Über die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Ländern, die Blasphemie oder "Gotteslästerung" per Gesetz verbieten. In einigen Ländern droht Betroffenen die Todesstrafe oder mehrere Jahre Gefängnis.
In mindestens 89 Staaten weltweit herrschen Gesetze gegen Blasphemie, sieben Staaten bestrafen die Gotteslästerung mit dem Tode. In 63 Staaten drohen mehrere Monate oder Jahre Haft. 19 Staaten ahnden Blasphemie mit Geldstrafen oder anderen Sanktionen. In einigen Regionen kann schon die Anklage Betroffene in Lebensgefahr bringen, wenn Hass zur Selbstjustiz führt. Insgesamt sind 57 Prozent der Weltbevölkerung betroffen.
Zu diesen Ergebnissen kommt der aktuelle Freedom of Thought Report 2024, veröffentlicht von Humanists International, der Dachorganisation von säkularen Organisationen weltweit.
Der jährliche Bericht untersucht die Situation der Menschenrechte von nicht-religiösen Menschen in allen Ländern der Erde. Zudem listet er auf, in welchem Maß religiöse Gruppen in staatliche Funktionen, Entscheidungen und Gesetzgebung eingebunden sind.
Das Thema ist hochaktuell.
Ende Januar hat ein Gericht im Iran den Musiker Amir Tataloo wegen "Beleidigung des Propheten" zum Tode verurteilt. Im aktuellen Freedom of Thought Report kommt eine weitere Betroffene zu Wort, die Filmemacherin Leena Manimekalai, die wegen eines Filmplakats zur Zielscheibe von religiösem Hass wurde. In einem Filmprojekt der Toronto Metropolitan University schlüpfte sie in die Rolle der Hindugöttin Kali und ging mit einer Pride-Flagge durch die Straßen der Stadt. Mit der Kamera dokumentierte sie die Reaktionen von Passanten. Doch das Filmplakat mit einem Foto dieser Aktion rief einen orchestrierten Shitstorm von fundamentalistischen Hindu-Aktivisten in den Sozialen Medien hervor. Manimekali wurde mehrmals bei der Polizei angezeigt und ein religiöser Hindu-Führer rief sogar zu ihrer Ermordung auf – "all das wegen des 'Verbrechens' der künstlerischen Meinungsäußerung", schreibt die Filmemacherin in dem Bericht.
Um verfolgte Humanisten zu unterstützen, hat Humanists International vor vier Jahren das Programm Humanists at Risk ins Leben gerufen. Seitdem haben sich etwa 700 Hilfesuchende an die Organisation gewandt. 62 Prozent von ihnen nannten als größte Sorge den Vorwurf der Blasphemie.
Auch das deutsche Strafgesetzbuch kennt ein Verbot der Blasphemie. Nicht nur deshalb schneidet Deutschland im Freedom of Thought Report nur mittelmäßig ab. Der Bericht kritisiert außerdem die systematische Privilegierung von Religionen, insbesondere der katholischen und evangelischen Kirche in Deutschland, die Kirchensteuer und staatliche Gelder für Kirchen sowie Religionsunterricht und das Festhalten an den historischen Staatsleistungen.
Kommentare
Gerhard B. am 4. Februar 2025 - 12:50
Was für einem Gott huldigen viele Menschen, welche nichtgläubige ermorden, das ist an kranker Schizophrenie nicht zu überbieten, sind diese Menschen nicht in der Lage über ihr Tun nachzudenken, ein Gott sollte doch die Menschen beschützen vor Unheil und jedem das Recht geben nicht an diesen präferierten Gott zu glauben, jeden normal denkenden Menschen müsste klar sein, daß da etwas schief läuft wenn man mit Gewalt an diesen Gott glauben muß, ausserdem hat noch NIE jemand einen der vielen Götter weltweit gesehen oder sprechen hören, dies wird NUR von den Verkündern dieser Götter behauptet, ohne jeglichen Beweis, dies gibt einzig nur den Verkündern Macht und Reichtum, alle anderen müssen kuschen, wie dumm ist das, sich nicht gegen einen solchen Gott zu wehren, welcher nur negatives für die Gläubigen und nicht Gläubigen bringt?
A.S. am 4. Februar 2025 - 17:06
Mit Religion werden Menschen gesteuert. Diese Steuerungsinstrumente wollen die Herrschenden sich erhalten. Apostaten und Atheisten entziehen sich dieser Steuerung.
Die religiösen Führer nötigen ihre Gläubigen permanent mit Gottesfurcht und Höllenangst, damit ihre Anhänger Dinge tun, die sie sonst nicht tun würden: Kirchensteuer zahlen, ihre Kinder genital verstümmeln lassen, Religion verbreiten (auch gewaltsam), Kritiker und Konkurrenten ermorden.
Meinungsäußerung:
Religion ist von Menschen entwickelter Betrug. Mit Religion werden Menschen psychologisch zu Sklaven ihrer religiösen Führer gemacht.
Die viel gepriesene Religionsfreiheit ist ein Tummelplatz für Scharlatane, weil Religion an sich Scharlatanerie ist und schon immer war.
Agnostiker - und andere Auffassungen zu Gott und Glaube
Ein Christ ist ein Anhänger des Christentums. Er bekennt sich zu Jesus von Nazareth und dessen Lehren, die im Neuen Testament der Bibel überliefert sind. Zum christlichen Glauben gehört, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist, dass Jesus am Kreuz Schuld und Sünden der Menschheit auf sich genommen hat und diese den Gläubigen durch seinen Tod vergeben werden. Weiter glauben Christen an die Auferstehung der Toten.
Atheist und Agnostiker
Ein Atheist ist der Überzeugung, dass es einen Gott oder Götter nicht gibt. Ein Agnostiker geht davon aus, dass die Existenz eines übernatürlichen Wesens, eines Gottes oder von Göttern zwar angenommen werden kann, aber grundsätzlich nicht rational zu klären oder zu erkennen ist. Auf die Frage, ob es Gott gibt, antwortet ein Agnostiker mit "Ich weiß nicht", "Das ist nicht geklärt" oder "Das ist nicht zu beantworten". Ein Atheist würde diese Frage verneinen und könnte deshalb auch nicht gläubig sein. Für den Agnostiker dagegen schließt das Nichtwissenkönnen den Glauben an einen Gott oder Götter nicht aus.
Heide
Neben Christ, Atheist und Agnostiker gibt es auch den Begriff des Heiden. So wurden und werden oft Menschen bezeichnet, die entweder keiner oder einer anderen Religion angehören. Nicht selten dient die Bezeichnung auch dazu, Angehörige anderer Religionen als Ungläubige abzuwerten. Ein Heide ist also keineswegs ein nichtgläubiger Mensch. Auch wer an mehrere Götter glaubt oder Anhänger einer Naturreligion ist, zählt zu den Heiden, nennt sich manchmal sogar selbst so. Allerdings werden Vertreter dieser Religionen inzwischen zum Beispiel als Polytheisten, Neupaganisten oder Animisten bezeichnet.
Häretiker und Blasphemie
Wer innerhalb einer Glaubensgemeinschaft einen abweichenden Standpunkt zur Lehre oder herrschenden Meinung vertritt, gilt als Häretiker. Wer Glaubensinhalte einer Religion öffentlich verleugnet, verhöhnt oder verflucht, betreibt Blasphemie.
Während in den westlichen Ländern viele Äußerungen zu Glauben, Religion und Gott unter die Religions-, Meinungs- und Redefreiheit fallen, gilt Gotteslästerung in anderen Staaten als Straftat. In Saudi-Arabien, Pakistan oder Iran steht darauf die Todesstrafe.
Blasphemie: Wenn Gotteslästerung mit dem Tod bestraft wird
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Blasphemie: Wenn Gotteslästerung mit dem Tod bestraft wird
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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