Re: Alle erkennen Gott!?
Verfasst: Sonntag 6. November 2016, 10:16
In der Wikipedia lese ich unter anderem:
Für Karl Marx ist der Mythos der Versuch, die Naturkräfte in der Einbildung, in Form einer künstlerischen Verarbeitung der Natur, zu gestalten. Er sei eine wichtige historische Quelle der Volksphantasie, werde jedoch mit der fortschreitenden Naturbeherrschung überflüssig.
Diese Rhetorik hat bis heute Tradition.Nach Friedrich Nietzsche ist das Unbehagen in der Kultur der Moderne Ausdruck des Mythosverlusts. Der Mythos sei eine „Abbreviatur der Erscheinung“ (Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik, 1872).
Ich schließe mich da gern der Definition von Karl Marx an.Der Mythos schafft Wissen durch Erzählung im Gegensatz zur wissenschaftlichen Erklärung. Diese von Aristoteles eher zur Einteilung der Wissenschaften gebrauchte Unterscheidung wird seit dem 19. Jahrhundert durch den Vormarsch der Naturwissenschaften zu einer Rechtfertigung des Erzählens gegenüber dem Erklären, oft verbunden mit einem romantischen Glauben an die Existenz und Relevanz von Volksmärchen oder Volksliedern.