff.
Den Erben des judenmordenden Staates kommt gar nicht anderes zu, als die schwere historische Verantwortung auf sich zu nehmen, generationenlang, für immer".
Jörg Friedrich: „Es gibt kein Tätervolk und kein Opfervolk, es gibt nur Täter und Opfer.“
Ein Blick ins Ausland:

Wer spricht von den Russen als Tätervolk? Zur Erinnerung:
14,5 Millionen Menschen ließ Stalin im Holodomor (Hungerholocaust) 1932 – 1933 in der Ukraine verhungern.
In den Gulags gab es von 1918 – 1991 insgesamt 39 Millionen Tote. Mehr als eine Million davon gehen auf das persönliche Konto Stalins. Hinzu kommen Millionen toter Soldaten im 2.WK, welche auf Befehl Stalins sinnlos starben, weil sie ungenügend bewaffnet deutsche Maschinengewehrstellungen angreifen mussten.
Von drei Millionen deutschen Kriegsgefangenen sind im ersten Jahr der Gefangenschaft 1 Million umgekommen. Von den 108.000 deutschen Stalingradkämpfern welche in russische Gefangenschaft kamen, kehrten nur 6.000 zurück.

Wer spricht vom Tätervolk beim Völkermord in Ruanda. Bis 1 Million Tutsi wurden 1994 in einem halben Jahr durch die Hutus getötet.

Wer spricht vom Tätervolk in Kambodscha ( Rote Khmer) Von 1975 – 1979 wurden ca. 2 Millionen Kambodschaner umgebracht.

Erwiesen ist der Völkermord an den Armeniern durch die Türken. 1915 – 1917 wurden bis ca. 1,5 Millionen christliche Armenier durch muslimische Türken umgebracht.

In der Türkei ist es nach wie vor verboten, dies öffentlich zu benennen. Diese „öffentliche Verunglimpfung des Türkentums“ wurde und wird strafrechtlich nach Artikel 301 StGB verfolgt.
Der Begriff „Türkentum“ im Artikel 301 wurde erst 2008 durch den Begriff „Beleidigung der türkischen Nation“ ersetzt und der Strafrahmen auf höchstens zwei Jahre reduziert. Im Wesentlichen hat sich aber durch die Auswechslung des Begriffs nicht viel verändert.
Der Begriff „Deutsches Tätervolk“ oder „Volk der Täter“ beleidigt auch die ganze deutsche Nation. Meiner Meinung nach müsste das genauso unter Strafe gestellt werden, wie das Leugnen des Holocaust.
Sogar von den Familien der Naziverbrecher spricht doch auch kein vernünftiger Mensch von „Täterfamilien“.
Sippenhaft haben nur Verbrecher (Faschisten und Kommunisten) praktiziert.

Die Erinnerung an den Holocaust ist notwendig und muss wach gehalten werden. Das betrifft aber nicht nur die nachfolgenden Generationen in Deutschland sondern in Europa und der Welt.

In Deutschland haben wir es bisher aber nur hingekriegt diesen uns alle beleidigenden Begriff „Tätervolk“ im Jahr 2003 zum „Unwort“ des Jahres zu erklären, als daraus einen Straftatbestand zu machen. Das ist wirklich armselige Duckmäuserei.

In der DDR gab es den Begriff „Staatsverleumdung“ Da kam man schon in den Knast, wenn einer erzählt hat, was er im West-Radio gehört hat, wenn man Witze über die Partei-und Staatsführung gerissen hat, oder wer am 1. Mai in besoffenem Zustand ein Fähnchen abgerissen hat.

In der Bundesrepublik Deutschland darf man den Staat verunglimpfen und verleumden, die deutsche Nation beleidigen.. Das wird alles hingenommen. Widerspruch wird nicht geduldet, nicht zur Kenntnis genommen.
Alexxxander
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Re: Vom Tätervolk zum Volk der Kriecher und Schleimer?

Ungelesener Beitrag von Alexxxander »

„Papst Benedikt XVI. hatte bei seinem Besuch in Auschwitz-Birkenau der Opfergruppen von Juden, Zigeunern, Polen, Russen und anderer gedacht.

Diese Aneinanderreihung von Opfergruppen ist dem Papst von gewissen Medien teilweise als „relative Gleichstellung“ verübelt worden.

Er habe damit die Einzigartigkeit des millionenfachen Judenmords relativiert.

Bei diesem Vorwurf der politischen Korrektheitsrichter sitzt der Papst neben dem Philosophen Theodor W. Adorno († 1969) auf der Anklagebank.

Adorno hatte 1966 daran erinnerte, daß der Massenmord an den Armeniern im Ersten Weltkrieg eine Vorstufe für den Massenmord an den europäischen Juden im Zweiten Weltkrieg darstellte.

Heute würde Adorno für diese historische Analogie politisch gesteinigt werden.

Gewisse mediale Großzensoren in Deutschland verlangen von den Medien und von jedem Bürger, daß der nationalsozialistische Massenmord an den europäischen Juden als einzigartige Singularität zu bekennen sei.

Das Problem besteht allerdings darin, zu definieren, was unter Einzigartigkeit zu verstehen ist.

Jedes historische Großereignis ist einzigartig.

Die Schreckensherrschaft der Französischen Revolution mit 40.000 Geköpften war sicherlich einzigartig.

Im Ersten Weltkrieg sind zehn Millionen Soldaten in den schrecklichen Stellungskriegen verblutet.

Nein, die besondere Einzigartigkeit der nationalsozialistischen Judenvernichtung bestehe darin, sagen die Wächter der Singularität, ein ganzes Volk im Herrschaftsbereich der Täter auslöschen zu wollen – also deren Genozid-Charakter.

Das trifft allerdings auch für die 500.000 von den Nationalsozialisten ermordeten Sinti und Roma zu.

Die jungtürkische Regierung hatte 1915 ebenfalls die Absicht, die 1,5 Millionen Armenier in ihrem Herrschaftsgebiet zu vernichten.

Tatsache ist auch, daß die weißen Kolonialisten Nordamerikas mehr als die Hälfte der ungefähr 600 Indianer-Völker zum Verschwinden gebracht haben.

Die planmäßige Vorbereitung und fabrikmäßige Durchführung der Massenvernichtung der Juden im Zweiten Weltkrieg sei die singuläre Einzigartigkeit – so eine weitere Version.

Als wenn die nationalsozialistische Ermordung von 2,5 Millionen polnischen Intellektuellen und Bürgern weniger planmäßig abgelaufen und deshalb nicht einzigartig wäre.

Die planmäßige Erfassung und fabrikmäßige Liquidierung von 150.000 behinderten und kranken Deutschen in Gaskammern und mit Giftspritzen war sozusagen die Generalprobe für den Judenmord.

Dieser monströse nationalsozialistische Massenmord an wehrlosen Kranken und Behinderten war und ist sicherlich welthistorisch einmalig.

Gelegentlich schieben die Vertreter der Singularitätsthese die Behauptung nach, die Vernichtung der sechs Millionen Juden sei aus der Mitte eines hochstehenden Kulturvolkes begangen worden und insofern ein unvergleichlicher Zivilisationsbruch.

Doch stand das russische Kulturvolk auf einer niedrigeren Zivilisationsstufe, als Stalin und seine Millionen willigen Vollstrecker mehr als zehn Millionen Mitbürger liquidierten?

Waren die Chinesen kein hochstehendes Kulturvolk, als aus ihrer Mitte Mao Tse Tung und seine roten Parteigarden Zigmillionen Bürger umbrachten?

Der Schriftsteller Jörg Friedrich, der den Bombenkrieg gegen deutsche Städte nüchtern beschrieben und bilanziert hat, wurde gefragt, ob er die Einzigartigkeit des Holocausts anerkenne.

Seine Antwort: Wie der Bombenkrieg mit seinen 500.000 deutschen Opfern einzigartig war, so erkenne ich auch die nationalsozialistische Judenvernichtung als einzigartig an.

Es bleibt dabei: Der furchtbare Vernichtungsfeldzug von nationalsozialistischen Organisationen an ungefähr sechs Millionen europäischen Juden ist einzig in seiner Art, aber – leider – kein unvergleichliches Verbrechen.

Es rechtfertigt die verbreitete Tendenz der politischen Korrektheitszensoren nicht, andere Menschheitsverbrechen explizit oder implizit als „weniger schlimm“, „von geringerer moralischer Bedeutung“ oder „von niedrigerem Erinnerungswert“ herabzustufen oder gar zu leugnen.


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Re: Vom Tätervolk zum Volk der Kriecher und Schleimer?

Ungelesener Beitrag von niels »

Die Erinnerung an den Holocaust ist notwendig und muss wach gehalten werden. Das betrifft aber nicht nur die nachfolgenden Generationen in Deutschland sondern in Europa und der Welt.
Ja, und es betrifft nicht nur die Juden, sondern ALLE von den Nazis Hingemetzelten o.ä. Betroffenen. Nicht zuletzt (das soll nichts entschuldigen) haben auch andere in ähnlichem Außmaß auf der Erde herumgemetzelt...
In Deutschland haben wir es bisher aber nur hingekriegt diesen uns alle beleidigenden Begriff „Tätervolk“ im Jahr 2003 zum „Unwort“ des Jahres zu erklären, als daraus einen Straftatbestand zu machen. Das ist wirklich armselige Duckmäuserei.
Das mit dem "Unwort" wusste ich nicht. Allerdings halte ich es - analog der Holocaust-Lüge für strafbar, ein ganzes Volk zu verleumden. Warum es aber gerade für die Holocaust-Lüge ein solches Gesetz gibt - wo es im Prinzip keine ähnlichen Gesetze für andere Zusammenhänge (abgesehen von "Verleumdung", "falscher Verdächtigung" etc.) gibt - erschließt sich mir nicht. Ich glaube auch nicht das z.B. ein Israeli, der behauptet alle Deutsche seien Nazis, mit irgendwelchen Rechtsfolgen konfrontiert würde. Offenbar musste das Gesetz gemacht werden, weil die bloße Behauptung in Deutschland der Meinungsfrehiet unterlag.

Übrigens ist die Bezeichnung "Holocaust-Leugner" für den Pius-Bruder in den Medien wie durch die Juden strafbar, da eine (strafbare) Verleumdung, solange er dafür nicht rechtskräftig belangt wurde - ein wichtiger Pfeiler unseres Rechtsstaates. Da sein Wortlaut "ich glaube, das.." und nicht "ich behaupte" war, fällt seine Äußerung sogar ggf. nicht mal unter dieses Gesetz, da es seine Meinung (so "blöd" die auch sei) widerspiegelt. Ob es ein solches Gesetz überhaupt in Großbritannien gibt, weiß ich nicht.
In der DDR gab es den Begriff „Staatsverleumdung“ Da kam man schon in den Knast, wenn einer erzählt hat, was er im West-Radio gehört hat, wenn man Witze über die Partei-und Staatsführung gerissen hat, oder wer am 1. Mai in besoffenem Zustand ein Fähnchen abgerissen hat.
Nun, die Amis machen es uns - mit "Heimatschutz-Ministerium" und "Patrioten-Gesetz" vor, wie man eine Art "moderne DDR" strickt und unliebsame Stimmen das Maul stopft. Heute dürfen wir zwar Witze über unsere Parteien machen - dafür ist aber Kritik an einigen Gruppen und Zusammenhängen oder Diskussionen über Teile der Geschichte in Deutschland quasi "untersagt".

Meinungsfreiheit wird - das haben wir in "der Zone" gelernt - gerade dort wichtig, wo es auch mal "unliebsame" Meinungen gibt - woanders brauchen wir sie nicht. Ob nun "Heimat-" oder "Staatssicherheit" - wer eine Meinung verbietet, weil sie "den Staat gefährde" ist schon nah am Ende...

Wohin der generationenübergreifende "Druck" auf die Deutschen führen kann, hat Hilter mit seiner Nazi-Herrschaft unschön eindrucksvoll gezeigt (damals war es Versailler Vertrag - heute könnte ähnliches z.B. die Kritik an einer nicht funktionierenden Migration oder mutmaßlichen Verbrechen Israels bewirken).
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niels
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Re: Vom Tätervolk zum Volk der Kriecher und Schleimer?

Ungelesener Beitrag von niels »

Jedes historische Großereignis ist einzigartig
Ja - schon Heisenberg weiß: Ort und Zeitpunkt eines Teilchens ist nicht zugleich bestimmbar ;)
Alexxxander
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Re: Vom Tätervolk zum Volk der Kriecher und Schleimer?

Ungelesener Beitrag von Alexxxander »

Kinder israelischer Holocaust-Überlebender klagen auf Zahlungen aus Deutschland.
Die Leiden der "zweiten Generation" müssten anerkannt werden, wird ein Rechtsanwalt in der israelischen Tageszeitung "Haaretz" zitiert.
Bisher hätten sich 3.000 Israelis der Initiative angeschlossen.
Die geplante Klage wird als bisher beispiellos bezeichnet.
Ein entsprechender Antrag wurde beim Bezirksgericht in Tel Aviv eingereicht.
Die Kläger wollen demnach erreichen, dass die deutsche Regierung die Kosten für Therapien übernimmt, die das Leid der zweiten Generation lindern. Die Forderung: mindestens 50Millionen€!

In der Klageschrift würden die Fälle von fünf Frauen genannt, deren Eltern den Holocaust überlebt haben. Die Töchter litten heute unter Angstzuständen und Depressionen.
In der Klageschrift werde der Fall einer 55-jährigen Klägerin genannt,
die nicht mit Bussen fahren könne, weil sie dies an Züge erinnere, in denen Juden in Vernichtungslager gefahren wurden. Eine andere Frau habe starke Angst vor Hunden.
"Sowohl die Erfahrungen der zweiten Generation und Studien zeigen,
dass das Trauma zwischen den Generationen übertragen wurde (...)", zitiert die Zeitung aus der Klageschrift.

http://diepresse.com/home/politik/ausse ... 2/index.do

Klagevertreter Gideon Fisher erläutert:
„Die Regierung Deutschlands wird zum ersten Mal in ihrer Geschichte gezwungen werden, sich mit der Feststellung auseinanderzusetzen,
dass das, was ihr getan habt, leider bis in die zweite Generation fortwirkt.
Übernehmt dafür bitte die Verantwortung.“

Mit dem Urteil aus Israel im Rücken will man später vor einem deutschen
oder internationalen Gericht klagen.
Deutschland hat bis 2007 mehr als 44 Milliarden Euro Schadenersatz für Überlebende von Konzentrationslagern gezahlt.

Kinder von Holocaust -Überlebenden litten unter Depressionen und Schuldgefühlen,
so die Begründung.
Sie hätten oft ein gestörtes Verhältnis zu ihren Eltern
und Tausende seien nicht in der Lage, einer geregelten Arbeit nachzugehen!!!

Im israelischen Radio erzählte eine der Klägerinnen, wie die Erlebnisse ihrer Eltern ihre eigene Kindheit überschattet haben.
"Ich bin völlig besessen von Essen, vor allem Brot.
Mein Tiefkühlfach zu Hause ist voller Brot, viel mehr, als ich je essen kann.

http://209.85.129.132/search?q=cache:As ... cd=2&gl=de


Kommentare

Von Gast: Bärbel am 17.07.2007 um 19:28
Wann hört das endlich auf!!!!!!!!!
Wenn die Klagen durchkommen, dann zahlen wir noch an die 3.-und 4. Generation.
Die Bundesregierung täte gut daran nichts zu zahlen.
Das Geld gehört dem Volk und wir haben gezahlt und gezahlt.

Meiner Meinung nach sind es die geldgierigen Anwälte, die sich damit eine goldene Nase verdienen

Von Gast: OMG am 17.07.2007 um 16:16
Hallo ???
Dann will ich Gott verklagen, weil er mich in diese bescheuerte Welt entlassen hat.
Leute wo soll das noch hinführen?

Von Gast: Nachkomme am 13.07.2007 um 14:14
Wo hört das auf?
Und was ist mit den traumatisierten Kindern der Palästinenser?
Oder den Kindern der von Befreiern vergewaltigten Frauen Europas,
den Bombenopfern des Krieges in aller Welt usw , usw .
Die nach Amerika verschleppten Schwarzen dürfen nicht klagen,
doch die Juden immer.
Geht man darauf ein folgt der nächste Trick.
Hört endlich auf, schaut in die Zukunft!

http://diepresse.com/home/politik/ausse ... 2/index.do

An wie viele Generationen können Traumata weiter vererbt werden?
Möglicherweise geht das über Jahrtausende!
Heinrich5

Re: Vom Tätervolk zum Volk der Kriecher und Schleimer?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Im Ausland gibt es aber auch positive Stimmen:
Deutschland ist der beliebteste Staat der Welt
7. Februar 2009, 02:42 Uhr
Eine Studie der BBC zeigt, dass der Einfluss der Bundesrepublik weltweit am positivsten bewertet wird
London - Überraschungssieg für Deutschland: Bei einer Umfrage der britischen BBC, welches Land den positivsten Einfluss auf des Weltgeschehen habe, landete die Bundesrepublik auf Platz eins. Schlechte Noten ab es für die USA, dank Barack Obama gebe es aber Hoffnung auf Besserung. China, Russland und Israel verschlechterten sich im Vergleich zur Vorjahresumfrage.
Die weltpolitischen Bemühungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Außenminister Frank-Walter Steinmeier im vergangenen Jahr scheinen sich auszuzahlen - glaubt den Umfrageergebnissen.
61 Prozent der 13 575 Befragten aus 21 Ländern waren der Meinung, dass Deutschland einen "eher positiven" Einfluss auf die Welt habe. Das ist das beste Ergebnis der 15 zur Auswahl stehenden Länder. Nur 15 Prozent waren gegenteiliger Meinung. Damit hat sich Deutschland gegenüber dem Vorjahr um sechs Prozentpunkte verbessert.
Auf Platz zwei liegt ausgerechnet das weltpolitisch eher wenig in Erscheinung tretende Kanada mit 57 Prozent positiver und nur 14 Prozent negativer Bewertung. Platz drei nimmt Großbritannien ein, dass im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls an Beliebtheit hinzugewann. Frankreich landete trotz des unermüdlichen Einsatzes von Präsident Nicolas Sarkozy nur auf dem sechsten Platz.
Weit hinten auf dem 11. Platz liegen die USA. 43 Prozent der Befragten schätzend ihren Einfluss "überwiegend negativ" ein. Besonders schmerzhaft dürfte das Ergebnis sein, weil die Umfrage erst nach der Wahl von Barack Obama durchgeführt wurde - nämlich vom 21. November bis 1. Februar.
Immerhin: Für die USA geht es mit dem Image bergauf. Noch 2008 hatten nur 35 Prozent ein positives und sogar 48 Prozent ein negatives Bild vom mächtigsten Land der Welt. China trauen 40 Prozent einen negativen, 39 Prozent einen positiven Einfluss zu. Das Vertrauen in die russische Regierung ist noch geringer: Während 40 Prozent ihr Wirken als "negativ" einschätzt, bewerten es nur 30 Prozent "eher positiv". Vor dem Hintergrund der Militäroffensive im Gazastreifen landete Israel auf dem drittletzten Platz vor Pakistan und dem Iran. ks
http://www.welt.de/welt_print/article31 ... -Welt.html
Gelöscht_09041201

Re: Vom Tätervolk zum Volk der Kriecher und Schleimer?

Ungelesener Beitrag von Gelöscht_09041201 »

Heinrich5 hat geschrieben:Im Ausland gibt es aber auch positive Stimmen:
hatte das auch gelesen.. und mit Erstaunen festgestellt, dass es doch nicht am im Ausland investierten Geld allein liegt. 8)
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niels
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Re: Vom Tätervolk zum Volk der Kriecher und Schleimer?

Ungelesener Beitrag von niels »

Ja,
seit sich "Brangelina" im ehemaligen Aussteigerviertel Prenzelberg in Berlin "janz hipp" fühlen und sich dort regelmäßig mit anderen "Ami-Promis" die Klinken in die Hand geben (und ein simpler Kaffee 5 Euro statt 50 Pfennich in die Gemeinschaftskasse am Tresen kostet), ist Deutschland - allem voran Berlin - "echt angesagt". Aber auch Oktoberfest und Fußball-WM waren und sind "echt hipp". Fragt man mal herum, was man denn über oder Deutschland kenne oder wisse, hört man meist nur etwas über die Relikte der bayrischen Kitschkultur.

Ähnlich angesagt waren (und sind es immer mal wieder - je nach Mode) Städte wie Kapstadt, London - früher wohl auch mal Goa und Indien. Tatsache ist das - wer hier leben muß und nicht nur zum Urlaub hier herumtreibt - oft ein ganz anderes Deutschland erleben darf. Ein Großteil der Deutschen scheint allein zu leben um zu arbeiten - nicht arbeiten um zu leben. Hohe (und die weltweit mit Abstand undurchsichtigsten!) Steuern und Abgaben, fallende Bildungsniveaus, vergleichweise wenig Kinderfreundlichkeit, Probleme mit der Migration von Ausländern "versauern" schnell das Bild vieler, die ja so gern nach Deutschland kommen wollten. Oft hört man im Ausland: Die Deutschan reden immer nur von Arbeiten, leben offenbar nur um zu arbeiten um sich damit vielleicht in ihrem kurzen Leben mal ein Haus hinzubauen, indem sie dann nach kurzer Rente sterben...

Auf der anderen Seite gibt es in Deutschland schon einige Städte, in denen die Lebensqualität recht angenehm ist - die eine reiche und vielfältige Kulturszene haben und immer noch hin und wieder interessante Denker hervorbringen. Ähnliches findet man vielleicht noch in Holland oder Kanada.

@Alexxander
Die Leiden der "zweiten Generation" müssten anerkannt werden, wird ein Rechtsanwalt in der israelischen Tageszeitung "Haaretz" zitiert.
Wohin sollten solche Diskussionen über "Erbschulden" und "Erbsünden" bloß führen?

Schon mit dem Einigungsvertrag haben die Deutschen doch gut gezeigt, das man nur eine vernünftige Zukunft schaffen kann, wenn man die Vorwürfe und Schuldzuweisungen nicht noch über Generationen ermöglicht - auch wenn dies sicher nicht zu jedes Deutschen (oder DDR-Bürgern die "nur halb zwangsweise" enteignet worden sind) Vorteil war. Wir können auch nicht behaupten, Polen sei im Prinzip "unsers" nur weil es mal eine Zeit lang so (aus der Sicht der Deutschen wohlgemerkt) war. Wir können und sollten in Europa nur nach modernen - nicht nach mittelalterlichen Maßstäben - agieren. Das kann von uns auch niemand verlangen. Befremden würde mich aber, wenn eine solche Klage - durchgreifend auch auf europäisches Gebiet - durchkommen würde...
Alexxxander
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Re: Vom Tätervolk zum Volk der Kriecher und Schleimer?

Ungelesener Beitrag von Alexxxander »

Instrumentalisierung des Holocaust

Ziel der Konditionierung bezüglich des Umgangs mit dem Thema Holocaust ist es, spezifische Denk-, Einstellungs-, Erlebens- und Verhaltensreaktionen
reflexartig und automatisch im Erlebnisapparat und Verhaltensrepertoire der Menschen zu installieren.
Hierbei werden unerwünschte Reaktionen bestraft oder ignoriert,
erwünschte Reaktionen belohnt (verstärkt).

Beispiele:
- Beim Begriff ’Holocaust’ soll das Schamgefühl der Deutschen aktiviert werden, sie sollen ein ewiges und untilgbares Schuldgefühl verspüren.

- Der Holocaust soll als ein einzigartiger Völkermord anerkannt werden,
deshalb darf auch nicht versucht werden,
ihn mit anderen Völkermorden zu vergleichen,
z.B. dem Völkermord an den Armeniern, den Indianern etc.

Dazu:
Es gibt in der Geschichte der Menschen leider viele Völkermorde und keine Volksgruppe hat das Recht zu sagen: der an uns verübte Völkermord darf mit keinem anderen verglichen werden.

Der Anspruch auf ’einzigartig’ basiert, nach Norman Finkelstein, darauf,
dass Juden sich für einzigartig halten (das auserwählte Volk Gottes),
was, nach deren Ansicht, zu Missgunst und Eifersucht bei Nichtjuden führt.

Bemerkenswert: Im April 1994 wurden die Beamten des State Department angewiesen, das Ruanda-Massaker nicht als Völkermord zu bezeichnen!
Nicht schwer zu erraten, welche Lobby einmal mehr Regie geführt hat.

- Deutsche sind auf ewig verpflichtet, sich Juden gegenüber in jeglicher Hinsicht
in besonders rücksichtsvoller und schonender Weise zu verhalten.

Dazu:
Hieraus resultiert die Tabuisierung jeglicher Kritik, die sich sofort des Antisemitismus verdächtig macht (Antisemitismuskeule).
Solche Forderungen verhindern einen fairen Diskurs und Dialog
und es besteht die Gefahr der Förderung des Antisemitismus.

Die Förderung des Antisemitismus wird von den Meinungsführern offenbar billigend in Kauf genommen,
vielleicht sogar ganz bewusst gefördert,
denn solange man eine Gemeinschaft des Antisemitismus bezichtigen kann,
solange kann man Schuldgefühle produzieren und als Kompensation dafür gewisse Forderungen stellen,
die um so leichter/schneller erfüllt werden, je öfter man die Anschuldigungen wiederholt.

In diesem Sinne ist die Aussage von Evelyn Hecht-Galinski zu verstehen,
es sei gefährlich, wie Friedman die Antisemitismus-Angst schüre.

Ein fairer Dialog kann nicht stattfinden, wenn man eine kritikfreie,
privilegierte gesellschaftliche Sonderstellung beansprucht
z.B. im Vergleich mit Moslems oder Katholiken.

Deshalb geht Evelyn Hecht-Galinski mit dem Zentralrat hart ins Gericht.
Sie wirft ihm vor, als Sprachrohr der israelischen Regierung in Deutschland zu fungieren
und deshalb jegliche Kritik an der israelischen Politik als Antisemitismus zu diffamieren.
Dadurch sei ja schon fast jeder mundtot gemacht worden.

Der Zentralrat solle sich um die sozialen Belange der Gemeindemitglieder in den jüdischen Gemeinden in Deutschland zu kümmern, das sei seine eigentliche Aufgabe.
Nicht diejenigen, die Israels Politik kritisierten förderten den Antisemitismus,
sondern diejenigen, die schweigen und damit zuließen,
dass das Bild von hässlichen Israeli und von hässlichen Juden entstehe und sich verfestige.

Was den Antisemitismus ganz besonders fördere sei das Verhalten des Zentralrats und die Politik Israels.

Der israelische Historiker Moshe Zuckermann vertritt den Standpunkt, dass Deutschland mit seiner unbedingten und fast schon mechanischen Solidarität um jeden Preis Israel keinen Gefallen tue.
Die Realität im Nahen Osten verlange, dass sie Maßstab der Betrachtung ist und nicht projizierte deutsche Befindlichkeiten.

Zuckermann verurteilt die Instrumentalisierung des Holocaust durch Israel, wie sie in den beiden Golfkriegen besonders deutlich zu Tage getreten sei.
Dadurch würden die Opfer schamlos missbraucht.
Inzwischen sei der Holocaust vor allem eine Legitimationsideologie für die jüdisch-israelische Gesellschaft, was die eigentliche Erinnerung verdränge oder verunmögliche.

Die israelische Siedlerbewegung etwa rechtfertige die Besiedlung der Westbank unter anderem mit Israels Sicherheit, die es zu wahren gelte,
denn das jüdische Volk solle in alle Ewigkeit gedenken, was der Holocaust ihm angetan habe.

So werde eine Unterdrückungspolitik im Namen der Opfer gerechtfertigt und die Opfer würden für die Schaffung neuer Opfer vereinnahmt.
Israel sei nie fähig gewesen, der Opfer des Holocaust im Stande ihres Opferseins zu gedenken.


US-Botschafter Rockwell Schnabel hatte auf einer Veranstaltung in Brüssel die EU des Antisemitismus bezichtigt.
Bereits vorher hatten die Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses (WJC), Edgar Bronfman, und des Europäischen Jüdischen Kongresses (EJC), Cobi Benatoff,
der EU Antisemitismus bescheinigt.

Der EU-Außenbeauftragte, Solana, wies die Behauptungen zurück,
die EU nehme im Nahostkonflikt zugunsten der Palästinenser eine einseitige Haltung ein.
Die EU sei weder antisemitisch noch antiisraelisch, sondern wolle sich für eine friedliche Lösung des Konflikts einsetzen.

Grund des Antisemitismusvorwurfs war eine Umfrage des EU-Statistikamtes,
wonach 59 Prozent der EU-Bürger Israel als größte Gefahr für den Weltfrieden sehen, noch vor Iran und den USA.
Auch eine nicht offiziell veröffentlichte EU-Studie,
wonach Israels Haltung im Nahost-Konflikt Grund für antisemitische Übergriffe durch Moslems und pro-palästinensischen Gruppen in Europa sei,
sorgte für scharfe Proteste bei den jüdischen Verbänden und der israelischen Regierung:

Die gestellte Frage sei abwegig, die Umfrage sei auf unverantwortliche Weise erstellt worden und verzerrte die Wirklichkeit.

Daraufhin distanzierte sich die EU von der eigenen Umfrage!!!
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