Re: Was die Welt Im Innersten zusammenhält
Verfasst: Samstag 24. November 2018, 22:38
Ja, das sehe ich auch so.emery hat geschrieben: Freitag 23. November 2018, 13:43 Hi Houwir. Ich habe keinen Plan, wo deine Argumentation hingeht. [...] der rote Faden einer Diskussion völlig zerfasert.
Schon hier besteht eigentlich noch Klärungsbedarf.Erinnerung: Was wir diskutieren ist, ob Kausalität als eine der "Erscheinungen dieser Welt [...] mit bekannten Ursache-Wirkungs-Beziehungen [erklärt werden]" kann.
Wir schreiben hier unter der Rubrik "Kirchen und Religionen". "Was die Welt Im Innersten zusammenhält" hat mit "Kirchen und Religionen" insofern zu tun, als diese durch die Bank erklären, die Welt sei von ihrem Gott, an den sie glauben, erschaffen worden und er halte sie damit gewissermaßen zusammen. Sie haben keine andere Begründung für diese Annahme, als die Überzeugung, es sei unmöglich, dass die Welt auf andere Art und Weise hätte zustandegekommen können. Aus diesem Grund müsse es diesen Gott geben.
Wenn ich also von "Erscheinungen dieser Welt" spreche, meine ich diese angeblich von Gott erschaffene materielle Welt, das Universum, zu der auch unser Sonnensystem, die Erde, wir und alles um uns herum gehören. Ich meine nicht die von Menschen geschaffene kulturelle, soziale Welt oder sonst etwas, für das man diesen Begriff verwendet. Unter diesem Blickwinkel ist meine Aussage zu sehen: "Hingegen können heute alle Erscheinungen dieser Welt als natürlich erklärt werden, also mit bekannten Ursache-Wirkungs-Beziehungen. Wer Zweifel an dieser Aussage hat, möge bitte Beispiele nennen, bei denen dies nicht zutrifft."
Ich will das noch einmal anders formulieren:
Wenn jemand glaubt, irgendein Ereignis in unserem Universum lasse sich nicht auf die natürliche Wechselwirkung mindestens einer der 4 Grundkräfte der Physik zurückführen, möge dies bitte hier zur Diskussion stellen.
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Unabhängig davon möchte ich aber feststellen, dass mir die entstandene Diskussion Freude bereitet, da ich merke, dass du wirklich auf meine Gedanken eingehst. Obwohl bereits der rote Faden etwas zerfasert ist, will ich darauf nochmals eingehen und vor allem die offenen Fragen beantworten
Besser so: Alle makroskopischen Ereignisse und ihre Funktionsbeziehungen lassen sich letzlich auf die Wechselwirkung der physikalischen Grundkräfte reduzieren, die somit deren eigentliche Ursachen darstellen. (Allerdings bin ich mir bei der Masseträgheit sehr unsicher, da ich nicht weiß, wie ich sie dabei einzuordnen habeIch lese das so: Wenn alle makroskopischen Ereignisse und ihre Funktionsbeziehungen ordentlich auf die physikalischen Grundkräfte reduziert sind, dann sind alle Ursachen Kräfte. (Ich lasse mal offen, ob das "Wenn" hier eine kontrafaktische Annahme einleitet und ob man Grundkräfte als Ursachen betrachten kann.)

Ok, dein Einwand ist berechtigt. Ich meinte damit, dass in einer Wechselwirkung eine gerichtete Umlenkung hin zu anderen Ereignissen nicht möglich sein kann. Ist aber unglücklich. Streichen wir den Satz.Verstehe ich nicht. Was soll eine "ungerichtete Wirkung verursachender Kräfte" sein? Eine "ungerichtete Wirkung" kann ich nur als Widerspruch in sich lesen, weil eine Kausalbeziehung per Definition von der Ursache zur Wirkung voranschreitet und damit gerichtet ist.
Ja, das sieht gut aus. Ergänzung: In dem erreichten Zustand [X' Y' Z'] ergibt sich eine neue Wechselwirkung, die zu B führt und auch zu X'' Y'' Z'')Ist mir unklar, was du meinst. "Konstellationen" hört sich für mich an, als ob du von einem System mit mehreren (zahlreichen) Elementen sprichst, die alle untereinander in Beziehung stehen. Etwa so: A wirkt auf ein System [X Y Z], welches dadurch in einen Zustand [X' Y' Z'] übergeht, schliesslich passiert B. Falls du das so meinst, würde ich dein Unbehagen verstehen, A als Ursache für B zu bezeichnen.
Na ja, eher InkonsequenzOkay, zumindest darüber sind wir uns einig.Was mich überrascht, denn nach dem, was du gerade zuvor geschrieben hast, hätte ich jetzt erwartet, dass du sagst, die Applikation von Transmitter schaffe die Voraussetzung für ein EPSP, aber sie verursache es nicht. Wie erklärst du den Widerspruch?

Ich muss gestehen, mir fehlt schlicht die fachliche Kompetenz, um dein Beispiel wirklich zu verstehen und tiefer eindringen zu können.Die Transmitter-Bindung impliziert eine Kraft, aber es kann offen bleiben, ob es sich um Ionische Bindung, Wasserstoffbrücken oder Van-der-Waals-Kraft handelt. Den Rest kannst du mit Elektrochemie (Nernstsche Gleichgung) und Elektriziätzlehre (Ohmsches Gesetz) quantitativ beschreiben. Ich will nicht bestreiten, dass wenn man weiterfragt, wie genau das, und das, und das ... funktioniert, man dann auch über Theorien stolpert in denen Kräfte als Größen vorkommen. Ich sag nur, dass man eine Beschreibung der Funktionsweise auch so geben kann.
Den Rest des Absatzes in deiner Antwort finde ich schwer verständlich. Ich interpretiere das mal so, dass du meinst ein EPSP kann auch durch andere Ursachen als den spezifischen Transmitter im Beispiel ausgelöst werden. Was ich nicht bestreite.
Jedes makroskopische Ereignis hat viel Ursachen. Dass es jeweils nur eine habe, ist unserem subjektiven Empfinden geschuldet.Weise ich zurück. Das Kausalprinzip besagt per Definition: Jedes Ereignis hat eine Ursache. Dabei gibt es keine Einschränkung, ob das Ereignis makroskopisch, mikroskopisch oder sonstwie ist. Ob des Kausalprinzip auf allen Ebenen durchgängig angewandt werden kann, ist wieder eine andere Frage.
Es gibt nicht viele verschiedene Kräfte, sondern nur verschiedene Erscheinungsformen. Wenn ich weiß, dass Molekülbildung grundsätzlich auf die elektromagnetische Wechselwirkung zurückzuführen ist, dann genügt mir das als Laie, um zu beurteilen, ob ein Gott eine DNA zusammengebastelt haben muss, um den Menschen zu erschaffen. Ich brauche dafür nicht im Detail zu wissen, mit genau welchen Mechanismen sich die Nukleotide von selbst zusammenfügen.Aber was machst du, wenn du nicht alle beteiligten Kräfte im Detail kennst? Enthälst du dich dann eines Urteils?
Ja, da spreche ich auch von kausalen Zusammenhängen, obwohl es mir nur beim 3. Punkt ohne weiteres gelingt, sie auf die physik. Grundkräfte zurückzuführen.Wie würdest du den kausalen Zusammenhang bewerten von: Rauchen und Lungenkrebs? Abholzen von Regenwald und Artensterben? CO2 und Klima? Glaubenseifer und Kreuzzüge?
Holuwir: "... letztendlich alles Geschehen in unserem Universum auf die 4 physikalischen Grundkräfte zurückzuführen ist."
Na welches Geschehen in Vergangenheit und Gegenwart denn nicht? Aber bitte, ich meine keine geistigen Aktivitäten.Ich höre dein Credo, allein es fehlt mir der Glaube.![]()
Welches Problem? Wir machen doch nur den Versuch zu definieren.Vielleicht willst du argumentieren, dass, wenn alle Ursachen Kräfte wären, man auf den Begriff Kausalität völlig verzichten kann und damit das Problem erledigt ist? Das wäre radikal.