Eben!Da kann ich einfach nicht mithalten.
Wer war Paulus wirklich?
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Re: Wer war Paulus wirklich?
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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Re: Wer war Paulus wirklich?
Das war ironisch gemeint.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Re: Wer war Paulus wirklich?
Mit Ironie kommt man in der Regel nicht weiter.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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Re: Wer war Paulus wirklich?
Der Verlauf der Diskussion zeigt, wie berechtigt meine einführenden Worte waren:
Dass Paulus Epileptiker war ist ein Produkt der Tradition. Die Deutung beruht auf den Aussagen von Lukas in der Apostelgeschichte. Doch Lukas erzählt tatsächlich nichts von Epilepsie, erwähnt auch kein Pferd und mit einem Namenswechsel war das ganz sicher auch nicht verbunden. Die Phantasie der Menschen hat hier einiges ausgeschmückt.
Möglicherweise begann ein solches Ausschmücken bereits bei Lukas. Was in der Apostelgeschichte steht ist Wissen aus zweiter Hand aufgeschrieben mit zeitlichem Abstand.
Paulus selbst, der es ja wissen muss, kommt in seinen Briefen mehrfach darauf zu sprechen, aber er beschreibt das weniger spektakulär, da ist keine Rede von einem Licht, einem Sturz…
Was man über Paulus tatsächlich wissen kann, ist seinen Briefen und nicht den Dichtungen späterer Generationen zu entnehmen.
Bei Paulus glaubt man zu wissen, Atheisius steht hier nicht allein.Christel hat geschrieben: Dienstag 1. Februar 2022, 16:23 Einführung ins Thema:
Zu Paulus hat fast jeder eine Meinung. Hier glaubt man zu wissen. Doch wer kennt Paulus wirklich?
Dass Paulus Epileptiker war ist ein Produkt der Tradition. Die Deutung beruht auf den Aussagen von Lukas in der Apostelgeschichte. Doch Lukas erzählt tatsächlich nichts von Epilepsie, erwähnt auch kein Pferd und mit einem Namenswechsel war das ganz sicher auch nicht verbunden. Die Phantasie der Menschen hat hier einiges ausgeschmückt.
Möglicherweise begann ein solches Ausschmücken bereits bei Lukas. Was in der Apostelgeschichte steht ist Wissen aus zweiter Hand aufgeschrieben mit zeitlichem Abstand.
Paulus selbst, der es ja wissen muss, kommt in seinen Briefen mehrfach darauf zu sprechen, aber er beschreibt das weniger spektakulär, da ist keine Rede von einem Licht, einem Sturz…
Was man über Paulus tatsächlich wissen kann, ist seinen Briefen und nicht den Dichtungen späterer Generationen zu entnehmen.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Re: Wer war Paulus wirklich?
Paulus war ein Frauenfeind! Auch davon sind nicht wenige überzeugt. Schließlich steht in einem seiner Briefe tatsächlich, dass die Frauen schweigen sollen:
Hätte Paulus so über Frauen gedacht, dann hätte er kaum seinen Brief an die Gemeinde von Rom einer Frau anvertraut, über die er schreibt:
Paulus schreibt:
Man geht allerdings heute davon aus, dass die Aussage nicht von Paulus stammt, sondern es sich hier um eine spätere Einfügung in den Brief handelt:Wie es in allen Gemeinden der Heiligen üblich ist, sollen die Frauen in den Versammlungen schweigen; es ist ihnen nicht gestattet zu reden: Sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt. Wenn sie etwas lernen wollen, dann sollen sie zu Hause ihre Männer fragen; denn es gehört sich nicht für eine Frau, in der Versammlung zu reden. (1. Kor. 14.34f.)
Begründungen:Interpolation (von lateinisch interpolatio, zu interpolare „umgestalten, verfälschen, entstellen“) ist ein Fachbegriff der philologischen Textkritik und bezeichnet die in der Weitergabe eines Textes entstandene Erweiterung dieses Textes durch Wörter, Sätze oder Abschnitte von fremder Hand, die nicht zum originalen Textbestand oder Text der Vorlage gehören. https://de.wikipedia.org/wiki/Interpolation_(Literatur)
Der Sinnzusammenhang des Kapitels wird in 1 Kor 14,34 unterbrochen und erzeugt somit eine „Sperrigkeit im Kontext“ (ZELLER, 2010, 446). Dies beruht maßgeblich darauf, dass es in den umgebenden Versen ausschließlich „um das Verhältnis zwischen Prophetie und Glossolalie geht“ (WOLFF, 1996, 342), während in v34 die genannte Thematik unbeachtet bleibt und speziell das Schweigen sowie die Unterordnung der Frau thematisiert werden.
Mehr dazu: Interpolation bei Paulus?!An dieser Stelle muss zudem ergänzt werden, dass nicht das Schweigegebot die Verhältnisse der damaligen Zeit widerspiegelt, sondern 1 Kor 11,5 (vgl. LINDEMANN, 2000, 320). Das Schweigegebot passt somit nicht in die Verhältnisse der damaligen Zeit, stattdessen „entspricht es der gegen Ende des 1. Jh. jedenfalls in Rom erkennbaren Entwicklung“ (LINDEMANN, 2000, 320).
Hätte Paulus so über Frauen gedacht, dann hätte er kaum seinen Brief an die Gemeinde von Rom einer Frau anvertraut, über die er schreibt:
Und wenn Frauen geschwiegen hätten, dann hätte es ganz sicher keine Apostelin Junia gegeben.Ich empfehle euch unsere Schwester Phöbe, die auch Dienerin der Gemeinde von Kenchreä ist: Nehmt sie im Namen des Herrn auf, wie es Heilige tun sollen, und steht ihr in jeder Sache bei, in der sie euch braucht; denn für viele war sie ein Beistand, auch für mich selbst. (Römer, 16,1f.)
Paulus schreibt:
Grüßt Andronikus und Junia, die zu meinem Volk gehören und mit mir zusammen im Gefängnis waren; sie ragen heraus unter den Aposteln und haben sich schon vor mir zu Christus bekannt. (Römer 16,7)
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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