Eurokraten

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Kategorie: Politik im Eichsfeld
Josef
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Eurokraten

Ungelesener Beitrag von Josef »

Bin oberstinksauer !
Hab eben für die Tierseuchenkasse meine Tierbestandsliste erarbeitet.
Hatte - gerade noch möglich - allen Tieren Namen gegeben. Nur bei den sechsbeinigen wird´s eng - werden im Frühjahr beringt .. :lol:

Spaß beiseite -
da ab 1.1. 11 alle Schafe und Ziegen elektronisch gekennzeichnet werden müssen >>EU - Anordnung << , schraubt sich der Beitrag pro Tier von 0,85 auf 2,60 eu hoch ! Ich koch vor Wut !!
Wenn man mir ein Tier von der Weide stiehlt - bisher "nur" regelmäßiger Vandalismus- dann äß de morken mett wagg !!!!
Glaubt jemand, das meine Kollegen in Kalabrien oder Griechenland -sicher auch Fachmänner -das genauso ordentlich abrechnen wie ich ?

Kann dies irgendjemand nachvollziehen ?

Mit Wut auf die blinden Dilettanten in Brüssel
Josef :evil:
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niels
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Re: Eurokraten

Ungelesener Beitrag von niels »

Wenn man mir ein Tier von der Weide stiehlt - bisher "nur" regelmäßiger Vandalismus- dann äß de morken mett wagg !!!!
Übersetz mal bitte - versteh ich leider nich...
Glaubt jemand, das meine Kollegen in Kalabrien oder Griechenland -sicher auch Fachmänner -das genauso ordentlich abrechnen wie ich
das wird wohl davon abhängen, ob und wie Du abrechnest. Gerade kleinere griechische Ziegenhalter (zumindest soweit ich die Griechen in meinem Bekanntenkreis kenne) dürften sich darum einen "feuchten Kehricht" scheren... ;)

Kommt wahrscheinlich drauf an, wo und wie man mit den Ziegen hantieren will. Sollen die irgendwann mal "offiziell" verkauft oder verarbeitet werden, wird man wohl nur schwer um die Kennzeichnung herumkommen - aber ich bin da sicher kein Experte... Wie ich Griechen kenne, ziehen und handeln die ihre Tiere (in kleinem Maßstab - z.B. im Dorf) eh "unter der Hand" - so wie eh und jeh halt...


cheers,


Niels.
Heinrich5

Re: Eurokraten

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Das ist doch eine billige Tierversicherung für landwirtschaftliche Nutztiere und absolut kein Grund stinksauer zu sein. Wenn Rinder, Schweine, Ziegen, Schafe, Hühner usw. an einer Tierseuche erkranken und deshalb gekeult werden müssen, ersetzt die Tierseuchenkasse dem Tierhalter seinen Schaden.
Im übrigen:
Die Kosten für die Ohrmarken mit der elektronischen Kennzeichnung und die der weißen Ohrmarken für die Schlachtlämmer im Inland werden wie bisher von der Thüringer Tierseuchenkasse getragen. Diese Mehrkosten werden allerdings zu einer Erhöhung des Beitrags zur Tierseuchenkasse für Ziegen und zu einer mäßigen bei den Schafen führen.
Die Kosten betragen dann:
Schafe bis 9 Monate beitragsfrei, ansonsten 1,60 € je Schaf
Ziegen bis 9 Monate beitragsfrei, ansonsten 2,60 € je Ziege

Wenn Du Deine Ziegen gegen die Blauzungenkrankheit freiwillig impfen lassen willst, musst Du die Kosten allerdings auch selber tragen. Wenn nicht, hast Du dann eventuell keine Ziegen mehr. Es ist also Deine Entscheidung.
Im Übrigen:
Glaubt jemand, das meine Kollegen in Kalabrien oder Griechenland -sicher auch Fachmänner -das genauso ordentlich abrechnen wie ich ?
Glaubst Du wirklich , dass in Kalabrien / Griechenland etc. der Ziegenhalter auch einen Ersatz für seine verreckten Ziegen erhalten würde?

Gruß, Heinrich5
Josef
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Re: Eurokraten

Ungelesener Beitrag von Josef »

Nils - wenn das Tier von der Weide gestohlen wird, ist auch jegliche Kennzeichnung weg. Egal ob normale Ohrmarke oder Microchip.
Heinrich - ich bin zwar nur ein kleiner Arbeiter - aber ganz so dumm mußte mich nun auch nicht hinstellen ! :cry:
Natürlich weis ich wofür eine Tierseuchenkasse da ist, zahle dort schon seit Jahren ein. Bestandsregister u.s.w. . Auch in die Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft gehen Beiträge ab.
Selbstverständlich steht meinem Kollegen in Kalabrien das gleiche Recht zu ! Wenn dort durch Korruption und ähnliches nicht ausgezahlt wird, so ist dies letztendlich ein Mentalitätsproblem der dortigen Bevölkerung. ALLE Probleme der Welt gehen uns hier nun weis Gott nichts an, obwohl die hiesigen Regierungen strikt anders dachten und denken...
Hier geht es doch um anderes.

> Die übliche Ohrmarkenkennzeichnung ist doch VÖLLIG ausreichend !! (Hatte noch nie weiße !)
Die TSK gab ausdrücklich an, das die oben genannte Preiserhöhung

:arrow: AUSSCHLIEßLICH

auf diese neue elektronische Kennzeichnung zurückzuführen ist.
>>> Da haben doch wieder Lobbyisten der Elektronik - Industrie in Brüssel satte Gelder eingestrichen - um uns dämliche, sich nicht wehren könnende Tierhalter abzuzocken !!!
Demnächst muß ich wohl dann auch meine Castor-Rex Kaninchen (KEINE Herdbuchzucht, nur Bratfannengeignet) chipen lassen ...
Josef
möchte diese Interessenvertreter am liebsten diesen Winter mit in die Ställe sperren ! :lol: :evil:
Heinrich5

Re: Eurokraten

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Hallo Josef,
es war nicht meine Absicht, dich dumm hinzustellen.

Der Chip dient doch dazu, die Tiere elektronisch (digital) zu erfassen. Mit einem Scanner, welcher am Ohr vorbeigeführt wird, kann so sofort festgestellt werden und zwar mit Ort, Straße und Hausnummer, wer der Züchter bzw. Halter des Tieres ist.
Beim Ausbruch einer Seuche, z.B. verursacht nach dem Aufkauf von Tieren, kann der Tierarzt dann sofort feststellen, woher die verseuchten Tiere kamen und dann entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten.
Auch beim Diebstahl von der Weide, kann der bisherige Besitzer wieder einwandfrei festgestellt werden.
Es ist gar nicht so selten, dass Züchter, welche einem anderen Züchter wertvolle Rasse- und Zuchttiere stehlen auf Grund von Chips überführt werden können.

Werden Tiere ins Ausland mitgenommen, egal ob Hund oder Katze usw. ist der Chip (mit zusätzlichen Bescheinigungen des Tierarztes) auch schon lange vorgeschrieben. Wie oft kommt es vor, dass Tierseuchen ins Ausland verschleppt werden.
Das kostet viel mehr als die geforderten Chips, welche noch von der TSK bezahlt werden.

Gruß, Heinrich5
Heinrich5

Re: Eurokraten

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Hier könnte man nun wirklich echt oberstinksauer werden:

EU verhöhnt mit Gehälterstreit ihre Mitglieder

Die Entscheidung der EU-Kommission, die Gehaltserhöhung für die EU-Beschäftigten vor Gericht zu erstreiten, ist fatal. Nicht nur, weil man in Brüssel sowieso schon gut verdient. Sondern vor allem, weil die Entscheidung einmal wieder zeigt, wie weit Europas Machtzentrale immer noch von ihren Bürgern entfernt ist.

Der Streit dreht sich lum eine vor langer Zeit vereinbarte Gehaltserhöhung von "nur" 3,7 Prozent, die Brüssel seinen Beschäftigten trotz Finanzkrise gewähren will. Der Vorwurf unmäßiger Gier mag daher überzogen sein.

Und doch ist die Entscheidung der EU-Kommission fatal, das Plus im Geldbeutel von 50.000 ohnehin schon gut dotierten Beschäftigten gegen den Widerstand der finanziell gebeutelten Mitgliedsstaaten vor Gericht zu erstreiten.

Brüssel liefert damit ein weiteres dramatisches Beispiel dafür, wie weit Europas Machtzentrale immer noch von ihren Bürgern entfernt ist.

Unsensibel und auf fast beängstigende Weise zielsicher, sendet die EU-Kommission immer wieder genau die falschen Signale an jene Menschen, die sie eigentlich für die Sache Europas gewinnen will.

Im Ton teilweise oft aggressiv, drängt die EU-Kommission die angeblich trägen Mitgliedsstaaten permanent dazu, den Sparstift anzusetzen, um die Haushaltsvorgaben von Maastricht einzuhalten.

In eigener Sache jedoch zeigen die Eurokraten, die mit hohem Grundgehalt, niedrigen Steuern, vielfältigen Zulagen und häufig dickem Spesenkonto ohnehin prächtig ausgestattet sind, keinerlei Einsehen in die Not der Stunde.

Gerade für Mitgliedstaaten wie Litauen, das aus Spargründen seinen Beamten zu Hause gerade das Gehalt um 15 Prozent gekürzt hat, muss ein solches Verhalten wie Hohn erscheinen.

http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... nl_Politik
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niels
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Re: Eurokraten

Ungelesener Beitrag von niels »

Die EU-Zentrale war (und ist noch bisher) ein schwer zu handhabender "politischer Koloß", ohne den der Aufbau einer zukünftigen, handlungsfähigen wie schlagkräftigen EU aber auch nicht möglich wäre. Mangels einer gemeinsamen Verfassung wurde - vor allem aus der Sicht der Bürger - "schwer nachvollziehbare" Politik gemacht, deren Kosten für viele nicht nachvollziehbar sind. Der Großteil der Aufwände ensteht vor allem z.B. dort, wo Unterlagen die die Sprachen der Mitgliedsländer übersetzt werden müssen oder irgendwelche Sonderregeln einzelner Mitgliedsländer eingeflechtet / beachtet werden müssen, natürlich auch eine Menge Reisekosten. Vieles ist noch nicht wirklich effizient, da einzelne Länder ihre eigenen Befindlichkeiten durchsetzten..

Mit der neuen EU-Verfassung geht man den nächsten Schritt in Arbeits- und Handlungsfähigkeit. Erst mit der Verfassung wird man sukzessive Hürden und Ineffizienz abbauen können. Dennoch wird Europa noch gut Jahrzehnte brauchen um die wichtigsten der von den "Gründungsvätern" gesetzten Ziele nur annähernd zu erreichen.

Dennoch halte ich die EU für die wohl beste Einrichtung, die bereits unserer Generation passieren konnte. Für ältere ist es u.U. nicht mehr so gut fassbar - auch wenn die europäische Idee schon weitaus älter sein soll.

Ich denke die Diäten, si unsere heimischen Politiker und Abgeordneten - aber noch viel die vielen unsinnigerweise Verbeamteten - so beziehen - alle Vergünstigungen dazugezählt - nagen erheblich mehr an unserer Haushaltskasse. So manch deutscher Landwirt kassiert zudem ein Vielfaches, als 90% der EU-Beauftragten. Vor allem wenn ich mich in der ostdeutschen sog. "Wirtschaft" so umschaue, habe ich den Eindruck einige ganze Regionen leben - primär wie sekundär - aus Töpfen der EU und ohne die würden dort fast alle großen Unternehmen oder Investitionen kaum existieren.

"Den ersten den Tod, den zweiten die Not und den Dritten das Brot"...

Eine effizientere Verwaltung UND eine Minimierung von Subventionen, die fast jeder Volkswirt für ungeeignete Eingriffe in die freie Wirtschaft sieht - auf EU- wie auf Landesebene - wäre in jedem Fall sehr wünschenswert.
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