Bei mir waren es Jahrzehnte und ich habe nicht das Gefühl, das abgeschlossen zu haben.emery hat geschrieben: Mittwoch 12. Dezember 2018, 22:15 Aber ich habe auch den Glauben, mit dem ich aufgewachsen bin, aufgegeben und habe die Glaubensgemeinschaft verlassen. Das war nicht einfach. Woran wir intensiv glauben, bestimmt einen guten Teil unserer Identität. Und wenn wir das aufgeben, liegt die Identiät in Scherben. Trifft vielleicht nicht auf jeden zu. Ich habe jedenfalls mehrere Jahre die Schritte Schock, Wut und schließlich Akzpetanz und Neuorientierung durchlaufen.
Mich würden deine Gründe dafür interessieren. Für mich ist die Natur die einzige wirkliche Konstante in dieser Welt und zugleich der absolut unbestechliche, neutrale und stetige Richter. Es ist nur schwierig, seine Antworten zu erfahren. Glücklicherweise haben wir dafür die Naturwissenschaft.Ich habe lange einen harten, naturalistischen Standpunkt vertreten -- bis ich den dann auch aufgegeben habe.
Ja, es ist gewissermaßen Glauben erforderlich, denn wir sind dabei auf das kollektive Wissen der Menschheit angewiesen. Selbst können wir gar nichts herausfinden. Aber ich kann all das, was ich höre und lese mit meinen Wahrnehmungen vergleichen und wenn alles immer und immer wieder zusammenpasst, alles sich wie ein Puzzle mit unendlich vielen Teilen harmonisch zusammenfügt, warum sollte ich zweifeln?Wenn ich einen Satz lese wie: "Alle diese Wirkungen können wir in einzelne Schritte zerlegen und stellen dabei fest, dass letztendlich alles Geschehen in unserem Universum auf die 4 physikalischen Grundkräfte zurückzuführen ist." dann finde ich nicht, dass dieser Satz zu kurz greift (also irgendwelche Götter und Geister auch eine Rolle spielen oder so), sondern, dass er zu weit greift: Der Satz erfordert einen Akt des Glaubens, den ich für unnötig halte.
Aber warum greift dieser Satz zu weit und ist deswegen unnötig? Bitte erklär mir das. Er macht doch das Verständnis der Welt so einfach und ich liebe die Einfachheit.
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Nein. Das Standardmodell ist keine Naturerscheinung oder kein Naturereignis sondern ein geistiges Produkt, somit eine völlig andere Ebene. Im weitesten Sinne indirekt hingegen schon, denn auch die Denkfähigkeit des Menschen ist auf die elektromagnetische Wechselwirkung der Atome zurückführen, da alle chemischen Prozesse der Molekülbildung, auch im Gehiern, darauf zurückzuführen sind. Aber komplexe Computerprogramme können wir auch nicht auf die Herstellung der dafür notwendigen CPUs zurückführen, obwohl diese die dafür notwendige Voraussetzuzng darstellen. Machen wir es doch nicht extra kompliziert.emery hat geschrieben: Montag 10. Dezember 2018, 05:36 Was meinst du: kann man das Standardmodell [als abstrakte Theorie] auf Wechselwirkung mindestens einer der 4 Grundkräfte der Physik zurückführen?
