Re: „Rom“ lässt sich nicht kaufen
Verfasst: Samstag 16. Juli 2016, 11:06
Ergänzung noch zu „Merkwürdigkeit“ 1:
Einleitungswissenschaft: Udo Schnelle schreibt in „Einleitung in das Neue Testament“ 6.Auflage, 2007, Seite 111 „ Die paulinische Verfasserschaft des Gal ist heute unbestritten.“ Er datiert den Brief auf das Frühjahr 55.
In diesem Brief beschreibt Paulus selbst seinen Werdegang nach seiner Bekehrung zu Christus so:
Genau wie damals in Antiochien waren Judenchristen gekommen und forderten die Heidenchristen müssten sich beschneiden lassen und dem jüdischen Gesetz unterstellen.
Ohne jüdische Wurzeln, bei einem heidnischen Mysterienkult, wäre es nie zu solchen Konflikten gekommen. Es macht auch keinen Sinn so etwas im 2. Jahrhundert zu erfinden. Es widerspricht außerdem den Ergebnissen der Forschung.
Fazit: Die Behauptung in „Merkwürdigkeit“ 1 stimmt nicht. Deutlich treten die“ jüdischen Wurzeln“ im Galaterbrief und überhaupt bei Paulus zu Tage.
Aber auch später wurden sie nicht ausgeblendet: Die Forschung datiert die Evangelien später als die Paulusbriefe. Sie bezeugen somit den christlichen Glauben, wie er nach Paulus existierte.
In ihnen wird die Geschichte des Juden Jesus erzählt, die sich komplett im Gebiet des „alten Israel“ abspielt, eine Geschichte innerhalb des Judentums. Hier spielen Tempel, Gesetz, jüdische Gruppen eine wichtige Rolle. Jesu Mission wird zunächst auf das Judentum begrenzt…
Zeitlich verortet werden die Texte im 1. Jahrhundert.
Nach Jesu Kreuzigung im Jahr 30 entstanden die christlichen Gemeinden. Mindestens 30 Jahrelang (also mindestens bis 60) konnte man die befragen, die Jesus noch persönlich kannten. Danach gab es genügend Menschen, die es aus erster Hand erfahren hatten, die mit den Jüngern gesprochen hatten …
Im 1. Jahrhundert war somit eine komplette Verfälschung nicht möglich.
Im 2. Jahrhundert macht es innerhalb eines heidnischen Mysterienkults keinen Sinn solche jüdischen Wurzeln zu erfinden.
Außerdem, wie gesagt, für das 1. Jahrhundert sind christliche Gemeinden nebst ihren jüdischen Verbindungen zweifelsfrei nachweisbar.
Im Jahr 49 waren sie für Kaiser Claudius von den Juden noch nicht zu unterscheiden. Im Jahr 64 konnte dies dann Kaiser Nero, auch wenn er sie als jüdische Sekte ansah.
Einleitungswissenschaft: Udo Schnelle schreibt in „Einleitung in das Neue Testament“ 6.Auflage, 2007, Seite 111 „ Die paulinische Verfasserschaft des Gal ist heute unbestritten.“ Er datiert den Brief auf das Frühjahr 55.
In diesem Brief beschreibt Paulus selbst seinen Werdegang nach seiner Bekehrung zu Christus so:
Weshalb schreibt Paulus dies den Galatern?"ich ging auch nicht sogleich nach Jerusalem hinauf zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern zog nach Arabien und kehrte dann wieder nach Damaskus zurück. Drei Jahre später ging ich nach Jerusalem hinauf, um Kephas kennen zu lernen, und blieb fünfzehn Tage bei ihm. Von den anderen Aposteln habe ich keinen gesehen, nur Jakobus, den Bruder des Herrn. Was ich euch hier schreibe - Gott weiß, dass ich nicht lüge. Danach ging ich in das Gebiet von Syrien und Zilizien." …
"Vierzehn Jahre später ging ich wieder nach Jerusalem hinauf, zusammen mit Barnabas; ich nahm auch Titus mit. Ich ging hinauf aufgrund einer Offenbarung, legte der Gemeinde und im besonderen den «Angesehenen» das Evangelium vor, das ich unter den Heiden verkündige; ich wollte sicher sein, dass ich nicht vergeblich laufe oder gelaufen bin. Doch nicht einmal mein Begleiter Titus, der Grieche ist, wurde gezwungen, sich beschneiden zu lassen." (Gal 1,17-2,2)
Genau wie damals in Antiochien waren Judenchristen gekommen und forderten die Heidenchristen müssten sich beschneiden lassen und dem jüdischen Gesetz unterstellen.
Ohne jüdische Wurzeln, bei einem heidnischen Mysterienkult, wäre es nie zu solchen Konflikten gekommen. Es macht auch keinen Sinn so etwas im 2. Jahrhundert zu erfinden. Es widerspricht außerdem den Ergebnissen der Forschung.
Fazit: Die Behauptung in „Merkwürdigkeit“ 1 stimmt nicht. Deutlich treten die“ jüdischen Wurzeln“ im Galaterbrief und überhaupt bei Paulus zu Tage.
Aber auch später wurden sie nicht ausgeblendet: Die Forschung datiert die Evangelien später als die Paulusbriefe. Sie bezeugen somit den christlichen Glauben, wie er nach Paulus existierte.
In ihnen wird die Geschichte des Juden Jesus erzählt, die sich komplett im Gebiet des „alten Israel“ abspielt, eine Geschichte innerhalb des Judentums. Hier spielen Tempel, Gesetz, jüdische Gruppen eine wichtige Rolle. Jesu Mission wird zunächst auf das Judentum begrenzt…
Zeitlich verortet werden die Texte im 1. Jahrhundert.
Nach Jesu Kreuzigung im Jahr 30 entstanden die christlichen Gemeinden. Mindestens 30 Jahrelang (also mindestens bis 60) konnte man die befragen, die Jesus noch persönlich kannten. Danach gab es genügend Menschen, die es aus erster Hand erfahren hatten, die mit den Jüngern gesprochen hatten …
Im 1. Jahrhundert war somit eine komplette Verfälschung nicht möglich.
Im 2. Jahrhundert macht es innerhalb eines heidnischen Mysterienkults keinen Sinn solche jüdischen Wurzeln zu erfinden.
Außerdem, wie gesagt, für das 1. Jahrhundert sind christliche Gemeinden nebst ihren jüdischen Verbindungen zweifelsfrei nachweisbar.
Im Jahr 49 waren sie für Kaiser Claudius von den Juden noch nicht zu unterscheiden. Im Jahr 64 konnte dies dann Kaiser Nero, auch wenn er sie als jüdische Sekte ansah.
Die Christen sahen sich anfangs als jüdische Erneuerungsbewegung und wurden auch von den Römern jahrzehntelang als jüdische Sekte aufgefasst. https://de.wikipedia.org/wiki/Christenv ... chen_Reich