Lasset Eure Kindlein zu uns kommen
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Re: Lasset Eure Kindlein zu uns kommen
Ach ja die Politik, ich hatte schon öfter den Eindruck, wenn sich die Medien mit etwas beschäftigen, was die Gemüter erregt, dann ist plötzlich etwas anderes aktuell Wichtiges entschieden. Etwas, wenn es zuvor öffentlich diskutiert würde, nicht so einfach durchsetzbar wäre. – Ob auf uns wohl bald eine Überraschung wartet?
Die Fälle sind z. T. 30 Jahre her. Die Jesuiten haben, wenn ich es richtig mitbekommen habe, bereits 2007 eine Anwältin beauftragt mit der Klärung der Fälle. Wieso kommt es jetzt auf den „öffentlichen Tisch“ und derart präsent in den Medien?
Wenn ich es richtig mitbekommen habe, wird im „Jesuiten-Fall“ jede Belästigung auch Jugendlicher, selbst fotografieren am FKK-Strand als Kindesmissbrauch gezählt.
Würde man wirklich jede Belästigung, nicht nur von Kindern, sondern auch Jugendlicher durch Erwachsene (nicht nur durch Priester) unter Kindesmissbrauch zählen, wer wurde dann nicht missbraucht?
Die meisten Missbrauchsfälle finden in der Familie statt. Das liegt sicher daran, dass direkte Gewalt selten ist.
Ausgenutzt wird das Vertrauen von Kindern und Jugendlichen und das funktioniert nun mal nur dort, wo ein Vertrauensverhältnis besteht. Auch so kommen Zahlen zustande.
Der fremde Mann mittlerer Jahre, der eifersüchtig seine Frau am liebsten einsperren würde, aber selbst gern was Junges vernascht, erhält eine Abfuhr. Wenn er der Lehrer, der Pfarrer oder gar der eigene Vater ist, wird es schwieriger. Auch so kommen Zahlen zustande. Auch dies ist eine Erklärung, warum einige Berufsgruppen auffälliger sind. Die anderen würden vielleicht auch, nur stehen deren Chancen schlechter.
Was hilft dagegen? Aufklärung und Strukturen... durchsehen, was fördert Missbrauch, was hemmt Missbrauch.
Verhindern kann man das nie völlig!
Christel
Die Fälle sind z. T. 30 Jahre her. Die Jesuiten haben, wenn ich es richtig mitbekommen habe, bereits 2007 eine Anwältin beauftragt mit der Klärung der Fälle. Wieso kommt es jetzt auf den „öffentlichen Tisch“ und derart präsent in den Medien?
Wenn ich es richtig mitbekommen habe, wird im „Jesuiten-Fall“ jede Belästigung auch Jugendlicher, selbst fotografieren am FKK-Strand als Kindesmissbrauch gezählt.
Würde man wirklich jede Belästigung, nicht nur von Kindern, sondern auch Jugendlicher durch Erwachsene (nicht nur durch Priester) unter Kindesmissbrauch zählen, wer wurde dann nicht missbraucht?
Die meisten Missbrauchsfälle finden in der Familie statt. Das liegt sicher daran, dass direkte Gewalt selten ist.
Ausgenutzt wird das Vertrauen von Kindern und Jugendlichen und das funktioniert nun mal nur dort, wo ein Vertrauensverhältnis besteht. Auch so kommen Zahlen zustande.
Der fremde Mann mittlerer Jahre, der eifersüchtig seine Frau am liebsten einsperren würde, aber selbst gern was Junges vernascht, erhält eine Abfuhr. Wenn er der Lehrer, der Pfarrer oder gar der eigene Vater ist, wird es schwieriger. Auch so kommen Zahlen zustande. Auch dies ist eine Erklärung, warum einige Berufsgruppen auffälliger sind. Die anderen würden vielleicht auch, nur stehen deren Chancen schlechter.
Was hilft dagegen? Aufklärung und Strukturen... durchsehen, was fördert Missbrauch, was hemmt Missbrauch.
Verhindern kann man das nie völlig!
Christel
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Re: Lasset Eure Kindlein zu uns kommen
Dieser pädophile katholische Sumpf ist noch lange nicht trockengelegt. Da warten tatsächlich noch einige böse Überraschungen auf uns. Hier die neuesten Überraschungen:Zitat Christel:
Ach ja die Politik, ich hatte schon öfter den Eindruck, wenn sich die Medien mit etwas beschäftigen, was die Gemüter erregt, dann ist plötzlich etwas anderes aktuell Wichtiges entschieden. Etwas, wenn es zuvor öffentlich diskutiert würde, nicht so einfach durchsetzbar wäre. – Ob auf uns wohl bald eine Überraschung wartet?
Missbrauch am Homburger Johanneum:
Der Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche hat das Saarland erreicht. Im Fokus steht ein Pater, der vor mehr als 20 Jahren am Homburger Johanneum-Gymnasium arbeitete. Er hat die schweren sexuellen Übergriffe bereits gestanden.
(24.02.2010) Bereits am Montag hatte sich ein ehemaliger Schüler des Homburger Johanneums an das Bistum Speyer gewandt und von sexuellem Missbrauch berichtet. Im Mittelpunkt der Vorwürfe steht der Pater Hans-Georg W., der vor mehr als 20 Jahren an Schülern sexuelle Handlungen vorgenommen haben soll, als er am Homburger Johanneum-Gymnasium arbeitete. W. hat die schweren sexuellem Übergriffe bereits gestanden.
Pater Hans-Georg W. ist Mitglied der Gemeinschaft der Hiltruper Herz-Jesu-Missionare. Bis Ende der siebziger Jahre war er Leiter des ehemaligen Unterstufenseminars am Homburger Johanneum, wo er Musik und Religion unterrichtete. Dann wechselte er nach Münster, wo der 65-Jährige zuletzt im Vorort Hiltrup als Kaplan tätig war.
Speyer schaltete daraufhin das Bistum Münster ein, für das W. in den letzten beiden Jahrzehnten als Seelsorger tätig war. In dieser Zeit soll er auch zu Kindern und Jugendlichen Kontakt gehabt haben. Der Münsteraner Ordensober, Provinzial Werner Gahlen, der selbst langjähriger Direktor des Johanneums war, suspendierte W. mit sofortiger Wirkung.
http://www.sr-online.de/nachrichten/1668/1027464.html
Missbrauch auch in Trier
„Ich habe ihm gesagt, dass er noch heute seine Sachen packen soll und werde ihn nun persönlich in ein Kloster bringen, in dem er keinen Kontakt mehr zu Kindern und Jugendlichen haben wird", sagte Gahlen der "Münsterschen Zeitung".
Unterdessen sind auch in Trier Missbrauchsfälle bekannt geworden. Nach Angaben des Bistums hat ein Kaplan Anfang der 1960er Jahre in Gerolstein (Kreis Vulkaneifel) einen Jugendlichen mehrfach sexuell missbraucht. Der Mann, der von 1962 bis 1965 Kaplan in Gerolstein war, schied 1973 auf eigenen Wunsch aus dem Priesteramt aus, wie das Bistum Trier am Dienstagabend mitteilte.
"Trierischer Volksfreund" berichtet von mehreren Fällen
Während das Bistum Trier von einem Fall sexuellen Missbrauchs spricht, berichtet die Tageszeitung „Trierischer Volksfreund“ (Mittwochsausgabe) von mehreren Fällen. Wie das Blatt berichtet, soll der damalige Kaplan in den 60ern in Pfarreien in Trier und im heutigen Vulkaneifelkreis mehrere Messdiener sexuell missbraucht haben soll.
Nach Auskunft von Prälat Rainer Scherschel, Beauftragter des Bistums Trier bei Missbrauch und Missbrauchsbeschuldigungen, gibt die Aktenlage bislang aber nur einen Hinweise auf sexuellen Missbrauch in Gerolstein.
Missbrauchsfälle in Bayern
Nach den schweren Missbrauchsvorwürfen am Klostergymnasium Ettal legt der Abt des Klosters, Barnabas Bögle, mit sofortiger Wirkung sein Amt nieder. Er komme "der dringenden Bitte" der Erzdiözese von München und Freising nach, teilte das Erzbischöfliche Ordinariat München mit.
Stand: 24.02.2010
Bögle übernehme mit diesem Schritt die Verantwortung dafür, dass in der Abtei gegen die bischöflichen "Leitlinien zum Vorgehen bei sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Geistliche" verstoßen worden sei, heißt es in einer Pressemitteilung. Es gebe eine Meldepflicht möglicher Verdachtsfälle an den Bischöflichen Beauftragten der Erzdiözese für die Prüfung von Vorwürfen sexuellen Missbrauchs. Dieser Meldepflicht sei das Kloster nicht nachgekommen.
http://www.br-online.de/aktuell/katholi ... 657103.xml
Die "Überraschungen" nehmen leider kein Ende.
Re: Lasset Eure Kindlein zu uns kommen
Lieber Heinrich, ich dachte eigentlich mehr an was Aktuelles. Zum Beispiel, dass der Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan verlängert wird und noch mehr deutsche Soldaten ins Kriegsgebiet müssen.Heinrich5 hat geschrieben:vor mehr als 20 Jahren
Was soll denn an Missbrauchsfällen überraschend sein?beschloss das Parlament mit großer Mehrheit die Erhöhung der Mandatsgrenze um 850 auf 5350 deutsche Soldaten. http://www.abendblatt.de/politik/deutsc ... engert.htm
Dass dies in der Gesellschaft häufiger vorkommt als wir wahrnehmen, dürfte inzwischen bekannt sein.
Dass dies auch in der katholischen Kirche vorkommt, geht seit Jahren durch die Presse. Aktuell war das zu Lebzeiten von Johannes Paul II.
Worin besteht für Dich der Neuigkeitswert solcher Meldungen?
Grüße von Christel
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Re: Lasset Eure Kindlein zu uns kommen
Zitat Christel:
Wenn allerdings solche einzelnen Verbrechen mit Namen des Täters und Namen des Opfers sowie mit Nennung des Ortes des Verbrechens erst jetzt ans Tageslicht kommen, hat das tatsächlich einen Neuigkeitswert. Die einzelne Tat war ja vorher nicht bekannt, bzw. sie war kirchlicherseits vertuscht worden. Ansonsten würde keine Zeitung darüber berichten.
Missbrauchsfälle haben es aus psychologischen Gründen leider halt so an sich, dass die betroffenen Opfer in der Regel erst nach 20 und mehr Jahren darüber sprechen können. Die Verjährungsfrist für diese pädophilen Verbrechen soll deshalb auch auf mindestens 30 Jahre erhöht werden.Heinrich5 hat geschrieben: vor mehr als 20 Jahren
Es war doch schon seit Monaten abzusehen, dass erstens das Mandat der Bundeswehr in Afghanistan um ein Jahr verlängert wird und zweitens das Kontingent aufgestockt wird und es war wohl auch jedem klar, dass die Linken zu 100 % dagegen stimmen würden und in allen anderen Parteien auch Gegenstimmen gezählt würden.Zitat Christel:
Lieber Heinrich, ich dachte eigentlich mehr an was Aktuelles. Zum Beispiel, dass der Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan verlängert wird und noch mehr deutsche Soldaten ins Kriegsgebiet müssen.
beschloss das Parlament mit großer Mehrheit die Erhöhung der Mandatsgrenze um 850 auf 5350 deutsche Soldaten. http://www.abendblatt.de/politik/deutsc ... engert.htm
Das Wort „Überraschung“ ist von Dir hier eingebracht worden. Missbrauchsfälle als Ablenkungsmanöver für „Überraschungen“ seitens der Politik. Was die jetzt aufgedeckten Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche mit der angeblichen politischen „Überraschung“ Mandatsverlängerung und Kontingenterhöhung in Afghanistan zu tun hat wird wohl den meisten Menschen unergründbar bleiben. Ich kann mir stattdessen vorstellen, dass Du selbst sehr gern von den erst jetzt und gehäuft aufgedeckten Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche ablenken möchtest.Zitat Christel:
Was soll denn an Missbrauchsfällen überraschend sein?
Der Neuigkeitswert besteht allerdings nicht darin, dass pädophile Verbrechen in der katholischen Kirche gehäuft vorkommen. Das ist tatsächlich schon länger bekannt.Worin besteht für Dich der Neuigkeitswert solcher Meldungen?
Wenn allerdings solche einzelnen Verbrechen mit Namen des Täters und Namen des Opfers sowie mit Nennung des Ortes des Verbrechens erst jetzt ans Tageslicht kommen, hat das tatsächlich einen Neuigkeitswert. Die einzelne Tat war ja vorher nicht bekannt, bzw. sie war kirchlicherseits vertuscht worden. Ansonsten würde keine Zeitung darüber berichten.
Re: Lasset Eure Kindlein zu uns kommen
Heinrich, ich sprach nicht von Ablenkungsmanövern! Ich gab lediglich eine Erfahrung wieder!
Du unterstellst mir, ich möchte ablenken, behauptet aber gleichzeitig:
Heinrich5 » Sa 27 Feb, 2010 17:16
Auch die öffentliche Bekanntgabe weiterer und weiterer Fälle steigert den Neuigkeitswert nicht!
Die Bekanntgabe der Aufstockung und Verlängerung des Bundesereinsatzes in Afghanistan ist neu!
Während die Öffentlichkeit sich mit alten Fällen beschäftigt, konnte das in aller Ruhe beschlossen werden. – Wer von den jungen Männern, die dort stationiert sind, zurück kommt hat Glück gehabt. Keiner, der zurückkommt ist noch derselbe Mensch.
Heinrich, wie sieht es bei Dir mit einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Thema "Missbrauch" aus?
Darin könnte ich einen Neuigkeitswert dieses Thema erkennen!
Will man Missbrauch wenigstens reduzieren (verhindern kann man das nie völlig), dann ist eine solche inhaltliche Auseinandersetzung, der einzige Weg.
Dir geht es doch darum, oder?
Christel
Du unterstellst mir, ich möchte ablenken, behauptet aber gleichzeitig:
Heinrich5 » Sa 27 Feb, 2010 17:16
Ist das keine Ablenkung, von der Tatsache, dass das, was jetzt groß durch die Nachrichten kam, keinen eigentlichen Neuigkeitswert besitzt?Heinrich5 hat geschrieben:Das Wort „Überraschung“ ist von Dir hier eingebracht worden.
Auch die öffentliche Bekanntgabe weiterer und weiterer Fälle steigert den Neuigkeitswert nicht!
Die Bekanntgabe der Aufstockung und Verlängerung des Bundesereinsatzes in Afghanistan ist neu!
Während die Öffentlichkeit sich mit alten Fällen beschäftigt, konnte das in aller Ruhe beschlossen werden. – Wer von den jungen Männern, die dort stationiert sind, zurück kommt hat Glück gehabt. Keiner, der zurückkommt ist noch derselbe Mensch.
Heinrich, wie sieht es bei Dir mit einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Thema "Missbrauch" aus?
Darin könnte ich einen Neuigkeitswert dieses Thema erkennen!
Will man Missbrauch wenigstens reduzieren (verhindern kann man das nie völlig), dann ist eine solche inhaltliche Auseinandersetzung, der einzige Weg.
Dir geht es doch darum, oder?
Christel
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Re: Lasset Eure Kindlein zu uns kommen
Bei der inhaltlichen Auseinandersetzung mit Missbrauchsfällen in der Kirche (und darum geht es hier in diesem Thema, und nicht um Missbrauchsfälle außerhalb der Kirche z.B. in der Familie, das ist ein anderes Thema) ist ganz allein die Führung und Leitung der katholischen Kirche in der Pflicht, denn nur sie kann hier Abhilfe schaffen.Heinrich, wie sieht es bei Dir mit einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Thema "Missbrauch" aus? Darin könnte ich einen Neuigkeitswert dieses Thema erkennen! Will man Missbrauch wenigstens reduzieren (verhindern kann man das nie völlig), dann ist eine solche inhaltliche Auseinandersetzung, der einzige Weg. Dir geht es doch darum, oder?
Zur Debatte über Missbrauchsfälle außerhalb der katholischen Kirche, könnte ja hier ein neues Forum eröffnet werden. Es passt dann aber wohl besser in das Forum „Politik und Gesellschaft“ und nicht in das Forum „Kirche und Religionen“.
Wer versucht, das eine mit dem anderen zu vermengen lenkt von dem hier in diesem Forum diskutierten Thema ab.
Erste Ansätze für eine inhaltliche Auseinandersetzung für Missbrauchsfälle in der Kirche durch den Vatikan und Diözesen sind ja schon erkennbar.
So hieß es bisher immer, dass letztlich der liebe Gott, einem jungen Mann kundtun soll, ob er Priester werden sollte oder nicht. Nun sollen ihm nach Willen des Vatikans auch ganz irdische Psychologen zur Seite stehen. Die „Kongregation für das Bildungswesen“, das Bildungsministerium, hat nun auf 20 Seiten „Leitlinien für die Anwendung die Psychologie bei der Aufnahme und Ausbildung von Priesterkandidaten“ herausgegeben. Demnach sollen in Zukunft Psychologen mit den jungen Männern und ihren Ausbildern darüber reden, wer wirklich zum Priester berufen ist. Zwar heißt es im Vatikan, das Dokument sei schon „seit 50 Jahren“ auf dem Weg; doch haben wohl vor allem die Fälle pädophiler Priester, die besonders in den USA, Irland und Australien und jüngst auch in Deutschland, Kindern und der Kirche großen Schaden zufügten, das jetzige Dokument nötig gemacht.
Vor allem in den USA wurde als Reaktion auf die Pädophilie-Fälle begonnen, Priesterkandidaten psychologisch zu schulen und untersuchen zu lassen; diese Praxis bestätigte der Vatikan.
Das ist schon mal ein guter Ansatz. Weitere gute Ansätze müssen dem aber noch folgen.
Das betrifft auch eine verbesserte Zusammenarbeit von Kirche und Staatsanwaltschaft zur rückhaltlosen Aufklärung der Straftaten und eine Verschärfung des Strafrechts. Es darf nichts mehr vertuscht werden. Werden Fälle bekannt, müssen sie auch zur Anzeige gebracht werden. Die Verjährungsfristen bei sexuellem Missbrauch von Kindern und Jugendlichen müssen deutlich verlängert werden. Nur so lässt sich eine lückenlose Verfolgung der Täter sicherstellen. Gerade die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche zeigen, dass Übergriffe zum Teil erst nach Jahrzehnten aufgedeckt werden. Es darf aber nicht sein, dass Täter wegen zu kurzer Verjährungsfristen davonkommen.
In welchem Dilemma die katholische Kirche durch die jetzt aufgedeckten Missbrauchsfälle steckt und welche Aufgaben auf sie bei der inhaltlichen Auseinandersetzung noch zu kommen , lässt sich an dieser neuen Meldung ersehen:
Deutsche halten katholische Kirche für unehrlich
27. Februar 2010 Nach dem Skandal um Missbrauchsfälle befindet sich die katholische Kirche in Deutschland in einer tief greifenden Vertrauenskrise. Nicht einmal ein Drittel der Deutschen (30,3 Prozent) halten die katholische Kirche für ehrlich, wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Omni Quest unter 1000 Personen für den „Kölner Stadt-Anzeiger“ ergab. Ähnlich geringes Zutrauen in die Kirche haben die Bürger in Sachen Lebensnähe (29,9 Prozent) und Glaubwürdigkeit (32,8 Prozent).
„Die katastrophalen Ergebnisse sind nicht nur der aktuellen Situation zuzuschreiben, sondern Ausdruck eines langfristigen und schlimmen Vertrauensverlustes“, sagte Christian Weisner, Mitinitator der Basis-Bewegung „Wir sind Kirche“ der Zeitung. Auffällig ist in der Umfrage auch, dass selbst unter den befragten Katholiken weniger als die Hälfte ihre eigene Kirche für ehrlich und lebensnah halten - auch wenn diese Teil-Ergebnisse aufgrund der geringeren Stichproben-Größe nicht als repräsentativ gelten können. „Die Kirche ignoriert die Erfahrungen der Menschen in ihrem alltäglichen Leben. Gebetet wird für Familien, aber nicht für Alleinerziehende und Singles“, kritisierte Weisner.
Vertrauen in katholische Kirche gering
Auch das Vertrauen in die katholische Kirche, bei der Aufklärung konstruktiv mit den Behörden zusammenzuarbeiten, ist äußerst gering. Wie die repräsentative Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Omni Quest ergab, gehen nur knapp 20 Prozent der Befragten davon aus, dass die Kirche zur Aufklärung beiträgt. Mehr als zwei Drittel (68,1 Prozent) antworteten, sie tue das nicht
Fast drei Viertel (73,3 Prozent) der Befragten sehen einen Zusammenhang zwischen der zölibatären Lebensweise von Priestern und dem sexuellen Missbrauch Jugendlicher. 20,6 Prozent meinen, beides habe nichts miteinander zu tun. An der aktuellen Befragung vom Donnerstag (25. Februar) nahmen 1000 Männer und Frauen ab 14 Jahren teil.
Die FDP im Bundestag hat die katholische Kirche aufgefordert, einen Entschädigungsfonds für Missbrauchopfer aufzulegen. Zudem dringen die Liberalen auf den Einsatz unabhängiger Sonderermittler in allen deutschen Bistümern. „Die katholische Kirche wäre gut beraten, nicht länger wie ein Staat im Staate zu handeln„, sagte der rechtspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Christian Ahrendt, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.
FDP fordert externe Sonderermittler
Wenn die Bischöfe es ernst meinten mit der Aufklärung möglicher Missbrauchsfälle, „sollte sie externe Sonderermittler für alle 27 deutschen Bistümer einsetzen“. Diese könnten die vergangenen Jahrzehnte in enger Kooperation mit den örtlichen Staatsanwaltschaften unabhängig und unparteiisch aufarbeiten.
Ahrendt appellierte zugleich an die Bischofskonferenz, „einen Entschädigungsfonds einzurichten, aus dem die Opfer für ihr erlittenes Unrecht einen finanziellen Ausgleich erhalten“. Es wäre ein wichtiges Signal an Betroffene, dass „die Kirche sich nicht hinter Verjährungsfristen versteckt, sondern sich in jedem Fall zu ihrer Verantwortung für die Opfer bekennt“.
http://www.faz.net/s/Rub594835B672714A1 ... ntent.html
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Re: Lasset Eure Kindlein zu uns kommen
@heinrich
Im ICD 10 (ICD 10, 2002) ist die Diagnose „Pädophilie“ (unter den Code: F 65.4) im Kapitel der Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen (F 60 - F69) als Störung der Sexualpräferenz verortet. Definiert wird sie als „Sexuelle Präferenz für Kinder, Jungen oder Mädchen oder Kinder beiderlei Geschlechts, die sich meist in der Vorpubertät oder in einem frühen Stadium der Pubertät befinden.[2] Pädophilie wird damit ausschließlich als „sexuelle Präferenz“ beschrieben. Maßgeblich sind hier die gedanklichen Vorlieben, die sich (in Anlehnung an Krafft-Ebing) vorrangig auf vorpubertäre Kinder richten müssen. Ob diese Fantasien ausgelebt werden oder nicht, bleibt offen und ist für die Diagnosestellung zweitrangig.
Die Prägung zu dieser Dysfunktion der Sexualpräferenz wird in dem frühesten Kindesalter gelegt. Autoritäre und lieblose Erziehung wird als Auslöser von Psychologen genannt. Oftmals ist die Erziehung in Kinderheimen ursächlich.
Ca. 1% der erwachsenen Männer aus den unterschiedlichen Bildungsschichten oder Berufen sind davon betroffen, die aber nicht unbedingt auffällig werden müssen. Da die Öffentlichkeit kein Interesse an den Ursachen dieser Dysfunktion hat, kann den Betroffenen eigentlich nicht richtig geholfen werden.
Eines ist aber ganz sicher von der Wissenschaft belegt, die Pädophilie wird in den ersten Lebenjahren geprägt und damit kann das Zölibat keine Rolle spielen.
Die Mehrheit der Priester hatten vor dem Zölibatgelübde bereits heterosexuelle Erfahrungen auch aus diesem Grund fällt diese vermeintliche Ursächlichkeit weg.
Ich persönlich halte das Zölibat auch nicht für zeitgemäss, einmal entstammt es nicht aus der Urkirche sondern wurde erst im 12 Jahr. formuliert. Die Ostkirche, die sich zuvor von Rom trennte, hat das Zölibat niemals eingeführt. Weiterhin gibt es auch in der kath. Kirche verheiratete Pfarrer, in der Nachbargemeinde ist ein solcher tätig. Das sind Pfarrer, die zuerst verheiratet waren und dann als Spätberufene ein Theologiestudium aufnahmen. Hier konnte der Vatikan immer über seinen Schatten springen, denn das Sakrament der Ehe ist nicht auflösbar.
Im ICD 10 (ICD 10, 2002) ist die Diagnose „Pädophilie“ (unter den Code: F 65.4) im Kapitel der Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen (F 60 - F69) als Störung der Sexualpräferenz verortet. Definiert wird sie als „Sexuelle Präferenz für Kinder, Jungen oder Mädchen oder Kinder beiderlei Geschlechts, die sich meist in der Vorpubertät oder in einem frühen Stadium der Pubertät befinden.[2] Pädophilie wird damit ausschließlich als „sexuelle Präferenz“ beschrieben. Maßgeblich sind hier die gedanklichen Vorlieben, die sich (in Anlehnung an Krafft-Ebing) vorrangig auf vorpubertäre Kinder richten müssen. Ob diese Fantasien ausgelebt werden oder nicht, bleibt offen und ist für die Diagnosestellung zweitrangig.
Die Prägung zu dieser Dysfunktion der Sexualpräferenz wird in dem frühesten Kindesalter gelegt. Autoritäre und lieblose Erziehung wird als Auslöser von Psychologen genannt. Oftmals ist die Erziehung in Kinderheimen ursächlich.
Ca. 1% der erwachsenen Männer aus den unterschiedlichen Bildungsschichten oder Berufen sind davon betroffen, die aber nicht unbedingt auffällig werden müssen. Da die Öffentlichkeit kein Interesse an den Ursachen dieser Dysfunktion hat, kann den Betroffenen eigentlich nicht richtig geholfen werden.
Eines ist aber ganz sicher von der Wissenschaft belegt, die Pädophilie wird in den ersten Lebenjahren geprägt und damit kann das Zölibat keine Rolle spielen.
Die Mehrheit der Priester hatten vor dem Zölibatgelübde bereits heterosexuelle Erfahrungen auch aus diesem Grund fällt diese vermeintliche Ursächlichkeit weg.
Ich persönlich halte das Zölibat auch nicht für zeitgemäss, einmal entstammt es nicht aus der Urkirche sondern wurde erst im 12 Jahr. formuliert. Die Ostkirche, die sich zuvor von Rom trennte, hat das Zölibat niemals eingeführt. Weiterhin gibt es auch in der kath. Kirche verheiratete Pfarrer, in der Nachbargemeinde ist ein solcher tätig. Das sind Pfarrer, die zuerst verheiratet waren und dann als Spätberufene ein Theologiestudium aufnahmen. Hier konnte der Vatikan immer über seinen Schatten springen, denn das Sakrament der Ehe ist nicht auflösbar.
Re: Lasset Eure Kindlein zu uns kommen
@ Liborius
Noch einmal, in der Diskussion in diesem Thema "Lasset Eure Kindlein zu uns kommen" geht es nicht um das Zölibat.
Es geht auch nicht darum zu erklären was Pädophilie ist.
Ich schlage Dir vor, die vorangegangenen Threads noch einmal zu lesen.
Diskutiert wird hier in diesem Forum darüber, wie es dazu kommt, dass es gerade in der katholischen Kirche gehäuft Fälle von Missbrauch gibt (gegenüber anderen christlichen Kirchen und Religionen)
Bei der inhaltlichen Auseinandersetzung mit Missbrauchsfällen in der Kirche (und darum geht es hier in diesem Thema, und nicht um Missbrauchsfälle außerhalb der Kirche z.B. in der Familie, das ist ein anderes Thema) ist ganz allein die Führung und Leitung der katholischen Kirche in der Pflicht, denn nur sie kann hier Abhilfe schaffen.
Die Bischöfe in den USA haben z. B.als Reaktion auf die Pädophilie-Fälle begonnen, Priesterkandidaten psychologisch zu schulen und untersuchen zu lassen. Nicht jeder kann und darf dort heute noch Priester werden.
Die Bischöfe in Deutschland sollten einen Entschädigungsfonds für Missbrauchopfer einrichten. Die katholische Kirche wäre auch gut beraten, nicht länger wie ein Staat im Staate zu handeln.
Und die deutschen Bischöfe sollten es ernst meinen mit der Aufklärung möglicher Missbrauchsfälle: sie sollten externe Sonderermittler für alle 27 deutschen Bistümer einsetzen mit dem Ziel, die vergangenen Jahrzehnte in enger Kooperation mit den örtlichen Staatsanwaltschaften unabhängig und unparteiisch aufzuarbeiten.
Nur so könnte die katholische Kirche wieder einigermaßen glaubwürdig werden (Siehe den Thread oben)
Noch einmal, in der Diskussion in diesem Thema "Lasset Eure Kindlein zu uns kommen" geht es nicht um das Zölibat.
Es geht auch nicht darum zu erklären was Pädophilie ist.
Ich schlage Dir vor, die vorangegangenen Threads noch einmal zu lesen.
Diskutiert wird hier in diesem Forum darüber, wie es dazu kommt, dass es gerade in der katholischen Kirche gehäuft Fälle von Missbrauch gibt (gegenüber anderen christlichen Kirchen und Religionen)
Bei der inhaltlichen Auseinandersetzung mit Missbrauchsfällen in der Kirche (und darum geht es hier in diesem Thema, und nicht um Missbrauchsfälle außerhalb der Kirche z.B. in der Familie, das ist ein anderes Thema) ist ganz allein die Führung und Leitung der katholischen Kirche in der Pflicht, denn nur sie kann hier Abhilfe schaffen.
Die Bischöfe in den USA haben z. B.als Reaktion auf die Pädophilie-Fälle begonnen, Priesterkandidaten psychologisch zu schulen und untersuchen zu lassen. Nicht jeder kann und darf dort heute noch Priester werden.
Die Bischöfe in Deutschland sollten einen Entschädigungsfonds für Missbrauchopfer einrichten. Die katholische Kirche wäre auch gut beraten, nicht länger wie ein Staat im Staate zu handeln.
Und die deutschen Bischöfe sollten es ernst meinen mit der Aufklärung möglicher Missbrauchsfälle: sie sollten externe Sonderermittler für alle 27 deutschen Bistümer einsetzen mit dem Ziel, die vergangenen Jahrzehnte in enger Kooperation mit den örtlichen Staatsanwaltschaften unabhängig und unparteiisch aufzuarbeiten.
Nur so könnte die katholische Kirche wieder einigermaßen glaubwürdig werden (Siehe den Thread oben)
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Re: Lasset Eure Kindlein zu uns kommen
@heinrich
nach einer Untersuchung der Charité gibt es in Deutschland bis zu 1 Mio Menschen mit einer pädophilen Prägung. Dagegen sind die 10 Jesuiten deren Taten vor 30 Jahren das Problem in den öffentlichen Fokus brachte doch nur die Spitze eines Eisberges.
Wird in der Öffentlichkeit das Problem auf die kath. Kirche fokussiert, dann steckt man den Kopf vor diesem Problem in den Sand.
Kürzlich wurde in der Schweiz eine Internetplattform von Pädophilen ausgehoben, allein 600 Nutzer kamen aus Deutschland.
http://www.vienna.at/news/chronik/artik ... 3-09071819
Das Problem ist also sehr viel umfangreicher als du hier annimmst.
nach einer Untersuchung der Charité gibt es in Deutschland bis zu 1 Mio Menschen mit einer pädophilen Prägung. Dagegen sind die 10 Jesuiten deren Taten vor 30 Jahren das Problem in den öffentlichen Fokus brachte doch nur die Spitze eines Eisberges.
Wird in der Öffentlichkeit das Problem auf die kath. Kirche fokussiert, dann steckt man den Kopf vor diesem Problem in den Sand.
Kürzlich wurde in der Schweiz eine Internetplattform von Pädophilen ausgehoben, allein 600 Nutzer kamen aus Deutschland.
http://www.vienna.at/news/chronik/artik ... 3-09071819
Das Problem ist also sehr viel umfangreicher als du hier annimmst.
Re: Lasset Eure Kindlein zu uns kommen
@ Liborius
Du redest weiter am Thema vorbei und lenkst vom Thema ab. Motto: Es kann nicht sein, was nicht sein darf.
Du redest weiter am Thema vorbei und lenkst vom Thema ab. Motto: Es kann nicht sein, was nicht sein darf.
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Re: Lasset Eure Kindlein zu uns kommen
Nein Heinrich,Heinrich5 hat geschrieben:@ Liborius
Du redest weiter am Thema vorbei und lenkst vom Thema ab. Motto: Es kann nicht sein, was nicht sein darf.
ich rede nicht am Thema vorbei. Allerdings bin ich nicht mit Scheuklappen behaftet und versuche das Problem im ganzen Ausmass zu begreifen.
In der kleine Schweiz geschehen jährlich über eintausend pädophile Übergriffe in Sportvereinen und die vereinsoberen hüllen sich ins Schweigen, was du zu Unrecht jetzt der kath. Kirche vorwirfst.
Beide nachstehende Links entsprechen meiner Meinung.
http://www.beobachter.ch/leben-gesundhe ... ich-blind/
http://www.zeit.de/2010/07/DOS-Missbrauch?page=all
Re: Lasset Eure Kindlein zu uns kommen
An welcher Stelle habe ich denn Missbrauchsfälle außerhalb der kath. Kirche der kath. Kirche vorgeworfen?In der kleine Schweiz geschehen jährlich über eintausend pädophile Übergriffe in Sportvereinen und die vereinsoberen hüllen sich ins Schweigen, was du zu Unrecht jetzt der kath. Kirche vorwirfst.
Noch einmal, ich hatte geschrieben:
Zur Debatte über Missbrauchsfälle außerhalb der katholischen Kirche, könnte ja hier ein neues Forum eröffnet werden. Es passt dann aber wohl besser in das Forum „Politik und Gesellschaft“ und nicht in das Forum „Kirche und Religionen“. Wer versucht, das eine mit dem anderen zu vermengen lenkt von dem hier in diesem Forum diskutierten Thema ab.
Re: Lasset Eure Kindlein zu uns kommen
Heinrich, Du brachtest einen Programmhinweis „Hart aber Fair“ Sendung am 24.02.2010 um 21.45 Uhr.
Ich habe mir die Sendung extra angesehen. Ich war enttäuscht, dass Du einfach weiter gemacht hast mit „Presseschau“. Solche Tipps sind zwar zuweilen nützlich, aber rein weg Presseschau, weitere Fälle, das verstehe ich nicht unter „inhaltliche Diskussion“.
Übrigens, im alten Israel kamen die Priester alle aus dem Stamm Levi, daher Leviten genannt. Würde man innerhalb dieser Priesterklasse Missbrauch untersuchen, könnte man sich auf den Stamm Levi beschränken.
Dank des Zölibats ist es bei uns anders. Unsere Priester vermehren sich nicht selbsttätig innerhalb ihres „Stammes“. Wer Priester wird, kommt aus der normalen Gesellschaft. Er geht als Erwachsener ins Priesterseminar. Zu diesem Zeitpunkt hat er die Pubertät bereits hinter sich. Zu diesem Zeitpunkt ist er bereits pädophil, homo- oder heterosexuell. Das heißt, es kommen Männer mit ihren festen sexuellen Prägungen.
Sie kommen aus der Gesellschaft in die Kirche. Daher läßt sich das nicht ausklammern.
Die Probleme sind vielschichtig!
Normalerweise bin ich gegen einfache Lösungen. In diesem Fall wüßte ich eine. Es ist zwar nicht so, dass Frauen keine Kinder mißbrauchen, aber sie tun es weitaus seltener als Männer.
Die meisten Täter sind Männer!
D.h. würde die kath. Kirche keine Männer mehr zum Priesteramt zulassen oder diese zumindest drastisch reduzieren, kämen statt dessen Frauen ins Amt, würden sich damit automatisch die Missbrauchsfälle verringern.
Ihr Männer in Eurer Art, seid zum nicht geringen Teil das Problem, wenn ich das mal so sagen darf, so von Frau zu Mann, lieber Heinrich.
LG Christel
Ich habe mir die Sendung extra angesehen. Ich war enttäuscht, dass Du einfach weiter gemacht hast mit „Presseschau“. Solche Tipps sind zwar zuweilen nützlich, aber rein weg Presseschau, weitere Fälle, das verstehe ich nicht unter „inhaltliche Diskussion“.
Ist es so? Hast Du Zahlen? Und wie willst Du das feststellen, wenn nicht Fälle und Zahlen außerhalb der kath. Kirche genannt werden dürfen?Heinrich5 hat geschrieben:Diskutiert wird hier in diesem Forum darüber, wie es dazu kommt, dass es gerade in der katholischen Kirche gehäuft Fälle von Missbrauch gibt (gegenüber anderen christlichen Kirchen und Religionen)
Das Zölibat könnte man in dieser Diskussion nur ausklammern, wenn ein Zusammenhang zwischen diesem und den Missbrauchsfällen auszuschließen wäre, ansonsten gehört es in die Diskussion.Heinrich5 hat geschrieben:Noch einmal, in der Diskussion in diesem Thema "Lasset Eure Kindlein zu uns kommen" geht es nicht um das Zölibat. Es geht auch nicht darum zu erklären was Pädophilie ist.
Übrigens, im alten Israel kamen die Priester alle aus dem Stamm Levi, daher Leviten genannt. Würde man innerhalb dieser Priesterklasse Missbrauch untersuchen, könnte man sich auf den Stamm Levi beschränken.
Dank des Zölibats ist es bei uns anders. Unsere Priester vermehren sich nicht selbsttätig innerhalb ihres „Stammes“. Wer Priester wird, kommt aus der normalen Gesellschaft. Er geht als Erwachsener ins Priesterseminar. Zu diesem Zeitpunkt hat er die Pubertät bereits hinter sich. Zu diesem Zeitpunkt ist er bereits pädophil, homo- oder heterosexuell. Das heißt, es kommen Männer mit ihren festen sexuellen Prägungen.
Sie kommen aus der Gesellschaft in die Kirche. Daher läßt sich das nicht ausklammern.
Die Probleme sind vielschichtig!
Normalerweise bin ich gegen einfache Lösungen. In diesem Fall wüßte ich eine. Es ist zwar nicht so, dass Frauen keine Kinder mißbrauchen, aber sie tun es weitaus seltener als Männer.
Die meisten Täter sind Männer!
D.h. würde die kath. Kirche keine Männer mehr zum Priesteramt zulassen oder diese zumindest drastisch reduzieren, kämen statt dessen Frauen ins Amt, würden sich damit automatisch die Missbrauchsfälle verringern.
Ihr Männer in Eurer Art, seid zum nicht geringen Teil das Problem, wenn ich das mal so sagen darf, so von Frau zu Mann, lieber Heinrich.
LG Christel
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Re: Lasset Eure Kindlein zu uns kommen
Zitat Christel:
Deshalb haben die Bischöfe in den USA als Reaktion auf die Pädophilie-Fälle begonnen, Priesterkandidaten psychologisch zu schulen und untersuchen zu lassen. Nicht jeder kann und darf dort heute noch Priester werden.

So ist es.....Das heißt, es kommen Männer mit ihren festen sexuellen Prägungen. Sie kommen aus der Gesellschaft in die Kirche. Daher läßt sich das nicht ausklammern.
Deshalb haben die Bischöfe in den USA als Reaktion auf die Pädophilie-Fälle begonnen, Priesterkandidaten psychologisch zu schulen und untersuchen zu lassen. Nicht jeder kann und darf dort heute noch Priester werden.
und:Zitat Christel:
Normalerweise bin ich gegen einfache Lösungen. In diesem Fall wüßte ich eine. Es ist zwar nicht so, dass Frauen keine Kinder mißbrauchen, aber sie tun es weitaus seltener als Männer. Die meisten Täter sind Männer! D.h. würde die kath. Kirche keine Männer mehr zum Priesteramt zulassen oder diese zumindest drastisch reduzieren, kämen statt dessen Frauen ins Amt, würden sich damit automatisch die Missbrauchsfälle verringern.
Die Protestanten sind doch da mit ihrer "einfachen" Lösung schon seit rund 500 Jahren ein Stück weiter. Pfarrer dürfen heiraten und im Ehebett ihre Triebe abreagieren. Notgeile Pfarrer, infolge des Zölibats, dürfte es bei den Protestanten kaum noch geben. Frauen zum Priesteramt zulassen hat sich bei den Protestanten ebenfalls auch bew#ährt.Das Zölibat könnte man in dieser Diskussion nur ausklammern, wenn ein Zusammenhang zwischen diesem und den Missbrauchsfällen auszuschließen wäre, ansonsten gehört es in die Diskussion.
Jetzt würde Alice Schwarzer u. a. aber jede Menge Beifall klatschen. "Männer sind Schweine" habe ich mal irgendwo singen hören. Die Bischöfe in den USA haben das wohl auch so erkannt.Zitat Christel:
Ihr Männer in Eurer Art, seid zum nicht geringen Teil das Problem, wenn ich das mal so sagen darf, so von Frau zu Mann, lieber Heinrich.

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Re: Lasset Eure Kindlein zu uns kommen
@Christel,
Wenn dem so ist, wie Du sagst, dann frage ich mich warum die katholische Kirche bis heute rein patriarchalisch aufgestellt und organisiert ist. Gut, es gibt natürlich auch Frauenorden usw. - zum Papst, zum Kardinal - ja nicht mal zum Priester durfte es auch nur eine Frau bisher bringen.
Ich hätte da sicher kein Problem mit - obwohl ich mit dem "Verein" heute eh nix am Hut habe. Ich würde es mir aber wünschen - für die, die dort immer noch sind.
Während Gleichberechtigung und Gleichstellung in der Gesellschaft für uns heute gesetzlich verankert und auch weithin selbstverständlich sind, hinkt die Kirche mal wieder Jahrzehnte (oder hunderte?) hinterher.
Einige Kirchenvertreter sehen dies auch als "Prinzip" oder "Legitimität" der Kirche - man "müsse nicht jedem Trend hinterherlaufen" usw. Ja, genau - das muß sie auch nicht, aber dort, wo der Mensch jahrtausendelange Ungleichbehandlung erkannt hat, sollte auch die Kirche begreifen (nach "moraischem Selbstverständnis" eigentlich sogar vorangehen)...
Dazu passt der hier mehrfach zitierte Spruch:
Tradition ist wie eine Laterne: Der Dumme hält sich daran fest, den andern leuchtet sie den Weg....
Bürgerrechte, Menschenrechte, Gleichstellung usw. sind (junge) Errungenschaften von Menschen, die nicht selten von "eingefleischten Kirchgängern" wie hohen Kirchenbeamten über lange Zeit beschimpft, belächelt oder diskriminiert worden sind. Die wenigsten kamen aus der Kirche - schon gar nicht der katholischen. Die war zu der Zeit - wie so häufig - viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
Ich erwarte hier von der Kirche wesentlich mehr, wenn sie sich auch nur in Ansätzen an der menschenwürdigen Ausgestaltung der Gesellschaft von heute wie der Zukunft beteiligen will (was sie sich ja zum Ziel setzt und postuliert). Bisher habe ich nicht den Eindruck, das sie dazu willens oder gar in der Lage ist. In den vergangenen zwei Jahrtausenden hat sie es eh so gut wie nie getan. Das 2. Vatikanische Konzil war ein Zwischending zwischen Rettungsversuch und Notbremse - zwischen verkrusteten, verklebt-alten Strukturen und der Moderne eine Brücke zu schaffen. Wirklich geschafft hat sie es (das Konzil ist ja auch schon paar Jahre her) m.E. nicht - statt sich mit den Menschen und deren Problemen zu beschäftigen, stecken viele noch im Prozess des Umdenkens und der eigenen "Wendehalsigkeit" fest, so das kaum Ressourcen für Neuanfänge oder Reformen geblieben sind.
Die verkrusteten Strukturen münden in den "seltsamen" bis "Obskuren" Debatten, wie wir sie heute erleben - von Priestern die auf kleine Kinder stehen bis Pfarrer die heimlich ihre Frau als "Haushälterin" halten. Mich erinnert das sehr an die Verklemmtheit und Kleinbürgerlichkeit - selbst aus der Sicht der meisten Türken in der heutigen Türkei - rückständigen Stories von "Ehre" und "Sittsamkeit" einiger extrem rückständiger Türken in Deutschland, von denen man höchstens was erfährt, wenn die BILD-Zeitung wieder einen "Ehrenmord" berichtet.
Wenn dem so ist, wie Du sagst, dann frage ich mich warum die katholische Kirche bis heute rein patriarchalisch aufgestellt und organisiert ist. Gut, es gibt natürlich auch Frauenorden usw. - zum Papst, zum Kardinal - ja nicht mal zum Priester durfte es auch nur eine Frau bisher bringen.
Ich hätte da sicher kein Problem mit - obwohl ich mit dem "Verein" heute eh nix am Hut habe. Ich würde es mir aber wünschen - für die, die dort immer noch sind.
Während Gleichberechtigung und Gleichstellung in der Gesellschaft für uns heute gesetzlich verankert und auch weithin selbstverständlich sind, hinkt die Kirche mal wieder Jahrzehnte (oder hunderte?) hinterher.
Einige Kirchenvertreter sehen dies auch als "Prinzip" oder "Legitimität" der Kirche - man "müsse nicht jedem Trend hinterherlaufen" usw. Ja, genau - das muß sie auch nicht, aber dort, wo der Mensch jahrtausendelange Ungleichbehandlung erkannt hat, sollte auch die Kirche begreifen (nach "moraischem Selbstverständnis" eigentlich sogar vorangehen)...
Dazu passt der hier mehrfach zitierte Spruch:
Tradition ist wie eine Laterne: Der Dumme hält sich daran fest, den andern leuchtet sie den Weg....
Bürgerrechte, Menschenrechte, Gleichstellung usw. sind (junge) Errungenschaften von Menschen, die nicht selten von "eingefleischten Kirchgängern" wie hohen Kirchenbeamten über lange Zeit beschimpft, belächelt oder diskriminiert worden sind. Die wenigsten kamen aus der Kirche - schon gar nicht der katholischen. Die war zu der Zeit - wie so häufig - viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
Ich erwarte hier von der Kirche wesentlich mehr, wenn sie sich auch nur in Ansätzen an der menschenwürdigen Ausgestaltung der Gesellschaft von heute wie der Zukunft beteiligen will (was sie sich ja zum Ziel setzt und postuliert). Bisher habe ich nicht den Eindruck, das sie dazu willens oder gar in der Lage ist. In den vergangenen zwei Jahrtausenden hat sie es eh so gut wie nie getan. Das 2. Vatikanische Konzil war ein Zwischending zwischen Rettungsversuch und Notbremse - zwischen verkrusteten, verklebt-alten Strukturen und der Moderne eine Brücke zu schaffen. Wirklich geschafft hat sie es (das Konzil ist ja auch schon paar Jahre her) m.E. nicht - statt sich mit den Menschen und deren Problemen zu beschäftigen, stecken viele noch im Prozess des Umdenkens und der eigenen "Wendehalsigkeit" fest, so das kaum Ressourcen für Neuanfänge oder Reformen geblieben sind.
Die verkrusteten Strukturen münden in den "seltsamen" bis "Obskuren" Debatten, wie wir sie heute erleben - von Priestern die auf kleine Kinder stehen bis Pfarrer die heimlich ihre Frau als "Haushälterin" halten. Mich erinnert das sehr an die Verklemmtheit und Kleinbürgerlichkeit - selbst aus der Sicht der meisten Türken in der heutigen Türkei - rückständigen Stories von "Ehre" und "Sittsamkeit" einiger extrem rückständiger Türken in Deutschland, von denen man höchstens was erfährt, wenn die BILD-Zeitung wieder einen "Ehrenmord" berichtet.
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