Re: Überholte Vorstellungen von Sexualmoral?
Verfasst: Donnerstag 27. Januar 2022, 13:49
Ja das kann man sich vorstellen. Es müssen ja die Kinder etwas gesagt bzw. Dritte müssen etwas mitbekommen haben, sonst hätten die Vorgesetzten nicht davon Kenntnis bekommen, die dann mit Versetzung… reagiert haben. In den Nachrichten hörte ich gerade, der betreffende Pfarrer wäre sehr beliebt gewesen. Und er muss sich wohl einzelne Opfer herausgesucht haben, so dass eine Mehrheit das weder bestätigen noch glauben konnte.
Aber das erklärt nicht, dass an der Odenwaldschule so gar nichts passiert ist. Wie gesagt, die Schule war nicht kirchlich, es war ein Vorzeigeinternat der Reformpädagogik. Nicht nur Schüler wussten es, auch Lehrer sahen zumindest tatenlos zu, sofern sie nicht selbst Täter waren. Zumindest einige Eltern müssen etwas gewusst haben.
Ich denke mal, es hat sich inzwischen innerhalb unserer Gesellschaft die Ethik verändert, das Wohl der Kinder steht heute sehr viel mehr im Fokus als früher. Die Aufklärungsarbeit über sexuellen Missbrauch dürfte inzwischen auch Früchte tragen.
Zur Odenwaldschule habe ich gerade einen aktuelleren Artikel gefunden von 2019:
„Hessen: Missbrauch an Odenwaldschule ist noch lange nicht aufgeklärt“
Aber das erklärt nicht, dass an der Odenwaldschule so gar nichts passiert ist. Wie gesagt, die Schule war nicht kirchlich, es war ein Vorzeigeinternat der Reformpädagogik. Nicht nur Schüler wussten es, auch Lehrer sahen zumindest tatenlos zu, sofern sie nicht selbst Täter waren. Zumindest einige Eltern müssen etwas gewusst haben.
Ich denke mal, es hat sich inzwischen innerhalb unserer Gesellschaft die Ethik verändert, das Wohl der Kinder steht heute sehr viel mehr im Fokus als früher. Die Aufklärungsarbeit über sexuellen Missbrauch dürfte inzwischen auch Früchte tragen.
Zur Odenwaldschule habe ich gerade einen aktuelleren Artikel gefunden von 2019:
„Hessen: Missbrauch an Odenwaldschule ist noch lange nicht aufgeklärt“
Warum aber ist nichts geschehen? „Bei den Eltern war der Wunsch nach einer guten Institution groß“, sagte Keupp, sie wollten nicht wahrhaben, dass an der OSO etwas nicht in Ordnung sein könnte. Lehrer waren teils Täter, Mitwisser. „Und Gerold Becker hatte als Schulleiter die Macht, lange Zeit den Deckel draufzuhalten.“ Sein Nachfolger Wolfgang Harder habe zwar mit zwei Betroffenen geredet, „aber auch das war getragen von dem Wunsch, dass nichts nach draußen dringen möge“, sagte Keupp. Auch sei nichts darüber bekannt, dass die Heimaufsicht das Internat einmal besucht hätte oder das Schulamt zur Visitation dort gewesen sei.
Mehr: https://www.fr.de/rhein-main/hessen-auf ... 75100.htmlDort sind Korrespondenzen von OSO-Gründer Paul Geheeb und Müttern zitiert. Diese fragten besorgt an, weil ihnen Gerüchte über sexuelle Kontakte und Übergriffe zu Ohren gekommen seien, schrieb Stark. Geheeb habe lediglich abgewiegelt.