Weitergabe von Religion an die Kinder

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Atheisius
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Weitergabe von Religion an die Kinder

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Familien sind entscheidend für die Weitergabe von Religion

Dass kirchlich gebundene Religiosität in westlichen Ländern von Generation zu Generation abnimmt, ist in der Forschung unumstritten.

Werte wie Nächstenliebe, Solidarität oder Toleranz, die die Eltern religiös begründen, werden von den Jüngeren übernommen, sind bei diesen allerdings zu allgemeinen kulturellen und liberalen Werten geworden, die nicht mehr religiös begründet werden."

Die Faktoren, die die Weitergabe von Religion begünstigen, werden immer seltener. In einem zunehmend säkularen Umfeld sind Eltern selbst immer weniger religiös, geben also immer öfter Nicht-Religion weiter oder lassen ihren Kindern die freie Wahl."

https://hpd.de/artikel/familien-entsche ... gion-23258
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
Holuwir
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Re: Weitergabe von Religion an die Kinder

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

Ist das beim Islam auch so? Ich fürchte nein. Er bringt uns wohl ein Stück Mittelalter zurück. Ganz abgesehen von der Entwicklung der Evangelikalen in Amerika oder der Renaissance der russisch- bzw. ukrainischorthodoxen Kirche im Zuge des Ukrainekrieges.
Alle Indizien sprechen für Selbstentstehung der Welt und des Lebens in seiner Vielfalt, keine für Schöpfung und es gibt keine Indizien contra Selbstentstehung, jedoch viele contra Schöpfung. Warum also sollte ich gegen alle Vernunft an Schöpfung glauben?
Christel
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Re: Weitergabe von Religion an die Kinder

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben: Mittwoch 30. Juli 2025, 09:45 Die Faktoren, die die Weitergabe von Religion begünstigen, werden immer seltener. In einem zunehmend säkularen Umfeld sind Eltern selbst immer weniger religiös, geben also immer öfter Nicht-Religion weiter oder lassen ihren Kindern die freie Wahl." https://hpd.de/artikel/familien-entsche ... gion-23258
"lassen ihren Kindern die freie Wahl" ist meistens eher ein Synonym für die Weitergabe der "Nicht-Religion".
Freie Wahl würde bedeuten, dass die Kinder dennoch den Glauben kennenlernen. Also, dass eine gewisse religiöse Bildung der Kinder stattfindet und die Kinder auch mal eine Kirche von innen sehen, an einen Gottesdienst teilnehmen… - Ich kenne tatsächlich eine Familie, da hält die Mutter gar nichts vom christlichen Glauben, aber das Kind ging mit dem Vater zur Kirche und äußerte bereits im Grundschulalter den Wunsch getauft zu werden und ist es auch inzwischen.

Ansonsten tauchen tatsächlich regelmäßig "Kirchenferne" in der Kirche auf, wenden sich schließlich an die jeweilige Pfarrei und werden als Erwachsene in die Kirche aufgenommen.
Holuwir hat geschrieben: Mittwoch 30. Juli 2025, 10:25 Ganz abgesehen von der Entwicklung der Evangelikalen in Amerika
Nicht nur in Amerika. - Die Gruppen, die von Amerika hierher kamen, von denen manche ihren Hauptsitz in Amerika haben, sind fundamentalistisch. Es ist so, wie auch sonst in unserer Gesellschaft. Die gemäßigte Mitte wird dünner, die Ränder erstarken. Die Radikalen sind auf dem Vormarsch.

Auch der Atheismus, der heute den Ton bestimmt, ist fundamentalistisch und radikal. Sie gehen in ihrer Argumentation vom christlichen Fundamentalismus aus, meistens fehlt es ihnen an theologischer Bildung und sie sind respektlos.

Theologisch gebildete Atheisten, die die christliche Kultur zu schätzen wissen, sich tolerant und respektvoll äußern sind selten geworden. Einer dieser "Alten" sagt u.a.:
"unglaublich viele Menschen gerade an ihn glauben, der ihnen Kraft, Trost, Hoffnung und sicher auch Inspiration schenkt".
"Kurzum: Ohne Religion hätten wir keine herrschende Moral. Andere können moralische Regeln aufstellen, aber sie haben nicht die Kraft, für ihre Allgemeinverbindlichkeit zu sorgen"
https://www.meine-kirchenzeitung.de/wei ... aer_a55787
Ich kenne den gesamten Artikel in der "Herder Korrespondenz". Er ist jedoch leider nicht online.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Atheisius
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Re: Weitergabe von Religion an die Kinder

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

"Einer dieser Alten"
gemeint ist Gregor Gysi:
Der frühere Linke-Vorsitzende beschrieb es auch als ein Verdienst des Christentums, moralische Werte "aufzubewahren", die auch für eine politische Linke wichtig seien: Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit. "Kurzum: Ohne Religion hätten wir keine herrschende Moral. Andere können moralische Regeln aufstellen, aber sie haben nicht die Kraft, für ihre Allgemeinverbindlichkeit zu sorgen", schreibt Gysi.
Ich schrieb ja schon:
Werte wie Nächstenliebe, Solidarität oder Toleranz, die die Eltern religiös begründen, werden von den Jüngeren übernommen, sind bei diesen allerdings zu allgemeinen kulturellen und liberalen Werten geworden, die nicht mehr religiös begründet werden."
Diese Werte sind für Religionsfreie genauso Allgemeinverbindlich wie für Christen u. a. Religiöse.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
Christel
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Re: Weitergabe von Religion an die Kinder

Ungelesener Beitrag von Christel »

Wäre dem allgemein so, dann lebten wir in einer nahezu perfekten Welt. Dem ist aber nicht so.
Zudem sind bei uns die meisten Atheisten noch durch die christlichen Werte geprägt, noch.

Gregor Gysi schreibt ja nicht umsonst:
"Ohne Religion hätten wir keine herrschende Moral. Andere können moralische Regeln aufstellen, aber sie haben nicht die Kraft, für ihre Allgemeinverbindlichkeit zu sorgen"

Die Suche nach moralischer Orientierung sowie Gewissensbildung beginnt mit jedem Menschen, der auf die Welt kommt, neu. Da sind dann die Vorbilder nicht unwichtig.

Interessant ist, dass Gregor Gysi, in seiner weiteren Argumentation weder allgemein von den Religionen spricht, auch nicht allgemein von Gott, sondern sich zentral an Jesus orientiert.
Für Gregor Gysi ist Jesus ein Sozialrevolutionär. Ich sehe in ihm einen Lehrer der Barmherzigkeit.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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