Kirchensteuernachzahlung für Gottlose ??

[Atheisius]

Vor einigen Tagen sah ich einen Bericht im Fernsehen, wonach Personen erst von ihrer bis dahin unbekannten Kirchenmitgliedschaft erfahren haben, weil sie Kirchensteuer nachzahlen sollten und dass sie immer noch Kirchenmitglied sind.

Ihre Eltern waren aus der Kirche ausgetreten als sie noch Kinder waren, aber als Säuglinge wurden sie in der Kircher getauft und damit Kirchenmitglied. Sie selbst wussten später gar nichts davon

Und so mancher ehemalige DDR-Bürger, der schon vor dem Mauerfall seinen Austritt aus der Kirche erklärt hat, soll heute plötzlich Kirchensteuer nachzahlen. Denn – so erfahren die vermeintlichen Steuersünder erst jetzt - ihr Austritt sei gar nicht gültig gewesen. Eine fragwürdige Praxis, von der sich die evangelische Kirche wohl zusätzliche Einnahmen verspricht.

Alice Schwarzer, Uli Hoeneß, André Schmitz und Co: Haben Sie sich auch über die Gier der Steuersünder geärgert? Dann sollten Sie mal aufpassen, ob Sie nicht selbst womöglich bald ins Visier der Steuerfahnder geraten: Die evangelische Kirche ist nämlich auch hinter "Steuersündern" her, und zwar sogar hinter solchen, die gesündigt haben, ohne es zu wissen.

https://www.rbb-online.de/klartext/uebe ... tlose.html

https://www.frag-einen-anwalt.de/Kirche ... 46996.html

https://www.test.de/FAQ-Kirchensteuer-A ... 4965421-0/

https://hpd.de/node/7146



Ein 75 Jahre altes Foto auf dem Weg vom Krankenhaus (Entbindungsstation) zur Taufe in die katholische Kirche. Damals war es noch üblich, dass die Hebamme den Säugling im Kissen (also mich) zur Kirche trug. Auf dem Foto ist mein Vater, mein Taufpate (Bruder meines Vaters), seine Ehefrau, die Hebamme und meine Cousen, Cousinen zu sehen.
So wurde ich dann automatisch, ohne mein Zutun, Mitglied der katholischen Kirche, aus der ich dann ausgetreten bin als ich Kirchensteuer zahlen sollte. Ich hatte schon viele Jahre vorher keine Kirche mehr von innen gesehen.

[Christel]

Soweit ich das sehe, ist es nicht die Evangelische Kirche, sondern das Finanzamt, welches die Kirchensteuer nachfordert, also die ganz normale bundesdeutsche Bürokratie.

Dies hat damit zu tun, dass man in der DDR gar keine Kirchensteuer zahlen brauchte. Es gab zwar eine Kirchensteuer, die wurde aber nicht vom Staat eingezogen. Die Höhe beruhte auf den freiwilligen Angaben der Mitglieder und wer sie nicht freiwillig zahlte, der brauchte es auch nicht!

Daher sind die Mitgliedschaften auch nicht ordentlich bearbeitet wurden. Viele kùmmerten sich nicht darum.

Mit dem Einigungsvertrag hätte es jedem klar sein müssen, dass er seine Kirchenmitgliedschaft prüfen sollte. Kinder werden mit der Taufe Kirchenmitglied und Familienaustritte gibt es nicht.

Klar, die Finanzämter erhielten dadurch Listen, die nicht aktualisiert waren, aus welchen Gründen auch immer. Aber Kirchensteuern lassen sich wohl sowieso nur vier Jahre nachfordern.

Dass hier hauptsächlich die Evangelische Kirche genannt wird, liegt einfach daran, dass die Gebiete der ehemaligen DDR mit Ausnahme des Eichsfelds ursprünglich evangelisch waren.

[Atheisius]

Christel schrieb:
Soweit ich das sehe, ist es nicht die Evangelische Kirche, sondern das Finanzamt, welches die Kirchensteuer nachfordert, also die ganz normale bundesdeutsche Bürokratie.

Die Finanzämter sind nicht von sich aus tätig geworden sondern auf Betreiben der Kirchen. Die hatten ihre Taufregister an die Finanzämter weitergegeben. Deshalb traten damals viele aus der Kirche aus, nachdem sie erstmalig erfahren hatten, dass sie "Kirchenmitglieder" waren. Hier sieht man einmal wieder wie unsinnig solche Säuglingstaufen sind.

[Christel]

Da in der DDR der Staat die Kirchensteuer nicht einzog, lagen ihnen auch keine Daten über Kirchenmitgliedschaften vor!

Mit der Umstellung auf das neue System brauchten die Finanzämter Daten, die sie sich von den Kirchen holten, von den Kirchen bekamen.

Dass dabei einfach Taufregister übergeben wurden, kann ich mir nicht vorstellen. Getaufte sterben, sie treten aus der Kirche aus... , dann hätten die Finanzämter Listen erhalten, wo gar nichts gestimmt hätte.

Möglicherweise ist auch mancher Fehler durch Umzug aufgetreten, es gibt ja immer eine zuständige Kirchgemeinde. Jedenfalls würde ich hier keine bösen Absichten unterstellen.

[Atheisius]

Auf jeden Fall ist es unsinnig Säuglinge zu taufen. Es ist nichts weiter als eine Zwangstaufe. Eine Überstülpung einer Kirchenmitgliedschaft.

Wozu soll das gut sein? Profitieren die Kirchen irgendwie von der Anzahl ihrer Mitglieder? Fakt ist doch, dass die meisten dieser Zwangsgetauften bei erreichen des Erwachsenenalters aus der Kirche austreten wenn die Kirchensteuerzahlung auf sie zukommt.

[Christel]

Was. meinst Du, weshalb Dich Dein Vater gleich taufen ließ? Deine Mutter konnte damals noch nicht Mal dabei sein!

Zudem wird die Taufe als Geschenk angesehen, anders als bei Gruppen, die allein die sogenannte Erwachsenentaufe praktizieren. Hier ist die Taufe mehr oder weniger nur ein rituellen Bekenntnis.

Und wie gesagt, am Taufregister kann's nicht liegen.
Dass der Kirchenaustritt in der Bundesrepublik so schwierig ist, liegt an der Bürokratie. Das müsste auch einfacher gehen können!

[Atheisius]

Christel schrieb:
Was. meinst Du, weshalb Dich Dein Vater gleich taufen ließ? Deine Mutter konnte damals noch nicht Mal dabei sein!

Weil die katholische Kirche ihren Gläubigen suggeriert, dass alle ungetauften Kinder mit einer Erbsünde belastet sind (Ursache ist das Essen einer von Gott verbotenen Frucht durch Adam und Eva ) Sie kommen also so schon als Erbsünder auf die Welt.
Falls so ein Säugling ungetauft stirbt und somit immer noch mit der albernen Erbsünde belastet ist, kann er nicht in den Himmel kommen. Auf diese Weise sichert sich die Kirche ihre Mitglieder und spätere Kirchensteuerzahler. Katholiken glauben diesen Unsinn von der Erbsünde heute noch. Deshalb wird die Säuglingstaufe unmittelbar nach der Geburt weiter praktiziert.

Diese sogenannte Erbsünde, die uns von Adam und Eva eingebrockt worden sein soll und deren Erbe man seltsamerweise nicht ablehnen kann, ist ein böser Marketing Trick auf den Millionen, Milliarden von gutgläubigen Menschen hereingefallen sind. Das Konzept einer sexuell übertragbaren Erbsünde
stammt von dem sexuell verklemmten Hl. Augustinus, welcher das gleiche Problem hatte wie der Apostel Paulus, welcher seine sexuellen Wünsche nicht kontrollieren konnte, machte diese geradezu unschlagbare Geschäftsidee populär. Kein Wunder, dass Augustinus zu einem der bedeutendsten Kirchenlehrer aller Zeiten erklärt wurde.