Das ist nicht gemeint! Es geht nicht darum sich durch Ehelosigkeit, was zu verdienen!niels hat geschrieben:Hmm, warum sollte jemand, der verheiratet ist, nicht in den christlichen Himmel kommen (können)? Ist Ehe der "Sündenfall" a la Adam und Eva, den man maximal "Anfängerchristen" zugesteht (die dann vielleicht auch nen nicht ganz sooo schönen Platz im "Himmel" kriegen...)
Einmal ist das Himmelreich, hier und jetzt schon gegenwärtig ... Es geht also durchaus um Gerechtigkeit, Frieden, Glück hier und jetzt... Jesus spricht in seinen Seligpreisungen nicht nur im Futur, die Menschen sind schon jetzt selig, denn sie haben Glück gehabt.
Oder mystisch ausgedrückt und sich dabei an Hildegard von Bingen erinnert „Alle Schönheit des Himmels!“
http://www.weltbild.de/3/13877571-1/buc ... mmels.html - Das heißt, schon jetzt in Gottes Gegenwart leben.
Der Pfarrer meiner Kindheit war kein hervorragender Prediger. Seine Gemeinde hat sich aufgelöst...
Aber ich habe in dieser Zeit begriffen, er kann verzichten, er muss nicht rennen, nicht alles aus diesem Leben herausholen, denn nach diesem Leben ist für ihn nicht alles aus. Er hatte eine größere Perspektive als eben nur dieses Leben.
Das glaube ich Dir. Deine katholische Erziehung verstellt Dir den Blick.niels hat geschrieben:Das kann ich nicht nachvollziehen. Schon die 10 "Gebote" sind - zumindest prinzipiell - Gesetzen gleichsetzbar...gesetzesfreies Evangelium...
Dennoch, Paulus verkündigte ein gesetzesfreies Evangelium! Die katholische Kirche weiß das und sie wußte es schon immer!
Nehmen wir die 10 Gebote:
Der Sabbat ist der 7. Tag der Woche, also der Sonnabend. Die Kirche feiert jedoch den 1. Tag, der Woche also den Sonntag und nimmt diesen als Ruhetag. Die Kirche hat die 10 Gebote abgeändert. Auch das Kirchenrecht wird immer wieder verändert...„12. Achte auf den Sabbat: Halte ihn heilig, wie es dir der Herr, dein Gott, zur Pflicht gemacht hat.“
„13 Sechs Tage darfst du schaffen und jede Arbeit tun.“
„14 Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, dein Rind, dein Esel und dein ganzes Vieh und der Fremde, der in deinen Stadtbereichen Wohnrecht hat. Dein Sklave und deine Sklavin sollen sich ausruhen wie du.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Zehn_Gebote
Am deutlichsten und ausführlichsten beschreibt Paulus sein gesetzesfreies Evangelium im Brief an die Galater. Der Brief gilt als echter Paulusbrief und im Vergleich zur Apostelgeschichte als erstrangig, originaler.
Zitate aus der Einheitsübersetzung siehe http://alt.bibelwerk.de/bibel/
„Der Anlass des Briefes: 1,6 f.
Im Kapitel 2 beruft sich Paulus auf das Apostelkonzil in Jerusalem, wo die Frage seines gesetzesfreien Evangeliums diskutiert wurde und Paulus Recht bekam. Paulus verwendet harte Worte:Ich bin erstaunt, dass ihr euch so schnell von dem abwendet, der euch durch die Gnade Christi berufen hat, und dass ihr euch einem anderen Evangelium zuwendet. Doch es gibt kein anderes Evangelium, es gibt nur einige Leute, die euch verwirren und die das Evangelium Christi verfälschen wollen.“
Weiter schreibt Paulus:Denn was die falschen Brüder betrifft, jene Eindringlinge, die sich eingeschlichen hatten, um die Freiheit, die wir in Christus Jesus haben, argwöhnisch zu beobachten und uns zu Sklaven zu machen, so haben wir uns keinen Augenblick unterworfen; wir haben ihnen nicht nachgegeben, damit euch die Wahrheit des Evangeliums erhalten bleibe.
Aber auch von denen, die Ansehen genießen - was sie früher waren, kümmert mich nicht, Gott schaut nicht auf die Person -, auch von den «Angesehenen» wurde mir nichts auferlegt.
Es geht Paulus darum, aus Christi Geist heraus, frei zu leben. Ein neuer Lebensstil.16 Weil wir aber erkannt haben, dass der Mensch nicht durch Werke des Gesetzes gerecht wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, sind auch wir dazu gekommen, an Christus Jesus zu glauben, damit wir gerecht werden durch den Glauben an Christus und nicht durch Werke des Gesetzes; denn durch Werke des Gesetzes wird niemand gerecht.
19 Ich aber bin durch das Gesetz dem Gesetz gestorben, damit ich für Gott lebe. Ich bin mit Christus gekreuzigt worden;
20 nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir. Soweit ich aber jetzt noch in dieser Welt lebe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich für mich hingegeben hat.
21 Ich missachte die Gnade Gottes in keiner Weise; denn käme die Gerechtigkeit durch das Gesetz, so wäre Christus vergeblich gestorben.
Daher auch die Berufung auf Abraham, Gal. 3:
Das Gesetz kam erst durch Moses. Als Abrahm lebte gab es noch kein Gesetz, dennoch gilt Abraham als gerecht.6 Von Abraham wird gesagt: Er glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet.
7 Daran erkennt ihr, dass nur die, die glauben, Abrahams Söhne sind.
Am besten man liest den ganzen Brief in Ruhe und ausführlich. Paulus thematisiert genau das, vielfach in seinen Briefen.9 Also gehören alle, die glauben, zu dem glaubenden Abraham und werden wie er gesegnet.
10 Alle aber, die nach dem Gesetz leben, stehen unter dem Fluch. Denn in der Schrift heißt es: Verflucht ist jeder, der sich nicht an alles hält, was zu tun das Buch des Gesetzes vorschreibt.
11 Dass durch das Gesetz niemand vor Gott gerecht wird, ist offenkundig; denn: Der aus Glauben Gerechte wird leben.
12 Das Gesetz aber hat nichts mit dem Glauben zu tun, sondern es gilt: Wer die Gebote erfüllt, wird durch sie leben.
13 Christus hat uns vom Fluch des Gesetzes freigekauft, indem er für uns zum Fluch geworden ist; denn es steht in der Schrift: Verflucht ist jeder, der am Pfahl hängt. 14 Jesus Christus hat uns freigekauft, damit den Heiden durch ihn der Segen Abrahams zuteil wird und wir so aufgrund des Glaubens den verheißenen Geist empfangen.
Grüße Christel