Merkel soll beim Papst Menschenrechte klarstellen
Moderatoren: FENRIS, niels, Politik und Gesellschaft
- niels
- Site Admin
- Beiträge: 2323
- Registriert: Freitag 22. März 2002, 16:15
- PLZ: 37075
- voller Name: Niels Dettenbach
- Wohnort: Göttingen
- Kontaktdaten:
Merkel soll beim Papst Menschenrechte klarstellen
Veröffentlicht nach Erlaubnis des Autors:
Zitat:
-------
WEIMAR. (fgw) Der Vorstand der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) hat Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Offenen Brief aufgefordert, die „Menschenrechtsverletzungen der katholischen Kirche“ zu kritisieren, wenn sie am 22. September mit Papst Benedikt XVI. zusammentrifft. Außerdem drängt die Stiftung auf eine Änderung des Protokolls: Dass der Papst die Kanzlerin in Berlin empfange – und nicht umgekehrt, erinnere an „jene düsteren Zeiten, als weltliche Herrscher dem ‚Stellvertreter Christi‘ ihre Aufwartung machen mussten, um politisch nicht unter die Räder zu geraten“.
Merkel solle im Gespräch mit Benedikt XVI. die „gebührende Distanz" wahren und es vermeiden, ihn als „Heiligen Vater" anzusprechen. Die Stiftungsverantwortlichen erwarten von der Kanzlerin, dass sie den Papst zu einer „lückenlosen Aufklärung der von Priestern und Ordensleuten begangenen Verbrechen an Heim- und Internatskindern" auffordert und ihm klarmacht, „dass die europäischen Antidiskriminierungsvorschriften auch für kirchliche Betriebe in Deutschland gelten müssen". Es könne nicht toleriert werden, „dass Menschen ihre Arbeitsstelle verlieren, bloß weil sie einen geschiedenen Partner heiraten oder sich dazu bekennen, in einer homosexuellen Beziehung zu leben."
Ansprechen solle die Bundeskanzlerin auch die Privilegien, die sich die Kirche „in vor- und antidemokratischen Zeiten" gesichert habe. Dazu zählen nicht nur die historischen Staatsleistungen, die dafür verantwortlich sind, dass konfessionsfreie Menschen noch immer für Bischofsgehälter aufkommen, sondern auch der Eintrag der Konfessionszugehörigkeit auf der Lohnsteuerkarte. Diese in der Nazi-Zeit eingeführte Regelung widerspreche dem Grundgesetz, demzufolge niemand verpflichtet sei, seine religiöse Überzeugung zu offenbaren.
Deutliche Worte findet die Stiftung auch für die „unzeitgemäße, verantwortungslose Sexualpolitik" des Papstes sowie für die geplante Seligsprechung von Pius XII, der „alle Faschisten seiner Zeit" unterstützt habe. Dass dem Vatikan der Völkerrechtsstatus entzogen werden sollte, begründen die Autoren nicht nur historisch, sondern auch politisch: Ein solcher Schritt sei nicht nur aus Fairness gegenüber anderen Religionen und Weltanschauungen geboten, er könnte auch verhindern, dass sich die Kirche weiterhin der internationalen Strafverfolgung entzieht.
Zwar gehen die Verantwortlichen der Giordano-Bruno-Stiftung davon aus, dass Angela Merkel diese „heiklen Punkte" nicht ansprechen werde, jedoch sei es an der Zeit, „dass die Politiker die veränderten gesellschaftlichen Verhältnisse zur Kenntnis nehmen". Die Bürgerinnen und Bürger würden es „auf Dauer nicht dulden, dass ihr Staat Jahr für Jahr Milliarden von Steuergeldern in eine Institution investiert, die nicht nur eine verheerende Geschichte zu verantworten hat, sondern auch in der Gegenwart alles tut, um gesellschaftlichen Fortschritt zu verhindern."
Der Offene Brief kann hier im Wortlaut gelesen werden:
http://www.giordano-bruno-stiftung.de/s ... el2011.pdf
Die gbs nimmt mit ihrem Offenen Brief bezug auf die Merkel'sche Praxis, weltweit gegenüber Staaten des Trikont, einschließlich Chinas, die Einhaltung von Menschenrechten anzumahnen.
--------
Zitat Ende
Zitat:
-------
WEIMAR. (fgw) Der Vorstand der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) hat Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Offenen Brief aufgefordert, die „Menschenrechtsverletzungen der katholischen Kirche“ zu kritisieren, wenn sie am 22. September mit Papst Benedikt XVI. zusammentrifft. Außerdem drängt die Stiftung auf eine Änderung des Protokolls: Dass der Papst die Kanzlerin in Berlin empfange – und nicht umgekehrt, erinnere an „jene düsteren Zeiten, als weltliche Herrscher dem ‚Stellvertreter Christi‘ ihre Aufwartung machen mussten, um politisch nicht unter die Räder zu geraten“.
Merkel solle im Gespräch mit Benedikt XVI. die „gebührende Distanz" wahren und es vermeiden, ihn als „Heiligen Vater" anzusprechen. Die Stiftungsverantwortlichen erwarten von der Kanzlerin, dass sie den Papst zu einer „lückenlosen Aufklärung der von Priestern und Ordensleuten begangenen Verbrechen an Heim- und Internatskindern" auffordert und ihm klarmacht, „dass die europäischen Antidiskriminierungsvorschriften auch für kirchliche Betriebe in Deutschland gelten müssen". Es könne nicht toleriert werden, „dass Menschen ihre Arbeitsstelle verlieren, bloß weil sie einen geschiedenen Partner heiraten oder sich dazu bekennen, in einer homosexuellen Beziehung zu leben."
Ansprechen solle die Bundeskanzlerin auch die Privilegien, die sich die Kirche „in vor- und antidemokratischen Zeiten" gesichert habe. Dazu zählen nicht nur die historischen Staatsleistungen, die dafür verantwortlich sind, dass konfessionsfreie Menschen noch immer für Bischofsgehälter aufkommen, sondern auch der Eintrag der Konfessionszugehörigkeit auf der Lohnsteuerkarte. Diese in der Nazi-Zeit eingeführte Regelung widerspreche dem Grundgesetz, demzufolge niemand verpflichtet sei, seine religiöse Überzeugung zu offenbaren.
Deutliche Worte findet die Stiftung auch für die „unzeitgemäße, verantwortungslose Sexualpolitik" des Papstes sowie für die geplante Seligsprechung von Pius XII, der „alle Faschisten seiner Zeit" unterstützt habe. Dass dem Vatikan der Völkerrechtsstatus entzogen werden sollte, begründen die Autoren nicht nur historisch, sondern auch politisch: Ein solcher Schritt sei nicht nur aus Fairness gegenüber anderen Religionen und Weltanschauungen geboten, er könnte auch verhindern, dass sich die Kirche weiterhin der internationalen Strafverfolgung entzieht.
Zwar gehen die Verantwortlichen der Giordano-Bruno-Stiftung davon aus, dass Angela Merkel diese „heiklen Punkte" nicht ansprechen werde, jedoch sei es an der Zeit, „dass die Politiker die veränderten gesellschaftlichen Verhältnisse zur Kenntnis nehmen". Die Bürgerinnen und Bürger würden es „auf Dauer nicht dulden, dass ihr Staat Jahr für Jahr Milliarden von Steuergeldern in eine Institution investiert, die nicht nur eine verheerende Geschichte zu verantworten hat, sondern auch in der Gegenwart alles tut, um gesellschaftlichen Fortschritt zu verhindern."
Der Offene Brief kann hier im Wortlaut gelesen werden:
http://www.giordano-bruno-stiftung.de/s ... el2011.pdf
Die gbs nimmt mit ihrem Offenen Brief bezug auf die Merkel'sche Praxis, weltweit gegenüber Staaten des Trikont, einschließlich Chinas, die Einhaltung von Menschenrechten anzumahnen.
--------
Zitat Ende
Re: Merkel soll beim Papst Menschenrechte klarstellen
Ich finde es schön, wenn sich Menschen für Menschenrechte einsetzen. Das haben Christen sowie Menschen, die sich heute als Humanisten bezeichnen und der Papst gemeinsam. Die Wortwahl, einzelne Vorstelllungen… mögen anders sein, dennoch setzen sie alle sich für ein menschenwürdiges Leben ein.
Die Kirche hat nie „Kindersex“ befürwortet, trat auch nie für deren Legalisierung ein.
Die Humanistische Union, die der Giordano-Bruno-Stiftung stehen dürfte, schon. Jedenfalls entnehme ich das deren Internetseite:
http://www.humanistische-union.de/
Themen -> Rechtspolitik-> Sexualstrafrecht->Dokumente:
„Dokumentation: Sexualpolitik in der Humanistischen Union, Mitteilungen Nr. 208/209 (1+2/2010), S. 29 mehr...“
Ein paar Zitate daraus:
Auf derselben Internetseite ist auch Michael Schmidt-Salomon, der den o.g. offenen Brief mit unterzeichnet hat. Z.B. hier: http://www.humanistische-union.de/veran ... ael-schmi/
So wie es im offenen Brief gefordert wurde oder Liberalisierung?
Nun der Vatikan ist nicht so liberal. Er ist lehnt Sex außerhalb der Ehe ab. Würden sich die Menschen daran halten, wäre das ein ziemlich sicherer Schutz vor HIV. Es wird zwar immer damit geworben „Kondome schützen“, aber wir wissen, dass dies vor Schwangerschaft kein 100 %iger Schutz ist, vor HIV dann bestimmt auch nicht. Trotzdem, wenn schon, dann ist das natürlich besser als gar kein Schutz. Das meint auch der Papst:
Außderdem, wenn der Papst die Ursache wärde, dann müssten Katholiken mehr von AIDs betroffen sind als andere Bevölkerungsgruppen. Doch dem ist nicht so, auch nicht in Afrika.
Ich denke, hier müsste einiges geklärt werden!
Man kann doch nicht für eine Liberalisierung und die Abschaffung des § 176StGB eintreten, der den sexueller Missbrauch von Kindern unter Strafe stellt und sich gleichzeitig darüber entrüsten, dass die Kirche nicht hart genug gegen Täter vorgegangen ist. Man kritisiert heute die Kirche u.a., dass sie in den 1970 und 1980 Jahren nicht konsequent und hart genug gegen Täter in ihren Reihen vorgegangen ist, während man in Deutschland in dieser Zeit offen über die Legalisierung von Sex mit Kindern debattierte. Auch innerhalb Partei „Die Grünen“ dachte man über die Abschaffung §176 StGB über den sexuellen Missbrauch von Kindern nach. http://de.wikipedia.org/wiki/Debatte_um ... eutschland
Ich denke, hier tut Aufklärung und Aufarbeitung in ganzer Breite Not sowie eine eindeutige Positionierung! Es geht nicht an, dass man nur eine einzige Bevölkerungsgruppe herausgreift und sie aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit zu Sündenböcken abstempelt. Das wäre nämlich nichts anderes als Diskriminierung.
Die Kirche hat nie „Kindersex“ befürwortet, trat auch nie für deren Legalisierung ein.
Die Humanistische Union, die der Giordano-Bruno-Stiftung stehen dürfte, schon. Jedenfalls entnehme ich das deren Internetseite:
http://www.humanistische-union.de/
Themen -> Rechtspolitik-> Sexualstrafrecht->Dokumente:
„Dokumentation: Sexualpolitik in der Humanistischen Union, Mitteilungen Nr. 208/209 (1+2/2010), S. 29 mehr...“
Ein paar Zitate daraus:
§ 176StGB ist der Paragraph, der den sexueller Missbrauch von Kindern unter Strafe stellt. http://dejure.org/gesetze/StGB/176.htmlMemorandum für ein humanes Sexualstrafrecht. Entwurf aus Dez. 1982
und noch immer müsse bei sexuellen Kontakten mit Kindern nach § 176 StGB selbst dann verurteilt, werden, wenn das Kind einverstanden gewesen war und keinerlei Schädigung eingetreten sei.“
Memorandum für ein humanes Sexualstrafrecht. Entwurf aus Dez. 1982
„Die Inhumanität dieses Strafgesetzes kommt aber auch darin zum Ausdruck, daß es die Anwendung von Gewalt in sexuellen Beziehungen in nicht vertretbarer Weise bagatellisiert. In Strafverfahren wegen Vergehen gemäß §§ 174 bis 176 oder § 180 StGB wird nach der Freiwilligkeit oder Unfreiwilligkeit des Kontakts oft nur nebenbei oder auch gar nicht gefragt; entscheidend ist. der Tatbestand einer „sexuellen Handlung“; ob sie sich zwischen Liebenden oder mit Gewalt und Angst abgespielt hat, ist zweitrangig.“
Der Entwurf schlägt die Abschaffung des § 176 StGB (bei Erweiterung des Grundtatbestands von § 177 StGB) vor
Mehr: http://www.humanistische-union.de/theme ... hen-union/
Auf derselben Internetseite ist auch Michael Schmidt-Salomon, der den o.g. offenen Brief mit unterzeichnet hat. Z.B. hier: http://www.humanistische-union.de/veran ... ael-schmi/
Doch wie soll die aussehen bezüglich des Sexualstrafrechts?Er plädierte für ein klares Bekenntnis zur "Leitkultur Humanismus und Aufklärung"
So wie es im offenen Brief gefordert wurde oder Liberalisierung?
Auch im o.g. offenen Brief heißt es: „Damit meinen wir nicht nur, dass der Vatikan selbstverständlich die sexuellen Selbstbestimmungsrechte des Individuums anerkennen muss,“Die Humanistische Union setzt sich seit ihrer Gründung für eine Liberalisierung des Sexualstrafrechts ein. Dabei lassen wir uns von folgenden Gedanken leiten:
http://www.humanistische-union.de/theme ... xualrecht/
Nun der Vatikan ist nicht so liberal. Er ist lehnt Sex außerhalb der Ehe ab. Würden sich die Menschen daran halten, wäre das ein ziemlich sicherer Schutz vor HIV. Es wird zwar immer damit geworben „Kondome schützen“, aber wir wissen, dass dies vor Schwangerschaft kein 100 %iger Schutz ist, vor HIV dann bestimmt auch nicht. Trotzdem, wenn schon, dann ist das natürlich besser als gar kein Schutz. Das meint auch der Papst:
http://www.sueddeutsche.de/politik/paps ... -1.1026419Wenn es darum gehe, die Ansteckungsgefahr zu verringern, könne der Einsatz von Kondomen "ein erster Schritt sein auf dem Weg hin zu einer anders gelebten, menschlicheren Sexualität."
Außderdem, wenn der Papst die Ursache wärde, dann müssten Katholiken mehr von AIDs betroffen sind als andere Bevölkerungsgruppen. Doch dem ist nicht so, auch nicht in Afrika.
http://www.jugend-themenguide.de/servic ... nheit.htmlKinderprostitution ist weltweit verbreitet. Überall werden Kinder zur Prostitution gezwungen oder verkaufen sich sogar freiwillig. Unicef schätzt die Zahl der Kinder, die der Prostitution nachgehen, auf ca. 3-4 Millionen, aber die Dunkelziffer liegt wahrscheinlich weitaus höher.
http://www.jugend-themenguide.de/servic ... nheit.htmlAber wie sieht es eigentlich in Deutschland aus?
Viele Menschen denken, dass es Kinderprostitution nur in ärmeren Ländern gibt, aber auch in Deutschland gibt es 10.000 bis 20.000 Kinder und Jugendliche, die sich prostituieren. Von diesen geht aber nur ein kleiner Teil offen auf den so genannten Babystrich. Ein großer Teil der Minderjährigen, die sich dort verkaufen, finanzieren sich mit den Einnahmen ihre Drogensucht. Vielfach findet eine Vermittlung über die eigenen Eltern oder andere Familienangehörige statt. Während die Kinderprostitution in anderen Ländern großes Aufsehen erregt, ist sie hier ein Tabuthema, das nur selten angesprochen und von der Regierung kaum beachtet wird.
Ich denke, hier müsste einiges geklärt werden!
Man kann doch nicht für eine Liberalisierung und die Abschaffung des § 176StGB eintreten, der den sexueller Missbrauch von Kindern unter Strafe stellt und sich gleichzeitig darüber entrüsten, dass die Kirche nicht hart genug gegen Täter vorgegangen ist. Man kritisiert heute die Kirche u.a., dass sie in den 1970 und 1980 Jahren nicht konsequent und hart genug gegen Täter in ihren Reihen vorgegangen ist, während man in Deutschland in dieser Zeit offen über die Legalisierung von Sex mit Kindern debattierte. Auch innerhalb Partei „Die Grünen“ dachte man über die Abschaffung §176 StGB über den sexuellen Missbrauch von Kindern nach. http://de.wikipedia.org/wiki/Debatte_um ... eutschland
Ich denke, hier tut Aufklärung und Aufarbeitung in ganzer Breite Not sowie eine eindeutige Positionierung! Es geht nicht an, dass man nur eine einzige Bevölkerungsgruppe herausgreift und sie aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit zu Sündenböcken abstempelt. Das wäre nämlich nichts anderes als Diskriminierung.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
- niels
- Site Admin
- Beiträge: 2323
- Registriert: Freitag 22. März 2002, 16:15
- PLZ: 37075
- voller Name: Niels Dettenbach
- Wohnort: Göttingen
- Kontaktdaten:
Re: Merkel soll beim Papst Menschenrechte klarstellen
Ich denke es macht Sinn den Brief überhaupt erst mal zu lesen - und als solchen sachlich zu interpretieren...
Keine Ahnung, was Du Dir da zusammenstrickst. Weder die Leute, die in der GBS organisiert sind noch dieser "nahe stehen" - oder auch die Mehrheit anderer Humanisten wie die Mehrheit derer, die wie ich sich nicht als "Humanist" bezeichnen, würden pädosexuelle - insbesondere nicht in einer Liebesbeziehung und von beiden Seiten gewollten, "Sexualbeziehung" ihrer oder anderer Kinder befürworten.
Im Übrigen handelt es sich beim Papstbesuch nicht (allein) um einen religiösen Besuch, sondern insbesondere um einen diplomatischen Staatsbesuch (behaupten jedenfalls die Organisatoren). In solchem Kontext ist es üblich wie legitim, menschenrechtliche "Defizite" wie diplomatische Forderungen zu stellen - vor allem, wenn ein absolutistisch herrschender Anti-Demokrat als "Staatsgast" auf der Tagesordnung steht, der sich nicht zuletzt sogar mit unseren Verfassungsrichtern "unterhalten" will.
(worüber übrigens?).
Als sich selbst als "oberste moralische Instanz unserer Gesellschaft" deklarierende wie deklarierte Machtinstitution muß sich die Kirche zudem auch entsprechend hohe - unserer Gesellschaft entsprechende - Werteskala anlegen lassen.
Jeder soll gern glauben was er will und das Christentum ist nicht nur eine von vielen Optionen, sondern bietet selbst eine große - nicht selten inhaltlich widersprüchliche - Vielfalt (und natürlich ist jede Variante der einzig "wahre" Weg...). Wer aber auch anderen vorschreiben will, welchen Wertemodellen man sich zu unterwerfen habe, der muß sich auch Kritik von all denen gefallen lassen, den man sich aufzwingen will.
Keine Ahnung, was Du Dir da zusammenstrickst. Weder die Leute, die in der GBS organisiert sind noch dieser "nahe stehen" - oder auch die Mehrheit anderer Humanisten wie die Mehrheit derer, die wie ich sich nicht als "Humanist" bezeichnen, würden pädosexuelle - insbesondere nicht in einer Liebesbeziehung und von beiden Seiten gewollten, "Sexualbeziehung" ihrer oder anderer Kinder befürworten.
Im Übrigen handelt es sich beim Papstbesuch nicht (allein) um einen religiösen Besuch, sondern insbesondere um einen diplomatischen Staatsbesuch (behaupten jedenfalls die Organisatoren). In solchem Kontext ist es üblich wie legitim, menschenrechtliche "Defizite" wie diplomatische Forderungen zu stellen - vor allem, wenn ein absolutistisch herrschender Anti-Demokrat als "Staatsgast" auf der Tagesordnung steht, der sich nicht zuletzt sogar mit unseren Verfassungsrichtern "unterhalten" will.
(worüber übrigens?).
Als sich selbst als "oberste moralische Instanz unserer Gesellschaft" deklarierende wie deklarierte Machtinstitution muß sich die Kirche zudem auch entsprechend hohe - unserer Gesellschaft entsprechende - Werteskala anlegen lassen.
Jeder soll gern glauben was er will und das Christentum ist nicht nur eine von vielen Optionen, sondern bietet selbst eine große - nicht selten inhaltlich widersprüchliche - Vielfalt (und natürlich ist jede Variante der einzig "wahre" Weg...). Wer aber auch anderen vorschreiben will, welchen Wertemodellen man sich zu unterwerfen habe, der muß sich auch Kritik von all denen gefallen lassen, den man sich aufzwingen will.
- niels
- Site Admin
- Beiträge: 2323
- Registriert: Freitag 22. März 2002, 16:15
- PLZ: 37075
- voller Name: Niels Dettenbach
- Wohnort: Göttingen
- Kontaktdaten:
Re: Merkel soll beim Papst Menschenrechte klarstellen
und btw:
Ein Gutteil dessen, was ich als Jugendlicher als Suxualität erlebt habe oder andere in meinem Umfeld erlebt haben, wäre nach heutigen "Maßstäben" wohl schlicht rechtswidrig oder strafbar, obgleich immer im gegenseitigen Einvernehmen.
Wärend vor allem Dorf-Prolls und Ultrakonservative sich darin überschlagen, "Todesstrafe für Kinderschänder" an eichsfelder Wände zu schmieren, verstummt diese Kritik sehr schnell, wenn es sich beim Täter um einen Pfarrer handelt - als hätte es diese nicht gegeben.
Die aus den Kirchen an die Öffentlichkeit gelangten pädosexuellen Straftaten wären nicht nur schon damals strafbar und verachtenswert gewesen, weil sie
a.) ohne gegenseitiges Einvernehmen
b.) in erheblich größeren Alters- wie Entwicklungsunterschieden und
c.) nicht zuletzt fast immer an Schutzbefohlenen aus der Position eines Betreuers / machtposition heraus o.ä. erfolgte
Recht sicher gab es auch nicht so gelagerte Fälle, kritisiert wurden und werden vor allem diese, wo uneinvernehmlich oder in Ausnutzung einer erzieherischen / betreuerischen Position gehandelt wurde - und die werden weder von der GBS noch anderen namhaften Gruppierungen gedeckt / befürwortet.
Meine Mutter ekelt sich heute noch beim Gedanken an ihren damaligen Dorfpfarrer in Uder, der sie unter "vorehelichen Vorwänden" explizit allein zu sich bestellte und dessen Zudringlichkeit sie sich nur durch Flucht entziehen konnte - obgleich seiner Drohungen für den Fall jemandem etwas davon zu sagen, denn schließlich sei sie selbst für die Situation verantwortlich. Wer hätte ihr auf einem Eichsfeld-Dorf Vertrauen geschenkt? Wohl kaum jemand - für das Bezichtigen des Dorfpfaffens gab's höchstens besonders viel Prügel - und das wussten auch die Täter.
Und dies ist nur eine der mir bekannten Situationen aus erster Hand, die sich allein in einer kleinen Dorfpfarrei zugetragen hat.
Umso schäbiger sind übrigens diplomatische Ersuchen des Vatikan an zB die US-Regierung, beim damals anstehenden Papstbesuch bitte diese Themen nicht
anzusprechen und - noch bedenkenswerter - die öffentliche Strafverfolgung nicht zur Anwendung zu bringen.
Ein Gutteil dessen, was ich als Jugendlicher als Suxualität erlebt habe oder andere in meinem Umfeld erlebt haben, wäre nach heutigen "Maßstäben" wohl schlicht rechtswidrig oder strafbar, obgleich immer im gegenseitigen Einvernehmen.
Wärend vor allem Dorf-Prolls und Ultrakonservative sich darin überschlagen, "Todesstrafe für Kinderschänder" an eichsfelder Wände zu schmieren, verstummt diese Kritik sehr schnell, wenn es sich beim Täter um einen Pfarrer handelt - als hätte es diese nicht gegeben.
Die aus den Kirchen an die Öffentlichkeit gelangten pädosexuellen Straftaten wären nicht nur schon damals strafbar und verachtenswert gewesen, weil sie
a.) ohne gegenseitiges Einvernehmen
b.) in erheblich größeren Alters- wie Entwicklungsunterschieden und
c.) nicht zuletzt fast immer an Schutzbefohlenen aus der Position eines Betreuers / machtposition heraus o.ä. erfolgte
Recht sicher gab es auch nicht so gelagerte Fälle, kritisiert wurden und werden vor allem diese, wo uneinvernehmlich oder in Ausnutzung einer erzieherischen / betreuerischen Position gehandelt wurde - und die werden weder von der GBS noch anderen namhaften Gruppierungen gedeckt / befürwortet.
Meine Mutter ekelt sich heute noch beim Gedanken an ihren damaligen Dorfpfarrer in Uder, der sie unter "vorehelichen Vorwänden" explizit allein zu sich bestellte und dessen Zudringlichkeit sie sich nur durch Flucht entziehen konnte - obgleich seiner Drohungen für den Fall jemandem etwas davon zu sagen, denn schließlich sei sie selbst für die Situation verantwortlich. Wer hätte ihr auf einem Eichsfeld-Dorf Vertrauen geschenkt? Wohl kaum jemand - für das Bezichtigen des Dorfpfaffens gab's höchstens besonders viel Prügel - und das wussten auch die Täter.
Und dies ist nur eine der mir bekannten Situationen aus erster Hand, die sich allein in einer kleinen Dorfpfarrei zugetragen hat.
Umso schäbiger sind übrigens diplomatische Ersuchen des Vatikan an zB die US-Regierung, beim damals anstehenden Papstbesuch bitte diese Themen nicht
anzusprechen und - noch bedenkenswerter - die öffentliche Strafverfolgung nicht zur Anwendung zu bringen.
Re: Merkel soll beim Papst Menschenrechte klarstellen
Ich habe den Brief gelesen. Was ich Wert fand zu kommentieren steht im Forum.
Es ist höchstens noch zu erwähnen, dass in Deutschland lebende Priester und Ordensleute dem deutschen Recht unterstehen und hier vorgegangen werden muss, wie in jedem anderen Fall. Der deutsche Staat kann die Aufklärung der Fälle nicht an den Papst delegieren.
Was soll „ohne gegenseitiges Einvernehmen“ bedeuten? Beschweren sie die Kinder (oder später als Erwachsene) war es nicht in Ordnung, ansonsten alles gut?
Es ist höchstens noch zu erwähnen, dass in Deutschland lebende Priester und Ordensleute dem deutschen Recht unterstehen und hier vorgegangen werden muss, wie in jedem anderen Fall. Der deutsche Staat kann die Aufklärung der Fälle nicht an den Papst delegieren.
Nicht nur die „aus den Kirchen“ sondern ALLE.niels hat geschrieben:Die aus den Kirchen an die Öffentlichkeit gelangten pädosexuellen Straftaten wären nicht nur schon damals strafbar und verachtenswert gewesen, weil sie
a.) ohne gegenseitiges Einvernehmen
Was soll „ohne gegenseitiges Einvernehmen“ bedeuten? Beschweren sie die Kinder (oder später als Erwachsene) war es nicht in Ordnung, ansonsten alles gut?
Das kann es doch wohl nicht sein, oder?Ein kleiner Gang ins Archiv belehrt einen zum Beispiel über einen Antrag der grünen Bundestagsfraktion vom Februar 1985, die Strafrechtsparagrafen 175 und 182 ersatzlos zu streichen, da diese "einvernehmliche sexuelle Kontakte" mit Minderjährigen unter Strafe stellten und dadurch "die freie Entfaltung der Persönlichkeit" behinderten. "Mädchen werden als willenlose Objekte männlicher Verführungskunst dargestellt", heißt es in dem Gesetzentwurf, "in der Norm drücken sich mithin bürgerliche Moralvorstellungen aus."
Die Grünen in Nordrhein-Westfalen forderten im gleichen Jahr auf ihrem Programmparteitag in Lüdenscheid, dass "gewaltfreie Sexualität" zwischen Kindern und Erwachsenen generell nicht länger Gegenstand strafrechtlicher Verfolgung sein dürfe: Sie sei "im Gegenteil von allen Restriktionen zu befreien, die ihr in dieser Gesellschaft auferlegt sind".
"Einvernehmliche sexuelle Beziehungen müssen straffrei sein"
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 61,00.html
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
- niels
- Site Admin
- Beiträge: 2323
- Registriert: Freitag 22. März 2002, 16:15
- PLZ: 37075
- voller Name: Niels Dettenbach
- Wohnort: Göttingen
- Kontaktdaten:
Re: Merkel soll beim Papst Menschenrechte klarstellen
Möchtest Du behaupten, das (die Mehrheit) der von Priestern begangenen pädosexuellen wie gewalttätigen Mißbrauchsfälle "in gegenseitigem Einvernehmen" mit den Opfern geschehen sind - und deshalb die Kritik illegitim sein soll?
Das ist ausschließlich eine schallende Ohrfeige an die (große Mehrheit) der (bekannten) Opfer pädosexueller Priester.
Aber natürlich - die Kirche hat ja ihre eigene Sexuallehre, nach der jeder, der sich scheiden lässt und nochmal heiratet in "Ungnade" fällt - einem pädosexuellen Triebtäter auf großzkgige Vergebung hoffen darf - selbst sein Priesteramt bleibt ihm idR erhalten - ein Priester der seine Haushälternin heiratet, statt sie zu schwängern und dann abzuschieben verliert ebenso seinen Priesterposten.
Sorry, aber meine sexuelle Wertewelt sieht schlicht anders aus und ist fast ausschließlich von Gegenseitigkeit geprägt.
Welcome to the 21 century...
Oder fehlen Dir schlicht die Argumente gegen den Brief an Bundeskanzlerin Merkel (der so übrigens auch von einer ganzen Reihe anderer Gruppierungen unterstützt wird wie inzwischen auch mehr und mehr Politiker verschiedener Parteien ähnliche Kritiken in die Medien bringen - zB um darzulegen warum man der Papstrede im Bundestag fernbleiben will, als Zeichen eines offenen Protestes?...
Der "Pontifex" kann und soll sich gern mit seinen Anhängern und Schäfchen treffen, mit ihnen "feiern", zaubern und esotherische Riten praktizieren, seine steinzeitliche Ideologie mit denen teilen, die das hören wollen - aber weder im Bundestag noch zwischen Verfassungsrichtern hat Herr Ratzinger irgend etwas Relevantes mitzuteilen, was alle deutsche Bürger betrifft noch in aller Interesse wäre - nicht mal einer Mehrheit.
Das ist ausschließlich eine schallende Ohrfeige an die (große Mehrheit) der (bekannten) Opfer pädosexueller Priester.
Aber natürlich - die Kirche hat ja ihre eigene Sexuallehre, nach der jeder, der sich scheiden lässt und nochmal heiratet in "Ungnade" fällt - einem pädosexuellen Triebtäter auf großzkgige Vergebung hoffen darf - selbst sein Priesteramt bleibt ihm idR erhalten - ein Priester der seine Haushälternin heiratet, statt sie zu schwängern und dann abzuschieben verliert ebenso seinen Priesterposten.
Sorry, aber meine sexuelle Wertewelt sieht schlicht anders aus und ist fast ausschließlich von Gegenseitigkeit geprägt.
Welcome to the 21 century...
Oder fehlen Dir schlicht die Argumente gegen den Brief an Bundeskanzlerin Merkel (der so übrigens auch von einer ganzen Reihe anderer Gruppierungen unterstützt wird wie inzwischen auch mehr und mehr Politiker verschiedener Parteien ähnliche Kritiken in die Medien bringen - zB um darzulegen warum man der Papstrede im Bundestag fernbleiben will, als Zeichen eines offenen Protestes?...
Der "Pontifex" kann und soll sich gern mit seinen Anhängern und Schäfchen treffen, mit ihnen "feiern", zaubern und esotherische Riten praktizieren, seine steinzeitliche Ideologie mit denen teilen, die das hören wollen - aber weder im Bundestag noch zwischen Verfassungsrichtern hat Herr Ratzinger irgend etwas Relevantes mitzuteilen, was alle deutsche Bürger betrifft noch in aller Interesse wäre - nicht mal einer Mehrheit.
Re: Merkel soll beim Papst Menschenrechte klarstellen
Versuche jetzt nicht den Spieß umzudrehen!
Nicht ich, sondern die „ Humanistische Union“, Die Grünen“ und Du Niels haben der Frage des einvernehmlichen Sex mit Kindern Gewicht beigemessen:
- HU:
Dass die Frage des Einvernehmens beim Sex mit Kindern keine Rolle spielen darf, versteht sich eigentlich von selbst.
Der § 176 muss uneingeschränkt Geltung behalten.
Glaubhaft ist für mich der, der sich für eine breite Aufklärung einsetzt.
Missbraucht jemand dies, um gegen eine bestimmte Bevölkerungsgruppe vorzugehen, stellt sich für mich die Frage, worum geht es demjenigen eigentlich?
Warum hat das eigentlich 1999 niemanden interessiert:
Nicht ich, sondern die „ Humanistische Union“, Die Grünen“ und Du Niels haben der Frage des einvernehmlichen Sex mit Kindern Gewicht beigemessen:
- HU:
- Die Grünen:In Strafverfahren wegen Vergehen gemäß §§ 174 bis 176 oder § 180 StGB wird nach der Freiwilligkeit oder Unfreiwilligkeit des Kontakts oft nur nebenbei oder auch gar nicht gefragt; entscheidend ist. der Tatbestand einer „sexuellen Handlung“; ob sie sich zwischen Liebenden oder mit Gewalt und Angst abgespielt hat, ist zweitrangig.“
Der Entwurf schlägt die Abschaffung des § 176 StGB (bei Erweiterung des Grundtatbestands von § 177 StGB) vor
Mehr: http://www.humanistische-union.de/theme ... hen-union/
- Niels:da diese "einvernehmliche sexuelle Kontakte" mit Minderjährigen unter Strafe stellten und dadurch "die freie Entfaltung der Persönlichkeit" behinderten.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 61,00.html
Wer immer sich für Kinderschutz einsetzt und glaubhaft sein will, sollte sich von den obigen Aussagen distanzieren!niels hat geschrieben:a.) ohne gegenseitiges Einvernehmen
Dass die Frage des Einvernehmens beim Sex mit Kindern keine Rolle spielen darf, versteht sich eigentlich von selbst.
Der § 176 muss uneingeschränkt Geltung behalten.
Glaubhaft ist für mich der, der sich für eine breite Aufklärung einsetzt.
Missbraucht jemand dies, um gegen eine bestimmte Bevölkerungsgruppe vorzugehen, stellt sich für mich die Frage, worum geht es demjenigen eigentlich?
Warum hat das eigentlich 1999 niemanden interessiert:
Weil es sich um keine kirchl. Einrichtung handelt?Eher verwunderlich ist, dass der massenhafte Missbrauch – es sind weit über 100 Fälle bekannt – selbst nach den Enthüllungen durch die "Frankfurter Rundschau" 1999 weder an der Schule noch in Kreisen der Reformpädagogik oder gar in der breiteren Öffentlichkeit größere Wellen schlug.
http://www.welt.de/kultur/literarischew ... oelle.html
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Re: Merkel soll beim Papst Menschenrechte klarstellen
In Deutschland müsste einiges geklärt werden. Z.B. das:
So?
GG Art 16
(2) Kein Deutscher darf an das Ausland ausgeliefert werden. Durch Gesetz kann eine abweichende Regelung für Auslieferungen an einen Mitgliedstaat der Europäischen Union oder an einen internationalen Gerichtshof getroffen werden, soweit rechtsstaatliche Grundsätze gewahrt sind.
http://dejure.org/gesetze/GG/16.html
Wie ist das möglich?20.08.2011 - 15:42
Chile (RPO). Der in Chile mit Haftbefehl gesuchte Sektenarzt Hartmut Hopp will nach Krefeld ziehen und dort Sozialhilfe kassieren. Er war zweiter Mann der chilenischen „Colonia Dignidad“, in der Kinder missbraucht und Menschen gefoltert wurden.
http://www.rp-online.de/niederrhein-sue ... -1.1594741
So?
GG Art 16
(2) Kein Deutscher darf an das Ausland ausgeliefert werden. Durch Gesetz kann eine abweichende Regelung für Auslieferungen an einen Mitgliedstaat der Europäischen Union oder an einen internationalen Gerichtshof getroffen werden, soweit rechtsstaatliche Grundsätze gewahrt sind.
http://dejure.org/gesetze/GG/16.html
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
- niels
- Site Admin
- Beiträge: 2323
- Registriert: Freitag 22. März 2002, 16:15
- PLZ: 37075
- voller Name: Niels Dettenbach
- Wohnort: Göttingen
- Kontaktdaten:
Re: Merkel soll beim Papst Menschenrechte klarstellen
@Christel: Nun, indem Du Dich an dem Punkt Pädophilie verbeißt, lenkst Du nicht von den anderen Themen im offenen Brief an Frau Merkel ab.
Natürlich kann man, indem man Zitate aus dem Kontext reißt, eine Falschbehauptung konstruieren, wie zBdie, das "Humanisten" (wer auch immer das aus Deiner Sicht sein soll) oder "Grüne" oder andere Parteien die ersatzlose Abschaffung der Strafbarkeit von Mißbrauch von Minderjähringen wollten bzw forderten - dennoch bleibt es eine Falschbehauptung.
Und selbst WENN dem so wäre (es ist nicht so), so bleibt immer noch die Feststellung, das
a.) die Mehrheit der bekanntgewordenen Fälle von sexuellem Kindesmißbrauch von Geistlichen weder einvernehmlich erfolgte, noch mit sexuell zumindest "grundlegend mündigen" Jugendlichen
b.) diese Fälle mehrheitlich aus der Position eines Erziehers bzw Aufsichtsperson, unter denen die betr. Kinder in einem Abhängigkeits- und/oder Schutzverhältnis standen, erfolgten.
Der Vatikan bzw die Kirche nachweislich an der Verschleierung solcher Straftaten - sogar auf staatsdiplomatischer Ebene (Beispiel USA) beteiligt war und die fortführende Begehung Straftaten sogar begünstigt hat.
Angesichts der Tatsache, das die Kirche für ihre eigenen Mitglieder jedweden vorehelichen Sex verbietet wie Sexualität für Priester generell verbietet (zumindest bei Katholiken) halte (nicht nur ich) das Verhalten der Kirche als Institution für bigott.
Mir - wie wohl vielen anderen - ist es relativ gleich, wenn zB ein ehemaliger Mönch/Geistlicher eines Jugendhauses im Eichsfeld auf einer Ferienfahrt ein Liebesverhältnis (einvernehmlich) mit einer 15jährigen einging (wofür er dann wohl auch versetzt wurde),
Natürlich kann man, indem man Zitate aus dem Kontext reißt, eine Falschbehauptung konstruieren, wie zBdie, das "Humanisten" (wer auch immer das aus Deiner Sicht sein soll) oder "Grüne" oder andere Parteien die ersatzlose Abschaffung der Strafbarkeit von Mißbrauch von Minderjähringen wollten bzw forderten - dennoch bleibt es eine Falschbehauptung.
Und selbst WENN dem so wäre (es ist nicht so), so bleibt immer noch die Feststellung, das
a.) die Mehrheit der bekanntgewordenen Fälle von sexuellem Kindesmißbrauch von Geistlichen weder einvernehmlich erfolgte, noch mit sexuell zumindest "grundlegend mündigen" Jugendlichen
b.) diese Fälle mehrheitlich aus der Position eines Erziehers bzw Aufsichtsperson, unter denen die betr. Kinder in einem Abhängigkeits- und/oder Schutzverhältnis standen, erfolgten.
Der Vatikan bzw die Kirche nachweislich an der Verschleierung solcher Straftaten - sogar auf staatsdiplomatischer Ebene (Beispiel USA) beteiligt war und die fortführende Begehung Straftaten sogar begünstigt hat.
Angesichts der Tatsache, das die Kirche für ihre eigenen Mitglieder jedweden vorehelichen Sex verbietet wie Sexualität für Priester generell verbietet (zumindest bei Katholiken) halte (nicht nur ich) das Verhalten der Kirche als Institution für bigott.
Mir - wie wohl vielen anderen - ist es relativ gleich, wenn zB ein ehemaliger Mönch/Geistlicher eines Jugendhauses im Eichsfeld auf einer Ferienfahrt ein Liebesverhältnis (einvernehmlich) mit einer 15jährigen einging (wofür er dann wohl auch versetzt wurde),
- niels
- Site Admin
- Beiträge: 2323
- Registriert: Freitag 22. März 2002, 16:15
- PLZ: 37075
- voller Name: Niels Dettenbach
- Wohnort: Göttingen
- Kontaktdaten:
Re: Merkel soll beim Papst Menschenrechte klarstellen
1.) ist es - soweit diese Darstellung nachweislich korrekt ist - so nicht möglich, denn Deutsche können auch für im Ausland begangene Straftaten verfolgt werden.Wie ist das möglich?
2.) geht es hier nicht um Einzelfälle und/oder Rechtsprobleme der internationalen Strafverfokgung, sondern um den anstehenden Besuch des Diktators eines Staates vs eines Glaubensführers einer mit unserem Staat bis heute über Verträge und Gesetze aus vor- wie antidemokratischer Zeit privilegierten Glaubensgruppe.
Wenn Dir der zitierte Fall auf dem Magen liegt, dann mach dafür gern einen eigenen Thread auf.
Re: Merkel soll beim Papst Menschenrechte klarstellen
Lieber Niels,
wenn Du Dich mit dem Thema des sexuellen Missbrauchs von Kindern beschäftigt hättest, dann wüsstest Du, dass es ein weltweites Problem ist. Nicht nur Kinderhandel und Sextourismus, sondern auch innerhalb der Familie, die guten Freunde… Die Dunkelziffer ist hoch. Nach jetzigem Erkenntnisstand sind Täter häufiger in sozialen Berufen tätig. Ob sie die Berufe anziehen oder ob einfach die „Gelegenheit Diebe“ macht sei dahingestellt.
Wird aus diesen Berufen eine bestimmte Berufsgruppe ausgewählt und permanent über deren Verfehlungen berichtet, so dass der Eindruck entsteht, diese Gruppe sei das Problem, dann werden Sündenböcke geschaffen. Das ist Diskriminierung und eine Verletzung der Menschenrechte. – Versteh mich richtig, nicht dass berichtet wird, sondern die Gewichtung ist das Problem. So geschehen auch im öffentlich–rechtlichen Fernsehen.
Warum war der systematische regelmäßige Missbrauch an der reformpädagogischen Odenwaldschule kein wirkliches Medienthema? Warum wurde der Fall vor 10 Jahren unter den Tisch gekehrt? Kaum ein Täter ist hier je wirklich belangt worden.
Findest Du es nicht merkwürdig, dass die Deutschen von der Kirche einerseits sexuelle Freizügigkeit verlangen und aus Kreisen, die sich sogar für die Entkriminalisierung von Sex mit Kindern sowie die Abschaffung des § 176 StGB eingesetzt haben, die lauteste Kritik wegen sexuellen Missbrauchs kommt, wenn die Täter bei der Kirche beschäftig waren?
Colonia Dignidad:
Außerdem, sollen sogar Gelder nach Chile fließen. In dem Artikel heißt es dazu:
wenn Du Dich mit dem Thema des sexuellen Missbrauchs von Kindern beschäftigt hättest, dann wüsstest Du, dass es ein weltweites Problem ist. Nicht nur Kinderhandel und Sextourismus, sondern auch innerhalb der Familie, die guten Freunde… Die Dunkelziffer ist hoch. Nach jetzigem Erkenntnisstand sind Täter häufiger in sozialen Berufen tätig. Ob sie die Berufe anziehen oder ob einfach die „Gelegenheit Diebe“ macht sei dahingestellt.
Wird aus diesen Berufen eine bestimmte Berufsgruppe ausgewählt und permanent über deren Verfehlungen berichtet, so dass der Eindruck entsteht, diese Gruppe sei das Problem, dann werden Sündenböcke geschaffen. Das ist Diskriminierung und eine Verletzung der Menschenrechte. – Versteh mich richtig, nicht dass berichtet wird, sondern die Gewichtung ist das Problem. So geschehen auch im öffentlich–rechtlichen Fernsehen.
Warum war der systematische regelmäßige Missbrauch an der reformpädagogischen Odenwaldschule kein wirkliches Medienthema? Warum wurde der Fall vor 10 Jahren unter den Tisch gekehrt? Kaum ein Täter ist hier je wirklich belangt worden.
Findest Du es nicht merkwürdig, dass die Deutschen von der Kirche einerseits sexuelle Freizügigkeit verlangen und aus Kreisen, die sich sogar für die Entkriminalisierung von Sex mit Kindern sowie die Abschaffung des § 176 StGB eingesetzt haben, die lauteste Kritik wegen sexuellen Missbrauchs kommt, wenn die Täter bei der Kirche beschäftig waren?
Colonia Dignidad:
Das hatte ich auch gedacht. Die Tatsachen scheinen eine andere Sprache zu sprechen:niels hat geschrieben:1.) ist es - soweit diese Darstellung nachweislich korrekt ist - so nicht möglich, denn Deutsche können auch für im Ausland begangene Straftaten verfolgt werden.
Tja, Zeitung lesen. Dann weiß man auch, wo er wohnt, nämlich in Krefeld.In einer Teilantwort auf eine umfassende Anfrage der Linksfraktion im Deutschen Bundestag gibt das Auswärtige Amt unter anderem an, über die Flucht des Sektenarztes Hartmut Hopp keine genauen Erkenntnisse zu besitzen. Dabei beschäftigt das Thema seit Wochen regionale und überregionale Medien sowie die internationale Presse.
http://amerika21.de/nachrichten/2011/09 ... inanzhilfe
Außerdem, sollen sogar Gelder nach Chile fließen. In dem Artikel heißt es dazu:
Und weiter:In der Antwort des Auswärtigen Amtes wird die "fortbestehende Anwesenheit einiger ehemaliger Führungsmitglieder der Colonia Dignidad" auf dem Gelände der Siedlung bestätigt
http://amerika21.de/nachrichten/2011/09 ... inanzhilfe
Auch wenn die Bundesregierung die Anwesenheit mutmaßlicher Kinderschänder, Folterer und Mörder als "sehr problematisch für einen glaubwürdigen Neuanfang" bewertet, unterstützt sie die Sektenstrukturen bis heute finanziell. Nach der Erhöhung eines entsprechenden Haushaltstitels von 224.000 Euro auf 245.000 Euro im vergangenen Jahr wurden die Bundesmittel für die umbenannte Colonia Dignidad für 2012 zwar auf 150.000 Euro reduziert. http://amerika21.de/nachrichten/2011/09 ... inanzhilfe
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 58 Gäste