So so Holuwir, es ist also rhetorisch geschickt die modere Naturwissenschaft nicht anzugreifen.Holuwir hat geschrieben: Donnerstag 26. April 2018, 08:31 Um in der Gottesfrage also dennoch recht zubehalten, müssen sie unabhängig von der Richtigkeit der eigenen Position argumentieren, denn diese lässt sich nun einmal nicht belegen. Das nennt man dann Rabulistik. Ich muss sagen, Prof. Küng entwickelt darin eine wahre Meisterschaft. Rhetorisch geschickt versucht er gar nicht, die moderne Naturwissenschaft anzugreifen oder irgendwie in Misskredit zu bringen, wie dies der übliche Tenor bei derartigen Auseinandersetzungen ist, sondern erkennt alle naturwissenschaftlichen Fakten einfach an. Nur spricht er ihnen jegliche Relevanz in der Gottesfrage ab.
Hast Du schon mal dran gedacht, dass dies nichts mit Rhetorik, sondern mit Überzeugung zu tun hat? Hans Küng ist nicht von der fundamentalistischen Fraktion mit der Du sonst diskutierst!
-> Ich glaube, jetzt habe ich es verstanden, weshalb Du auf sachliche Gegenargumente laufend mit dem Rabulistik Vorwurf reagierst!
Alles was Du sagst ist wahr! Du hast die Wahrheit! Jeder, der anderer Meinung ist als Du, verdreht folglich den wahren Sachverhalt und ist deshalb ein Rabulist! - Du machst es Dir sehr einfach!!!Als Rabulist wird laut Duden jemand bezeichnet, der in „spitzfindiger, kleinlicher, rechthaberischer Weise argumentiert und dabei oft den wahren Sachverhalt verdreht“.[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Rabulistik
Hans Küng argumentiert im Gegensatz zu Dir völlig sachlich.
Aus der pdf zum 2. Vortag, Seite 6 unten bis Seite7:
Hans Küng, Seite 7 unten:Naturwissenschaft und Religion
– beide eigenständig und eigengesetzlich
– können sich im Rahmen einer holistischen Gesamtsicht aller Dinge ergänzen:
- Religion kann die Evolution als Schöpfung interpretieren.
- Naturwissenschaftliche Erkenntnis kann Schöpfung als evolutiven Prozess konkretisieren.
- Religion kann so dem Ganzen der Evolution einen Sinn zuschreiben, den die Naturwissenschaft von der Evolution nicht ablesen, bestenfalls vermuten kann
Für ein neuzeitlich-evolutionäres Wirklichkeitsverständnis, bei dem Gott als Geist in der Welt und die Welt in Gott ist, die Transzendenz in Immanenz, ist grundlegend:
- Gottes Geist wirkt in den gesetzmäßigen Strukturen der Welt, ist aber mit ihnen nicht identisch. Denn Gott ist reiner Geist und wirkt in der Weltgeschichte fortdauernd nicht in der Weise des Endlichen und Relativen, sondern als das Unendliche im Endlichen und als das Absolute im Relativen.
- Gottes Geist wirkt nicht von oben oder außen als unbewegter Beweger in die Welt hinein. Vielmehr wirkt er als die dynamische wirklichste Wirklichkeit von innen im ambivalenten Entwicklungsprozess der Welt, den er ermöglicht, durchwaltet und vollendet. Er wirkt nicht erhaben über dem Weltprozess, sondern im leidvollen Weltprozess: in, mit und unter den Menschen und Dingen. Er selbst ist Ursprung, Mitte und Ziel des Weltprozesses!
- Gottes Geist wirkt nicht nur an einzelnen besonders wichtigen Punkten oder Lücken des Weltprozesses. Vielmehr wirkt er als schöpferischer und vollendender Urhalt im System von Gesetz und Zufall und so als weltimmanent-weltüberlegener Lenker der Welt
– allgegenwärtig auch im Zufall und Unfall – unter voller Respektierung der Naturgesetze, deren Ursprung er selber ist
https://www.swr.de/-/id=21188142/proper ... 180330.pdf