Re: Wer war Paulus wirklich?
Verfasst: Montag 14. Februar 2022, 01:40
Eben!Da kann ich einfach nicht mithalten.
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Eben!Da kann ich einfach nicht mithalten.
Bei Paulus glaubt man zu wissen, Atheisius steht hier nicht allein.Christel hat geschrieben: Dienstag 1. Februar 2022, 16:23 Einführung ins Thema:
Zu Paulus hat fast jeder eine Meinung. Hier glaubt man zu wissen. Doch wer kennt Paulus wirklich?
Man geht allerdings heute davon aus, dass die Aussage nicht von Paulus stammt, sondern es sich hier um eine spätere Einfügung in den Brief handelt:Wie es in allen Gemeinden der Heiligen üblich ist, sollen die Frauen in den Versammlungen schweigen; es ist ihnen nicht gestattet zu reden: Sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt. Wenn sie etwas lernen wollen, dann sollen sie zu Hause ihre Männer fragen; denn es gehört sich nicht für eine Frau, in der Versammlung zu reden. (1. Kor. 14.34f.)
Begründungen:Interpolation (von lateinisch interpolatio, zu interpolare „umgestalten, verfälschen, entstellen“) ist ein Fachbegriff der philologischen Textkritik und bezeichnet die in der Weitergabe eines Textes entstandene Erweiterung dieses Textes durch Wörter, Sätze oder Abschnitte von fremder Hand, die nicht zum originalen Textbestand oder Text der Vorlage gehören. https://de.wikipedia.org/wiki/Interpolation_(Literatur)
Der Sinnzusammenhang des Kapitels wird in 1 Kor 14,34 unterbrochen und erzeugt somit eine „Sperrigkeit im Kontext“ (ZELLER, 2010, 446). Dies beruht maßgeblich darauf, dass es in den umgebenden Versen ausschließlich „um das Verhältnis zwischen Prophetie und Glossolalie geht“ (WOLFF, 1996, 342), während in v34 die genannte Thematik unbeachtet bleibt und speziell das Schweigen sowie die Unterordnung der Frau thematisiert werden.
Mehr dazu: Interpolation bei Paulus?!An dieser Stelle muss zudem ergänzt werden, dass nicht das Schweigegebot die Verhältnisse der damaligen Zeit widerspiegelt, sondern 1 Kor 11,5 (vgl. LINDEMANN, 2000, 320). Das Schweigegebot passt somit nicht in die Verhältnisse der damaligen Zeit, stattdessen „entspricht es der gegen Ende des 1. Jh. jedenfalls in Rom erkennbaren Entwicklung“ (LINDEMANN, 2000, 320).
Und wenn Frauen geschwiegen hätten, dann hätte es ganz sicher keine Apostelin Junia gegeben.Ich empfehle euch unsere Schwester Phöbe, die auch Dienerin der Gemeinde von Kenchreä ist: Nehmt sie im Namen des Herrn auf, wie es Heilige tun sollen, und steht ihr in jeder Sache bei, in der sie euch braucht; denn für viele war sie ein Beistand, auch für mich selbst. (Römer, 16,1f.)
Grüßt Andronikus und Junia, die zu meinem Volk gehören und mit mir zusammen im Gefängnis waren; sie ragen heraus unter den Aposteln und haben sich schon vor mir zu Christus bekannt. (Römer 16,7)