Christel hat geschrieben: Mittwoch 17. Mai 2017, 22:42Es ist kein Zitat, sondern eine Interpretation.
Ich habe Zitate eindeutig durch Anführungszeichen gekennzeichnet. Bitte sage konkret, welches davon keines sein soll und mach bitte nicht nur solch diffuse Andeutungen.
Christel hat geschrieben:Auch Deine Einordnung ist nur eine Interpretation.
Natürlich! Was soll dieser Satz? Einordnung und Interpretation sind gewissermaßen Synonyme.
Christel hat geschrieben:Einstein schrieb einmal „Ich glaube nicht an einen persönlichen Gott“
Atheisten sagen hingegen einfach: „Ich glaube nicht an Gott“
Genau so ist es eben nicht! Wenn du diesen Beitrag gelesen, angesehen und beherzigt hättest, würde sich dein Einwand erübrigen:
Atheisius hat geschrieben: Samstag 6. Mai 2017, 20:20Es geht hier um die Gottesvorstellung und die Definition des Gottesbegriffes. Was ist eigentlich mit Gott gemeint?,
Veröffentlicht am 16.10.2014 : <
https://www.youtube.com/watch?v=GIj3oGwd9gk>
Hier wird unterschieden zwischen einem personalen und einen unpersonalen Gott. Einem unvorstellbaren Gott und einem vorgestellten Gott.
Wenn man sich nicht das ganze Video ansehen will: Interessant für mich war die 21. Minute bis 24. Minute zur Definition von Gott.
Und, hast du die Antwort an den bezeichneten Stellen gefunden?
Christel hat geschrieben:Das sehe ich anders. „Kein geformter Gottesbegriff“ bedeutet lediglich, dass Einstein Gott nicht näher definiert.
Adjektive beschreiben ein Substantiv näher. Ein „schönes Haus“ ist immer noch ein Haus und nicht kein Haus.
Ja, und im Unterschied zu einem schönen Haus gibt es weniger schöne und sogar hässliche Häuser. "Schön" hebt es also aus einer Vielzahl von Häusern heraus. Aber es gibt auch einzigartige Sachen, die wir mit Adjektiven versehen, z. B. "sehenswertes Brandenburger Tor" oder "menschenverachtendes Nazi-Regime". Damit wollen wir
gerade nicht sagen, dass es auch weniger sehenswerte Brandenburger Tore oder menschenfreundliche Nazi-Regime gäbe. Hier bilden Adjektiv und Substantiv eine zusammengehörige Einheit. Das Adjektiv hebt eine wichtige Besonderheit des Substantivs hervor, charakterisiert es gewissermaßen. Das kann man mit unzähligen Beispielen wiederholen: "majestätisches Matterhorn" - gibt es dann auch ein nichtmajestätisches Matterhorn? "Bitterkalte Antarktis", "Unendlicher Stiller Ozean" usw.
Das besondere Merkmal eines jeden Begriffes ist, dass er "geformt" werden kann. Es macht doch überhaupt keinen Sinn, einen Begriff zu erfinden, "formen" zu wollen, für etwas, das man gar nicht beschreiben kann. In Einsteins "kosmologischer Religiosität" kommt nichts vor, zu dem man einen Gottesbegriff formen könnte. Deswegen gibt es darin keinen "geformten Gottesbegriff" und nicht weil Einstein unwillig wäre, "Gott näher zu definieren".
Christel hat geschrieben:Wenn Einstein „Atheismus“ gemeint hätte, wieso ordnet er sich selbst als „dritte Stufe“ der Religiosität unter den Religionen ein? Wieso spricht er überhaupt von seiner Religiosität?
Das ist jetzt dein Problem, dass du dir Religiosität ohne eine Gottesvorstellung nicht denken kannst. Es ist in der Tat ungewöhnlich, das gebe ich zu. Aber wollen wir Einstein dafür kritisieren? Aber auch mir gefällt die weihevolle Stimmung einer Kirche, auch eines "Gottesdienstes", wenn ich dabei nicht ständig Dinge hören müsste, von denen ich mittlerweiler weiß, dass sie nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben. Warum geht das Ganze nicht ohne diese heiligen Lügen? Es gibt nun einmal nicht diese jenseitige Welt. Warum soll es dann auch keine tief emotionale Religiosität geben, wie sie Einstein formuliert?
Christel hat geschrieben:Wieso differenziert er, welche Art von Gottesvorstellung er ablehnt, wieso sagt er nicht das er die Gottesidee als solche ablehnt?
Das tut er ja, wenn man die Gottesidee als grundsätzlich personalisiert ansieht. Und genau das tut man ja, auch du, z. B. bei jedem Gebet. Gebete wahrnehmen, hören, erhören bedeuten zutiefst anthropomorphe Vorgänge.
Christel hat geschrieben:Wieso sagt er „kein menschenartiger Gottesbegriff“, „kein geformten Gottesbegriff“ und nicht „kein Gottesbegriff“?
Er differenziert nicht, sondern verleiht dem Substantiv "Gottesbegriff" erklärendes Gewicht.
Christel hat geschrieben:Wieso spricht Einstein hier von seinen „Gottesbegriff“... ?
Das weiß ich nicht. Ich kann mir für den Begriff Gott nichts anderes als einen persönlichen Gott vorstellen. So habe ich es aus der Bibel gelernt und, so weiß ich, meinen es alle, mit denen ich darüber spreche. Warum man etwas Abstraktes, Lebloses als Gott bezeichnen kann, entzieht sich meinem Verständnis. Ich habe immer gesagt, dass ich allein darin nicht mit Einstein übereinstimme.
Christel hat geschrieben:Menschliche Vernunft meint Einstein hier ganz sicher nicht!
Was meint Einstein mit der „überlegenen Vernunft, die sich in der erfahrbaren Welt offenbart“?
Auch das weiß ich nicht. Mir scheint der Begriff "Vernunft" hier unpassend und ich weiß keine Erklärung, denn Vernuft geht normalerweise von intelligenten Lebewesen aus. Aber das schließt Einstein ja hier aus. Im Englischen, so habe ich gesehen, steht dafür "superior reasoning power", was soviel wie "Überlegene Argumentationskraft" bedeutet.
Aber wie wäre es denn, wenn zuerst du deine Meinung dazu mitteilen würdest, bevor du andere dazu aufforderst?
