Holuwir, ich sehe Du hältst an Deinen Behauptungen fest!
Du scheinst der Ansicht zu sein:
1) Die Naturwissenschaft habe nachgewiesen, dass es keine Schöpfung gibt. Das ist eine unumstößliche Wahrheit.
Wer es wagt, dennoch von Schöpfung zu sprechen, der betreibt Rabulistik.
Daraus folgt dann wohl, einzig Atheisten sind die Ehrlichen, Christen und sonstige Schöpfungsgläubige sind unehrlich.
2) Der Schöpfungsglaube sei auf Wissenslücken innerhalb der Naturwissenschaft angewiesen. Alle benutzen solche vermeintlichen Wissenslücken, um ihren Schöpfungsglauben zu begründen.
Bei Harald Lesch glaubst dies an zwei Stellen nachgewiesen zu haben:
Holuwir hat geschrieben: Sonntag 4. September 2022, 11:27
Dass er damit meint, dass die Materie allein das nicht hervorbringen könne, hier müsse ein Gott am Werk sein, der diese Lücke fülle, macht er klar mit:
Doch das sagt Harald Lesch gar nicht! Du unterstellst ihm das! Du solltest zwischen seinen tatsächlichen Aussagen und Deiner Deutung unterscheiden.
Holuwir hat geschrieben: Montag 12. September 2022, 09:47
Die Anfangsbedingung war die Existenz der Energie aus der u. a. alle Materie mit ihren unveränderlichen Eigenschaften entstanden ist. Energie ist nach unserer Beobachtung unerzeugbar und unzerstörbar. Mehr wissen wir nicht. Es ist somit die letzte Lücke, auf die sich ein Schöpfungsglaube zurückziehen kann. Aber für so etwas gibt es keinerlei Begründung, keinen Hinweis, nichts. Es ist somit reine Rabulistik, um mit der behaupteten Schöpfungsidee irgendwie recht zu behalten.
Eigentlich wissen wir über den Anfang gar nichts. Ja eine echte Lücke! Die Wissenschaft sagt, erst mit dem Urknall seinen Raum und Zeit entstanden.
Nur wie kommst Du darauf, dass sich der Schöpfungsglaube heute darauf zurückzieht?
Der Urknall wurde erst im 20. Jahrhundert entdeckt.
Die Idee der Creatio ex nihilo (lateinisch: Schöpfung aus dem Nichts oder Schöpfung aus nichts) ist aber schon 2000 Jahre alt:
Der Begriff entstand in der frühchristlichen Theologie (Tatian und Theophilos von Antiochien) in Auseinandersetzung mit der griechischen Philosophie. Diese setzte seit Melissos einen ewigen und ungeordneten Stoff (Chaos) voraus, da aus nichts unmöglich etwas werden kann („ex nihilo nihil fit“).
Aus monotheistischer Sicht ist Gott die alleinige Ursache für die Erschaffung der Welt. Auch Raum und Zeit sind erst mit der Erschaffung einer außergöttlichen Wirklichkeit in Erscheinung getreten. Da Gott absolut überzeitlich, ohne jegliche Dauer ist bzw. lebt, kann man von ihm nicht aussagen, dass er „vor“ der Weltentstehung allein existierte, sondern „nur“, dass er sich „ohne“ Welt befand. Durch die Erschaffung aus nichts steht jedes außergöttliche Seiende in der realen Beziehung der Abhängigkeit von Gott, ist wesenhaft relatives Seiendes (vgl. Kontingenz).
https://de.wikipedia.org/wiki/Creatio_ex_nihilo
Es ist folglich umgekehrt, nicht der Schöpfungsglaube zieht sich hierauf zurück, sondern die Naturwissenschaft bestätigt die Schöpfung aus Nichts.
Und nicht zu vergessen:
Naturwissenschaft kann heidnische Götter widerlegen, wie den Hammer schwingenden Gott Thor.
Der
Gott der Juden und Christen
ist jedoch transzendent, er existiert somit unabhängig von unserer Welt.
Und schon der erste Schöpfungsbericht in Genesis braucht keine naturwissenschaftliche Lücke:
Dann sprach Gott: Die Erde lasse junges Grün sprießen, Gewächs, das Samen bildet, Fruchtbäume, die nach ihrer Art Früchte tragen mit Samen darin auf der Erde. Und so geschah es. Die Erde brachte junges Grün hervor, Gewächs, das Samen nach seiner Art bildet, und Bäume, die Früchte tragen mit Samen darin nach ihrer Art. Gott sah, dass es gut war. (1.Mose 1,11f.)
Oder sieht Du, wo hier eine Lücke in der Naturwissenschaft benutzt wird?
Holuwir, bevor Du etwas untersucht steht bei Dir das Ergebnis bereits fest. Du suchst nicht ergebnisoffen nach der Wahrheit. Daher dient all Dein Nachdenken lediglich der Bestätigung Deiner zuvor gefassten Annahmen.