Re: Evolution und Schöpfung
Verfasst: Samstag 25. Februar 2017, 13:58
Nein. Ich hatte gehofft, du antwortest mit einer Erkenntnistheorie.Trifft diese Antwort den Kern deiner Frage?
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Nein. Ich hatte gehofft, du antwortest mit einer Erkenntnistheorie.Trifft diese Antwort den Kern deiner Frage?
Aha! Aber damit kann ich mangels höherer Bildung leider nicht dienen.emery hat geschrieben: Samstag 25. Februar 2017, 13:58Nein. Ich hatte gehofft, du antwortest mit einer Erkenntnistheorie.Trifft diese Antwort den Kern deiner Frage?
Das beschreibt normale Lernprozesse. Das Wissen wird so immer größer, nimmt einen immer breiteren Raum ein. Gleichzeitig haben es Dinge, die da nicht hinein passen, immer schwerer.Holuwir hat geschrieben: Donnerstag 23. Februar 2017, 18:17 Ich vergleiche dieses Etwas mit dem, was ich bisher über dessen Gegenstand in Erfahrung bringen konnte. Ergibt sich daraus eine plausibel erscheinende Ergänzung, nehme ich sie gern zusätzlich in mein Weltbild auf. Wenn sich hingegen ein Widerspruch abzeichnet, muss ich mich, wie du richtig sagst, entscheiden. Dabei geht es eigentlich nur um die Frage, welche der beiden Sichten ich näher an der Wirklichkeit sehe. Dazu werte ich so unvoreingenommen wie mir irgend möglich alle Fakten, die ich zu diesem Thema kenne und finden kann. Meistens ergibt sich dabei ein klares Übergewicht einer der beiden Standpunkte.
Wir müssen anerkennen, dass die Menschen in Palästina vor 2500 Jahren gänzlich anders dachten als wir Mitteleuropäer heute. In unserem Schriftstück, dass in meiner Signatur zu finden ist, haben wir uns damit detaillierter auseinandergesetzt:Der Genesisbericht wurde nach Ansicht der Historiker in der Zeit des babylonischenExils geschrieben. Die Betonung der göttlichen Schaffenskraft und der Einzigartigkeit des Schöpfers bot den Israeliten die Möglichkeit, sich im polytheistischen Babylonvor der Assimilation zu schützen und ihre kulturelle, religiöse und nationale Identitätzu wahren.
Dieses Bild steht im völligen Gegensatz zu der recht eindimensionalen Interpretation,die Bibel und damit auch der Schöpfungsbericht seien schlichte Tatsachenberichte und müssten genauso gelesen werden, oder zu der gewagten Hypothese, das AlteTestament sei ein einziger Lügenteppich. Kritisch zu sehen ist auch, ob der Intention der Bibelschreiber wirklich Rechnung getragen wird, wenn man tiefergehende Analysen dieser vermeidet und anstatt dessen die erstbeste Interpretation als sinnvoll unterstellt. Wer so vorgeht, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, Konfliktezu provozieren, wo eigentlich keine sein müssten.
Wie kommst Du darauf, dass ich dem, was Pius XII vor 67 Jahren schrieb uneingeschränkt zustimmen müsste?emery hat geschrieben: Samstag 25. Februar 2017, 13:43Das finde ich klug. Wirft aber die Frage auf, warum du und Pius XII die Quellen der Offenbarung und die Akten des kirchlichen Lehramts unterschiedlich interpretieren.Christel hat geschrieben:Ich teile die Meinung von Pius XII. nicht, weder hinsichtlich der Grenzen der Freiheit der Gläubigen, noch was die Historizität der ersten biblischen Bücher und Adam betrifft.
Gar nicht. Im Gegenteil, ich sagte ja, dass ich es klug finde, dass du nicht zustimmst. Ich gehe davon aus, dass eine der Funktionen von Enzykliken ist, Konsens zu Glaubensfragen unter den Gläubigen herzustellen. Wenn dieser Konsens nicht (oder nicht mehr) besteht, dann finde ich es interessant, nach den Gründen zu fragen. Falls du dieses Interesse nicht teilst, können wir das Gespräch einfach beenden. Kein Problem für mich.Christel hat geschrieben:Wie kommst Du darauf, dass ich dem, was Pius XII vor 67 Jahren schrieb uneingeschränkt zustimmen müsste?
Für mich ergeben die Annahmen (oder wenn du so willst: die Fakten) eine Wirklichkeit erst im nachhinein. Diese Wirklichkeit besteht nicht unabhängig von den Annahmen. Ich präferiere meistens empirische und rationale Methoden der Erkenntnis. Aber auch diese beruhen auf Vorraussetzungen, die sich innerhalb der gewählten Methode nicht beweisen lassen. Dass heißt, was ich als wirklich, wahr oder faktisch betrachtete, hängt immer vom Bezugsrahmen ab, in dem ich diese Annahmen treffe. Deswegen finde ich es wichtig, zu untersuchen, welchen Bezugsrahmen genau ich gerade wähle.Holuwir hat geschrieben:Aber welche Bedeutung hat denn für dich eine Überprüfung von Annahmen auf Übereinstimmung mit der Wirklichkeit? Erscheint dir das wichtig? Wenn ja, welche Methoden präferiertes du?
Ich sehe, eine Verständigung ist schwierig, weil wir die Begriffe unterschiedlich definieren.emery hat geschrieben:Für mich ergeben die Annahmen (oder wenn du so willst: die Fakten) eine Wirklichkeit erst im nachhinein. Diese Wirklichkeit besteht nicht unabhängig von den Annahmen.
Sicher, was sonst. Mir sind keine anderen vorstellbar. Wie sehen sie deiner Meinung nach im Detail aus?emery hat geschrieben:Ich präferiere meistens empirische und rationale Methoden der Erkenntnis.
Beweisen lässt sich in der Naturwissenschaft gar nichts. Gewonnene Erkenntnisse kann, muss man belegen, nicht mehr und nicht weniger.emery hat geschrieben:Aber auch diese beruhen auf Vorraussetzungen, die sich innerhalb der gewählten Methode nicht beweisen lassen.
Kannst du das einmal an einem Beispiel erläutern? Wenn die Wirklichkeit so definiert ist, wie ich das sehe, ist sie absolut, also nicht relativ zu einem Bezugsrahmen.emery hat geschrieben:Dass heißt, was ich als wirklich, wahr oder faktisch betrachtete, hängt immer vom Bezugsrahmen ab, in dem ich diese Annahmen treffe. Deswegen finde ich es wichtig, zu untersuchen, welchen Bezugsrahmen genau ich gerade wähle.
Enzykliken haben ganz sicher Orientierungsfunktion. Aber ein Konsens ist über amtliche Schreiben nicht erreichbar. Man kann nicht über alles Mögliche Randständige einen Konsens erreichen. Jedenfalls nicht, wenn man sich als „katholisch“ versteht. „Katholisch“ bedeutet „für alle“, das ist eine „Kirche“ mit einem „großen Bauch“. Tatsächlich vereinigt die Katholische Kirche Richtungen und Gruppen, die im evangelischen Raum ähnlich existieren, aber dort in jeweils getrennten Gemeinschaften.emery hat geschrieben: Mittwoch 8. März 2017, 01:14 Ich gehe davon aus, dass eine der Funktionen von Enzykliken ist, Konsens zu Glaubensfragen unter den Gläubigen herzustellen.
Auf dieser Grundlage lassen sich auch Konfessionsgrenzen überschreiten.Hierarchie oder Rangordnung der Wahrheiten (lateinisch: hierarchia veritatum) "bedeutet, dass die verschiedenen Glaubenswahrheiten um ein Zentrum, einen Mittelpunkt angeordnet und auf ihn hingeordnet sind,"[1] "je nach der verschiedenen Art ihres Zusammenhangs mit dem Fundament des christlichen Glaubens" (UR, Nr. 11).
http://www.kathpedia.com/index.php?titl ... Wahrheiten
Es war nur ehrlich. Wie sollte ich Pius XII zustimmen können, wenn er die biblischen Schöpfungstexte als historische Texte versteht?emery hat geschrieben: Mittwoch 8. März 2017, 01:14 Im Gegenteil, ich sagte ja, dass ich es klug finde, dass du nicht zustimmst.
Was ist Dein Problem mit dem Schöpfungsglauben?Atheisius hat geschrieben: Dienstag 14. März 2017, 12:31In den USA liegt der Anteil der Schöpfungsgläubigen an der Gesamtbevölkerung wesentlich höher als in Deutschland
Schöpfungsglaube und Kreationismus ist nicht dasselbe!Kreationisten legen dabei eine wortwörtliche Interpretation in den Genesistext hinein, ziehen daraus exakte Erwartungen an die Ergebnisse der Naturwissenschaft und blockieren, wenn diese nicht entsprechend ausfallen. So werden unnötige Konflikte generiert, die sich nicht vermeiden lassen, wenn der Bibel Dinge abverlangt werden, die sie nicht leisten kann und soll. http://datei.sektenausstieg.net/literat ... ch_war.pdf
Zurück zum Inhalt: Die USA waren hier nicht das Hauptthema sondern:Christel schrieb:
Zum Inhalt:
Wir leben nicht in den USA!
Die USA ist das große Land der Freiheit und ist auch das große Land der fundamentalistischen Sekten!
20 Prozent glauben an einen von Gott gesteuerten längeren Entwicklungsprozess.
18 Prozent hingegen sind von Gottes Schöpfung innerhalb der letzten 10.000 Jahre überzeugt und gehen somit von einem eher wörtlich zu nehmenden biblischen Schöpfungsbericht aus.
Die übrigen 16 Prozent haben noch eine andere oder gar keine Meinung zu diesem Thema.
Woher kommt dieser unsinnige Glaube bei 38 Prozent der Bevölkerung, wenn dieser Glaube nicht von den christlichen Kirchen unterstützt wird ??? In diesen Kirchen gibt es noch genug Bibelausleger, die in einer rein theologischen (oder bloß mythologischen) Deutung der Schöpfungserzählungen einen Verrat am „Wort Gottes“ sehen.
Mir wurden diese Texte schon als "historisch" im katholischen Religionsunterricht vermittelt und ich musste erst mühsam lernen umzudenken.Christel schrieb:
Ich habe dieselben Texte nie als historisch verstanden. Mir wurden sie durch die Katholische Kirche nie als historisch vermittelt. – Ich musste nie umdenken
Wenn die Welt erst ehrlich genug sein wird, um Kindern vor dem 15. Jahre keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird etwas von ihr zu hoffen sein. Arthur Schopenhauer, Philosoph (1788-1860)
Atheisius hat geschrieben: Dienstag 14. März 2017, 15:05 Woher kommt dieser unsinnige Glaube bei 38 Prozent der Bevölkerung, wenn dieser Glaube nicht von den christlichen Kirchen unterstützt wird ???
18 Prozent hingegen sind von Gottes Schöpfung innerhalb der letzten 10.000 Jahre überzeugt und gehen somit von einem eher wörtlich zu nehmenden biblischen Schöpfungsbericht aus.
Ist das jetzt deine Antwort, welche du Holuwir nicht geben wolltest?Es gibt, abgesehen von solchen fundamentalistischen Kreisen, keine Schöpfungslehre, die besagt, wie man sich Schöpfung vorzustellen hat. Die Bibel verrät es uns auch nicht. Sie arbeitet mit unterschiedlichen „Bildern“.
Einigkeit unter Christen besteht darin, dass Gott der Schöpfer ist und hinter allem steht.
Holuwir schrieb:Es gibt keinen anderen Grund, einen Schöpfer zu postulieren, als den, dass wir es so wollen. Und welche Gründe gibt es, dies zu wollen? Um recht zu behalten im Glauben an einen Schöpfergott, denn er ist die Basis der Religionsgemeinschaften.
Holuwir schrieb:………. warum glaubst du dann an Schöpfung, wenn diese Geschichten nur aus diesem Grund geschrieben worden sind:
"Die Betonung der göttlichen Schaffenskraft und der Einzigartigkeit des Schöpfers bot den Israeliten die Möglichkeit, sich im polytheistischen Babylon vor der Assimilation zu schützen und ihre kulturelle, religiöse und nationale Identität zu wahren."?
Ja, was veranlasst dich denn nun an Schöpfung zu glauben wenn es dir auch die Bibel nicht verrät??Aber noch einmal, obwohl ich wenig Hoffnung auf eine wirkliche Antwort habe:
Was veranlasst dich eigentlich, an Schöpfung zu glauben?
"Wissenschaft ohne Religion ist lahm, Religion ohne Wissenschaft blind." Diese Äußerung des Physikers Albert Einstein (1879 bis 1955) trifft die zentrale Aussage des vorliegenden Buches: Einstein war in seiner Forschung maßgeblich durch den Glauben an einen sich in der Natur offenbarenden Gott motiviert.
http://www.spektrum.de/magazin/einstein ... ion/823427Einstein stand dem Gedankengut des niederländischen Philosophen Baruch Spinoza (1632 bis 1677) nahe; er suchte zu beweisen, wovon er zeitlebens überzeugt war: daß die sich in der Natur manifestierende göttliche Vernunft von logischer Einfachheit sei.
Darauf könnte ich einiges erwidern.Glaube, auch der christliche Glaube ist keine Naturwissenschaft und tritt daher mit dieser auch nicht in Konkurrenz. Wir stellen uns Schöpfung in Metaphern und Bildern vor. Wir sehen die Schönheit. Schönheit ist ein Wort das in der Naturwissenschaft nicht vorkommt und von ihr nicht beschrieben werden kann. Dennoch gibt es die Schönheit.
Wie elegant du dich wieder um eine sachliche Stellungnahme drückst, was du nun tatsächlich unter Erschaffung verstehst! Du hast großmundig das Thema "Was bedeutet Schöpfung?" eingestellt und verweist wiederholt an den verschiedensten Stellen darauf, wie unwahr es sei, wenn Holuwir behauptet, Christel habe keine Antwort gegeben, was sie unter Erschaffung verstehe. Jetzt habe ich dargelegt, dass auch unter diesem Thema keine Erklärung zu finden ist. Aber du gehst mit keinem Wort auf den Inhalt meiner Darlegungen ein. Ich werte das als Eingeständnis, dass es genau so ist, wie ich es sage: Es "ist reine Rabulistik mit dem Ziel mit viel plausibel klingenden, aber letztlich nichtssagenden Worten recht zu behalten." Du hast keine Argumente in der Sache. Nun versuchst du das stattdessen mit Diskussionen über Randbedingungen zu vertuschen - auch wieder reine Rabuilistik. Den Gefallen tue ich dir aber nicht. Zieh doch meinetwegen über mich her, wie immer du willst.
Nein, du hast nirgends erklärt, was du unter Erschaffung z. B. der Erde verstehst. Kein Wort ist in deinen zahlreichen Beiträgen darüber zu lesen. Es ist alles hohles Geschwurbel ohne jede konkrete Aussage.